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Joe Haider Quartett: She Was Looking At The Moon (Review)
Artist: | Joe Haider Quartett |
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Album: | She Was Looking At The Moon |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Kingwood Records | |
Spieldauer: | 51:31 | |
Erschienen: | 29.08.2014 | |
Website: | [Link] |
„She Was Looking At The Moon“ ist ein Album von meisterlicher Eleganz. Nicht wie der Schwung eines Prada-Täschchens am Rande eines Catwalks snobistisch ausgeführt, sondern jene, die jemand besitzt, der sich mit legeren Schritten durch eine vollbesetzte Jazz-Kneipe bewegt, ohne ein Glas von den Tischen zu stoßen ,oder gar jemand auf die Füße zu treten. Der 78-jährige Wahlschweizer swingt und seine hervorragenden Begleiter folgen ihm beherzt.
Umso bemerkenswerter, da HAIDER vor zwei Jahren einen Schlaganfall erlitt. Er kämpfte sich zurück ans Klavier und spielt unverkrampft, mit jener scheinbaren Leichtigkeit, die einen großen Künstler auszeichnet.
Unterstützt wird JOE HAIDER von fähigen Musikern, die im Zusammenspiel und solistisch unaufdringlich brillieren. Domenic Landolf spielt sein Saxophon voller Wärme und vermeidet bei schnelleren Passagen jegliches Umkippen in Hysterie; Raffaele Bossard ist ein filigraner und fingerfertiger Bassist, Schlagzeuger Dominic Egli liefert ein federndes Fundament und treibt in den passenden Momenten den Rhythmus lebhaft nach vorn. JOE HAIDER begleitet und führt seine Band behände und lyrisch, mit ausgesuchter Präzision und Ökonomie.
Wenn es mal vertrackt wird wie auf „Why Not“, Hektik bricht nicht aus. Die Musik bleibt tiefenentspannt, der Klang warm und ohne überbetonte Spitzen. Das heißt nicht, dass die Musik vor sich hinplätschert, es gibt genügend Tempowechsel und betörende Melodien, die über die gesamte Laufzeit für Spannung sorgen. So folgt auf das atemlose „All The Things We Are“ das traumhafte Titellied, eine wahrhaft betörende Ballade. Beides wird so nachdrücklich wie fließend gespielt. Poesie in Jazz.
FAZIT: „She Was Looking At The Moon“ ist ein treffender Titel für ein Album, das die Atmosphäre des gespannten Zurücklehnens und Beobachtens perfekt trifft. Von Bebop über (angedeuteten) Bossa-Nova bis zu melancholischem Cool-Jazz, das JO HAIDER QUARTET überzeugt mit technischem Können, das jederzeit im Dienst der gespielten Musik steht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sunday Child
- Why Not
- Pinguin
- Marcelle's Granddaughter
- All The Things We Are
- She Was Looking At The Moon
- Noemi's Dance
- Inspirations
- Bass - Raffaele Bossard
- Keys - Joe Haider
- Schlagzeug - Dominic Egli
- Sonstige - Domenic Landolf (sax)
- She Was Looking At The Moon (2014) - 12/15 Punkten
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