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Maxxess: Green Fairy (Review)
Artist: | Maxxess |
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Album: | Green Fairy |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental/Electronic/Rock |
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Label: | Klangdesign/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 55:07 | |
Erschienen: | 30.05.2014 | |
Website: | [Link] |
Was haben Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud, Oscar Wilde, Vincent Van Gogh, Howard Philips Lovecraft, Aleister Crowley, Ernest Hemingway und MARILYN MANSON gemein? Sie sind allesamt gute Freunde der grünen Fee. Der Edouard Manet ein Bild widmete, in Gestalt eines heruntergekommenen Mannes, den er sich Baudelaires Gedicht „Der Wein der Lumpensammler“ entlieh. Zu seinen Füßen liegt eine leere Flasche, neben ihm steht ein Glas mit einer hellgrünen Flüssigkeit. Die legendäre „grüne Fee“, der man Musenkraft zusprach, die dem Thujon-Gehalt des Getränks zu verdanken war. Angeblich. Doch wahrscheinlicher war die besondere Wirkung des Absinths auf Literaten, Maler und Musiker eher dem enorm hohen Alkoholgehalt (bis über 70%) geschuldet.
Solch ein berauschendes und geradezu dämonisches Elixier war den Behörden ein Dorn im Auge, und so wurde Absinth zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nahezu weltweit verboten. Die Produzenten von Pastis, Pernod und Ouzo dankten recht herzlich. In Deutschland wurde das Verbot 1998 aufgehoben, in den USA sogar erst 2007. Die grüne Fee fliegt wieder.
MAXXESS hat ihr ein Album gewidmet. Mit dem eigenen Mix aus heftigen elektrischen und grazilen akustischen Gitarrenläufen, unterlegt mit flauschigen Synthieflächen und oftmals kraftvoller rhythmischer Begleitung. Kein Metal, denn obwohl Multiinstrumentalist Max Schiefele zuweilen ordentlich Gas gibt, sorgt das weiche elektronische Fundament für ein kontemplatives Yang zum vorpreschenden Ying. Erinnert ein wenig an die besseren der songorientierten Stücke TANGERINE DREAMs, ebenso blinzelt STEVE HILLAGE kurz, bleibt aber, wie die fünf Alben zuvor (wenn man die AXESS Veröffentlichungen nicht mitzählt), recht eigenständig. MAXXESS lässt die Fee tanzen, ohne ins Absinth-geschwängerte Delirium auszurasten.
Gelegentlich übertreibt es der Musiker etwas mit der Wiederholung gleicher Phrasen, hebt damit allerdings die „Absinthe Desolation“ explizit hervor. Neben dem Titeltrack das einzige Stück, welches länger als zehn Minuten dauert.
Insgesamt besitzt das abwechslungsreiche Album kaum Durchhänger, hat zahlreiche melodische und rhythmische Höhepunkte, die die Spannung dauerhaft hochhalten. Nur etwas Wahnwitz fehlt, um der „Green Fairy“ und ihrer bemerkenswerten Geschichte vollends gerecht zu werden.
FAZIT: Musik zum Vorglühen, tanzen mit einem Glas in der Hand, vom Fin de Siècle träumen in einer lauen Sommernacht, während sich der Rest in der Flasche dem Ende zuneigt. Oder wie Baudelaire es ausdrückte: „Die Grüne Fee ist der Zaubertrank, der dem Leben seine feierliche Färbung gibt und seine dunklen Tiefen aufhellt“. Ein bisschen hilft MAXXESS dabei.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Green Fairy
- Melting Ritual
- Absinthe Desolation
- Narcotic
- Green Hour
- Sonstige - Max Schiefele
- Ultra (2010) - 9/15 Punkten
- Green Fairy (2014) - 10/15 Punkten
- Reactivate (2021) - 11/15 Punkten
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