Partner
Services
Statistiken
Wir
JC Sanford Orchestra: Views From The Inside (Review)
Artist: | JC Sanford Orchestra |
|
Album: | Views From The Inside |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Big Band Jazz / Avantgarde |
|
Label: | Whirlwind / Rough Trade | |
Spieldauer: | 54:43 | |
Erschienen: | 23.05.2014 | |
Website: | - |
"Your Word Alone" versprüht mit Geige MAHAVISHNU-Flair, allerdings spielt dieses Orchester nicht elektrifiziert, aber "heavy" klingen seine Kompositionen dennoch. Das düstere "Brownieland" mit Akkordeon und das possierliche "Sunset Park, Sunset Park" - sie beide sind wie der ganze Rest immer wieder von kurzen Vignetten unterbrochene Klangmoderne vor dem Hintergrund des schwarzen, urbanen Jazz welcher Dekade des 20. Jahrhunderts auch immer.
Der Bandleader JC Sanford bezieht sich explitzit mit Songtiteln auf Brooklyn, vielleicht als Stadt(-Teil) im Herzen des angestammten Stils, der da natürlich Jazz ist, auf diesem Album aber noch vieles mehr - Grenzen überschreitende Musik mit Anklängen an französischen Impressionismus und orchestrale Musik generell. Immerhin bräuchte man doch einen großen Bus, um diese Combo auf Tournee zu schicken.
Views From The Inside klingt nie so krass "outside" wie etwa Don Cherrys "Actions For Free Jazz Orchestra" mit Krzysztof Penderecki, aber der Stil ist ein ähnlicher zwischen Klassik und eben Jazz.Beeindruckend virtuoses Percussion-Spiel ("System Two") gehört ebenso zum guten Ton wie sich ständig überlagernde Melodien, helle Holzbläser-Drones, krasse Brüche und Pausen mit neuem Ansatz, aber auch überaus harmonische Passagen bei allzeit Soundtrack-artiger Atmosphäre, vor allem während des viertelstündigen Titelstücks und im Zehnminüter "Sky. Good."
Sanfords Ensemble klingt mal verschmitzt, dann schreitend ("Robins In Snow"), später sich überschlagend und am Ende doch immer kontrolliert Ornette Colemans Double-Quartet-Aufnahmen in gigantomanischer Ausführung kommen in den Sinn, zumal der kreative Kopf auch zum Spirituellen neigt, wie etwa der buddhistische Rezitativ zu Beginn von "An Attempt At Serenity" zeigt.
FAZIT: Sollte man einen neue Stilschublade aufziehen wollen, kommt der Terminus "Post-Big-Band-Jazz" für JC Sanfords Musik in den Sinn, die eben das leistet, was über die konventionelle Vorstellung eines Big-Band-Sounds hinausgeht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- An Attempt At Serenity
- Your Word Alone
- 2nd & 7th (Brooklyn Vignette #5)
- Brownieland (B. V. #1)
- Pre-Systems
- Robins in Snow
- Views from the Inside
- Inter-Systems
- Sunset Park, Sunset Park (B.V. #2)
- Sky. Good.
- Systems Two (B. V. #6)
- Verrazano Bikeride (B. V. #3)
- Views From The Inside (2014) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews