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Nocturnal Breed: Napalm Nights (Review)

Artist:

Nocturnal Breed

Nocturnal Breed: Napalm Nights
Album:

Napalm Nights

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: Agonia Records
Spieldauer: 62:36
Erschienen: 11.03.2014
Website: [Link]

Lemmy stirbt, erwacht wieder zum Leben, zieht sich 10 Gramm Speed durch die abfaulende Nase und ballert sich mit einem Maschinengewehr, das Riffs statt Kugeln feuert, durch den Kessel von Stalingrad: So klingt die Musik von NOCTURNAL BREED.

2007 veröffentlichten diese hirnverbrannten Norweger das beste Thrash-Album seit "Rust in Peace" (1990). Wirklich. "Fields of Rot" heißt das Teil, ein Bastard aus Black Thrash und Rock’n’Roll, der dir mit messerscharfen Riffs die Haut von der fassungslosen Fresse pellt, dich wundpeitscht und dir das Genick bricht. Und du hast auch noch einen Heidenspaß dabei. Aber: Das soll hier keine Kritik des letzten Albums werden, sondern des Nachfolgers.

Sieben Jahre haben uns die Hitzköpfe von NOCTURNAL BREED warten lassen – sieben Jahre! Egal, wir hatten ja "Fields of Rot". Jetzt haben wir auch "Napalm Nights", sind aber nicht viel glücklicher. Einerseits kann die Band das, was sie 2007 auf "Fields of Rot" ablieferte, immer noch. Die ersten beiden Nummern, "The Devil Swept the Ruins" und "Speedkrieg", holen uns da ab, wo NOCTURNAL BREED uns vor sieben Jahren kaputtgefi**t liegengelassen haben: Speed Thrash von Geisteskranken, halt.

Andererseits macht die Band das, was sie am besten kann, auf der neuen Scheibe zu wenig. Oder eher: NOCTURNAL BREED machen zu viel, und verwässern dadurch die guten Momente. Womöglich liegt das an der langen Pause. Die Wölfe sind hungrig, haben Bock auf Musikmachen und strecken Songs auf bis zu 13 Minuten, das ganze Album auf über eine Stunde. Zum Vergleich: Auf "Fields of Rot" galoppierten sie noch in knapp über einer halben Stunde durchs Ziel. Der längste Track auf dem Klassiker: knapp über 4 Minuten lang.

Der erste neue Song, auf dem die Band sich zu viel Zeit lässt, ist "Cursed Beyond Recognition". Zugegeben, das Teil ist stimmungsvoll. Aber diese Art von Stimmung können viele. Wie Zombie-Blitzkrieg klingen, das können nur NOCTURNAL BREED. "The Bitch of Buchenwald" ist schon eher das, was wir hören wollen, inklusive Lemmy-Vocals und taktlosem Text. Dann kommt der Titeltrack, der wirkt, als hielten NOCTURNAL BREED ihn für ihren Magnum Opus: über eine Minute Kriegs-Intro, dann Mid-Tempo. Okay, zwischendurch mal geile Riffs. Aber fünfeinhalb Minuten atmosphärisches Rumgedudel? Von dieser Band? Ernsthaft? Also, bitte.

Auf der zweiten Hälfte des Albums tut sich wieder etwas mehr, doch es fehlen schlicht die Hits – abgesehen vom Refrain von "Thrashiac". Andere Bands würden sich über Nummern wie "Dawn Campaign… Flamethrower Ridge" freuen, bei NOCTURNAL BREED wirken sie wie B-Seiten. "Under the Whip" plätschert ganz schlimm dahin, "Dragging the Priests" ist fies, aber ansonsten… joa. Unspektakulär. Und wenn man das Adjektiv "unspektakulär" benutzt, um die Mucke dieser Band zu beschreiben, kommt das einer Beleidigung gleich – oder die Band ist nach sieben Jahren Pause alles andere als in Topform.

Jemand, der NOCTURNAL BREED noch nicht kennt, wird an "Napalm Nights" seine Freude haben. Aber jemand, der MOTÖRHEAD nicht kennt, wird an "Snake Bite Love" seine Freude haben. Beide Bands können’s besser.

FAZIT: "Napalm Nights" hört man die lange Pause an. Jetzt heißt es: spielen, saufen, vögeln, und schnell-schnell den Nachfolger einhämmern. Wenn der wieder so klingt wie "Fields of Rot", also wie "Ace of Spades" mit einem Flammenwerfer im Arsch, dann hab ich euch wieder lieb. Solange zieh ich mir nochmal "Fields of Rot" rein.

Philipp Walter (Info) (Review 4195x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • The Devil Swept the Ruins
  • Speedkrieg
  • Cursed Beyond Recognition
  • The Bitch of Buchenwald
  • Napalm Nights
  • Thrashiac
  • Dawn Campaign... Flamethrower Ridge
  • Under the Whip
  • Dragging the Priests
  • Krigshisser

Besetzung:

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