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Sabaton: Heroes (Review)

Artist:

Sabaton

Sabaton: Heroes
Album:

Heroes

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Power Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 37:01
Erschienen: 16.05.2014
Website: [Link]

Mit dem starken "Carolus Rex", der anschließenden Monstertour, Support-Gigs für IRON MAIDEN und dem gut über die Bühne gebrachten Austausch von 4/6 der Mannschaft haben SABATON ihren Anspruch auf den Power Metal-Thron weiter untermauern können. Auch dieses Review hätte zu einem Stück im Erfolgsmosaik werden können, wenn "Heroes" nicht durch fragwürdige Entscheidungen den Bandkritikern mächtig Aufwind gäben.

Denn eigentlich hätten Problematiken wie die "Ballermanisierung" oder der Umgang SABATONS mit Kriegsthematiken auf dem nunmehr 7. Album nun wirklich keine Rolle mehr spielen dürfen, dazu müsste sich mittlerweile jeder positioniert haben. Sicher tat auch die Entscheidung, auf "Carolus Rex" eine für Nicht-Schweden unbekannte Thematik aufzugreifen, ihr Übriges dazu, dass die Texte bei den Fans etwas leichter über die Lippen kamen. Aber alleine schon beim Titel "Heroes" fällt es in diesem Zusammenhang schwer, SABATON als neutrale Kriegsbeobachter zu bezeichnen. Es ist bezeichnend, dass es die Band selbst ist, die die Kritik ungewollt auf den Punkt bringt.

'The Ballad Of Bull' ist tatsächlich eine Halbballade, die nicht nur unerträglich kitschig ist, sondern auch mit seinem Text irritiert. "Sometimes war is killing/Sometimes it's saving lives/It's the judgement of fate/It's nothing that men can dictate" heißt es da zu Beginn der Geschichte über den ohne Zweifel außergewöhnlich mutigen Corporal Leslie "Bull" Allen. Natürlich haben SABATON recht, im Krieg wie im alltäglichen Leben übernimmt das Schicksal eine große Rolle und ja, manchmal retten Menschen andere Menschen. Dabei vergisst die Band aber zum Ausdruck zu bringen, dass Krieg eine menschgemachte Ausnahmesituation ist. Eingebettet in diesen Kontext, bekommen die Texte gerade in Zeiten, in denen ein Krieg in Europa nicht mehr auszuschließen ist, einen faden Beigeschmack. Natürlich gehen SABATON auf Nummer sicher und haben ihre Helden so ausgewählt, dass sie allesamt im Krieg gegen den Faschismus gedient haben, doch setzt man im Kopf die Russen als neue Feinde ein, dann könnten solche Geschichten tatsächlich dazu führen, dass die Hemmschwelle für einen neuerlichen Krieg auf ein gefährliches Maß absinkt. Ich gehe nicht davon aus, dass das die Intention der Band ist, doch es fällt einfacher die durchaus interessante Geschichte von Kriegen als besondere soziale Situation nachzuvollziehen, wenn Kollegen wie HAIL OF BULLETS sie mit einer ausreichenden Distanz erzählen. Erst dann wird es möglich sich mit allen Seiten auseinander zu setzen, Kontexte zu verstehen und (am wichtigsten) zu begreifen, dass wir gerade aufgrund der Erfahrungen der beiden Weltkriege in der Lage sind, Krieg durch diplomatische Bemühungen zu vermeiden und nicht mehr vorschnell als das notwendige Übel zu akzeptieren. Denn Krieg kann nur Leben schützen, weil er sie vorher in eine noch größere Gefahr gebracht hat. Und das hat dann nicht mehr viel mit Schicksal zu tun.

Besonders befremdlich ist es auch, wenn der Midtempostampfer 'Inmate 4859' mit seinem Kinderlied-Charakter inkl. Spieluhr-Intro und "Who knows his name?"-Reim reichlich verharmlosend klingt und im Refrain auf einmal mit dem Namen des KZ Auschwitz spielt. Natürlich ist die Verwendung der Thematik und des Wortes keine neue Idee im Metal, aber es ist schon reichlich merkwürdig sich vorzustellen, dass bei einem Festival 60.000 Fans in biergeschwängerter Luft lauthals "Auschwitz" singen. Wie gesagt, es ist beileibe kein neues Problem, Kriegsthemen mit poppigen Singalongs zu vermitteln, doch bislang hatte ich immer den Eindruck, dass SABATON sich den Themen mit einer gewissen Subtilität und Distanz genähert hätten.

Wen das alles kalt lässt, der soll an dieser Stelle auch noch was zur Musik erfahren. Dass SABATON immer noch nach SABATON klingen, dürfte wenig überraschend sein. Einzig die Keyboard-Passagen wurden etwas zurückgeschraubt, da die Band immer noch keinen neuen Tastenmann verpflichten konnte. Peter Tägtgren hat ebenso wenig überraschend wieder einmal einen klasse Sound gezimmert, für einen Gastauftritt hat es dieses Mal aber nicht gereicht. 'Night Witches' ist ein bandtypischer Uptempo-Rocker, der vor allem mit seinem eingängigen Refrain überzeugt. Ähnlich sieht es mit 'No Bullets Fly' aus, der allerdings etwas langsamer zu Werke geht und den Gangshouts im Refrain nach auch 'Killing Machine' hätte heißen können. Auf die 08/15-"WOHO"-Mitsing-Passage in der Bridge hätte man aber auch gut und gerne verzichten können. 'To Hell And Back' ist mit seiner lockeren Pagan-Atmosphäre und der elektronisch-gepfiffenen Melodie ein richtiger Ohrwurm und dürfte sich gut in die Setlist einweben lassen. Die zweite Single 'Resist And Bite' beinhaltet ein IRON MAIDEN-Tapping-Intro und eine Stop-and-Go-Strophe, fällt gegenüber den zahlreichen Bandhits aber deutlich ab. Die restlichen Songs erleiden ein ähnliches Schicksal: Alle sind mit genügend Trademarks angereichert, sind leicht zu verdauen und verfügen über gute Refrains, aber über die Marke "solide" kommen sie nicht hinaus. Zusammen mit der Tatsache, dass 'Heroes' gerade einmal 37 Minuten lang ist, lässt sich die Vermutung anstellen, dass das Album fast gänzlich auf Tour geschrieben wurde. Hätten die Schweden ihren strengen Marketingplan durchbrochen und noch ein Jahr mit einem neuen Album gewartet, wäre vielleicht mehr Zählbares rausgekommen. Und vielleicht hätte man noch einmal über die zweifelhafte Ausrichtung nachgedacht und sich davon verabschiedet.

FAZIT: SABATON haben mit "Heroes" nüchtern betrachtet eine durchwachsene Scheibe geschrieben. Die Songs verfügen zwar weiterhin über reichlich Mitsingparts und guten bis starken Refrains, aber nur wenige Songs werden es mit den Bandklassikern aufnehmen können. Neben den durchschnittlichen Songs zum Schluss, schleichen sich aber zwei Songs auf die Platte, die für reichlich Gesprächsstoff sorgen werden. Die Halbballade 'The Ballad Of Bull' wird nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihrem Text irritieren, gegen 'Inmate 4859' und seinen "Auschwitz-Refrain" dürften sich sogar einige Kritiker offensiv zur Wehr setzen. SABATON verabschieden sich schon mit dem Titel "Heroes" von jeglicher Distanz zu einer Kriegspartei und begeben sich so abermals in eine Debatte der Kriegsverharmlosung bzw. -verherrlichung, die sie eigentlich schon hinter sich gelassen haben.

Norman R. (Info) (Review 14393x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Night Witches
  • No Bullets Fly
  • Smoking Snakes
  • Inmate 4859
  • To Hell And Back
  • The Ballad Of Bull
  • Resist And Bite
  • Soldier Of 3 Armies
  • Far From The Flame
  • Hearts Of Iron

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Anja Hoeppner
gepostet am: 14.05.2014

User-Wertung:
10 Punkte

Höre Sabaton gern, wahnsinnig gute Musik, aber die Texte, die einseitige Weltanschauung, kann einen schon mal ankotzen, da hilft nur Gehirn ausschalten, ansonsten ist Sabaton auf der Bühne "beeindruckend" und machen dort die schlechten Texte wett
Stefan R
gepostet am: 14.05.2014

User-Wertung:
14 Punkte

Ich bin seit der ersten Minute begeisteter Sabaton Fan - Die Musik ist Klasse und die Texte sind manchmal fragwürdig die "Auswitz" - Passage macht das ganze Festival technisch wirklich kritisch - andererseits darf man nicht vergessen, dass es keine Dokumentation ist sondern ein reines Unterhaltungsmedium und man sollte nicht alles auf die Goldwage legen weil abhängig aus welches Sicht man es betrachtet dürfte man dann bald nichts mehr singen :) - Aber das Album ist rein Musikalisch das bisher schwächste!
Greg R
gepostet am: 14.05.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Ziemlich schwaches Review in meinen Augen. Der Autor scheint weder die Backstorys der Lieder zu kennen, noch ausreichendes Sprachverständnis mitzubringen um die Texte richtig zu verstehen.

"Natürlich gehen SABATON auf Nummer sicher und haben ihre Helden so ausgewählt, dass sie allesamt im Krieg gegen den Faschismus gedient haben..."

Gutes Beispiel für fehlendes Textverständnis. "No Bullets Fly", "Hearts Of Iron" und "Soldier of 3 Armies" thematisieren Heldentaten von Soldaten der Achsenmächte.
Greg R
gepostet am: 14.05.2014

In ersterem wird der Charlie Brown und Franz Stigler Zwischenfall thematisiert.
"Hearts Of Iron" beschreibt wie die neunte und zwölfte Armee der Wehrmacht nach der Niederlage gegen die Sowjetarmee einen Korridor über der Elbe freigehalten haben, um tausende Flüchtlinge und Soldaten vor dem sicheren Tod zu retten (gegen die Befehle übrigens).
Greg R
gepostet am: 14.05.2014

"Soldier Of 3 Armies" thematisiert die Geschichte von Lauri Törni der sowohl in der finnischen als auch der deutschen Armee gegen die Sowjetarmee gekämpft hat, um Finnland zu verteidigen. Nach dem zweiten Weltkrieg wanderte er in die USA aus, um unter ihrer Fahne im Vietnamkrieg zu kämpfen, was dann auch den Liedtitel erklärt.
Greg R
gepostet am: 14.05.2014

Das sind jetzt nur drei Beispiele die zeigen wie das Review nicht einmal an der Oberfläche der Lieder kratzt. Stattdessen wird einfach das Wort "Auschwitz" aufgegriffen und dazu missbraucht pseudomäßig eine Moralkeule zu schwingen. Da hätte man lieber mal 5 Minuten Lebenszeit investiert und sich informiert für was "Inmate 4859" steht. Ohne dieses Lied hätte ich niemals die faszinierende Geschichte von Witold Pilecki erfahren. Die Geschichte eines polnischen Soldaten der sich freiwillig (!) nach Auschwitz einliefern lässt um darüber zu berichten. Zu diesem Zeitpunkt war der Holocaust der Welt noch nicht bekannt und als ihm die Flucht gelang hat man Witold Pilecki nicht geglaubt!
Greg R
gepostet am: 14.05.2014

Man kann über die Musik von Sabaton sagen was man will, aber bevor man sich so undifferenziert mit den Texten auseinandersetzt, sollte man lieber nur bei der musikalischen Bewertung bleiben. Wenn man die Band und deren Fans nur etwas kennen würde, würde man wissen, dass bei Konzerten sehr respektvoll mit der transportierten Thematik umgegangen wird. Dazu kann man sich gerne Videos zu "The Final Solution" (welches auch nicht auf Festivals gespielt wird, genauso wie "Inmate 4859") ansehen. Ein Liedtitel bei dem der Autor des Reviews wohl den Untergang des Abendlands sehen würde…
Greg R
gepostet am: 14.05.2014

By the way, eure Kommentarfunktion ist nicht grad die Beste was die Begrenzung von Zeichen angeht ...
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.05.2014

Hallo Greg,
erst einmal danke, dass du deine Sicht auf die Dinge schilderst. Ich möchte zunächst klarstellen, dass ich Sabaton-Fans nicht die Fähigkeit zur kritischen Reflektion abspreche. Wie gesagt, sich mit kriegerischen Auseinandersetzungen zu beschäftigen, kann eine anregende Lektüre sein. Ich empfinde es allerdings als wichtiger, sich über die Hintergründe eines Krieges zu informieren, über die Zeit davor und die politischen Entscheidungen währenddessen, als über die kriegerischen Handlungen. Dass wir uns glücklich schätzen können, dass die Achsenmächte gewonnen haben, dürfte heute jedem bewusst sein, aber wenn das die einzige Info ist, die den Menschen vermittelt wird, dann wird das der Sache nicht gerecht.
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.05.2014

In der Ukraine bezeichnen die Russland-Sympathisanten die Aufständischen als Faschisten, was einen Krieg gegen sie aus demokratischer Sicht legitimieren würde, ohne dass geklärt ist, ob es wirklich stimmt.
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.05.2014

Es ist also egal, auf welche Seite man sich mit seinen Texten stellt, es kann dramatische Folgen haben. Sabaton beschäftigen sich ebenfalls ausschließlich mit dem Kriegsgeschehen und schneiden damit wichtige Sinnzusammenhänge ab, die zum Verständnis der Entwicklungen nötig sind. Hörer bekommen also von der Band als "Heldentaten" deklarierte Taten vor Augen geführt, die man durchaus falsch verstehen oder an denen man sich ein Beispiel nehmen kann. Ich glaube nicht, dass jeder der 200.000 Zuschauer beim Woodstock mit den Texten der Band vertraut war und einordnen konnte, was mit Songzeilen wie "Berlin is burning" gemeint ist.
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.05.2014

Es können Missverständnisse aufkommen, was die Intention der Band angeht, es kann aber auch ganz einfach zu Umdeutungen kommen. Marx wurde schließlich auch falsch verstanden, der Marxismus hat wenig mit seinen Theorien zu tun. Die Texte können als Katalysator wirken, egal ob sich Demokraten in ihren Werten bestätigt sehen oder Kommunisten/Faschisten usw. in ihren verletzt sehen. Dadurch könnte die poppige Musik der Schweden als Progaganda auf beiden Seiten missbraucht werden oder einfach durch Weglassen wichtiger Rahmendaten die Hemmschwelle für einen möglichen Kriegseintritt absenken.
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.05.2014

Natürlich ist es nie möglich völlig wertfrei seine Meinung zu artikulieren, dazu sind wir alle zu sehr von unseren Leben und Erfahrungen geprägt. Ich aber halte es für den wertvolleren Ansatz, wie Hail Of Bullets den Anspruch zu haben, weil durch Recherche gut informiert über die Geschehnisse möglichst neutral zu berichten und mit panzerartigen, "hässlichen" Musik zu untermalen. Im Anschluss daran kann man sich als Hörer bei Interesse selbst weiter informieren und sich seine eigene Meinung bilden, denn meiner Ansicht nach gehört diese bei Künstlern in den privaten Bereich.
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.05.2014

Die von dir genannten Beispiele widersprechen meiner These nicht: Alle Songs haben mit dem 2. Weltkrieg zu tun und auch wenn dort humanitäre Züge in der Wehrmacht zu erkennen sind, dann wurden sie nur ausgewählt, um sich klar gegen den Nationalsozialismus zu positionieren. Dagegen ist, wie ich geschrieben habe, nichts einzuwenden, doch was wäre, wenn sich Sabaton in einem Song beispielsweise für die Israeliten und gegen die Palästinenser aussprächen? In dem Sinne geht die Band den sicheren Weg, um ihre Kriegsfaszination auszuleben. Und ja, es sind faszinierende Geschichten, das habe ich auch zum Ausdruck gebracht, aber sie alle vermitteln ein Weltbild, das stark von modernen westlichen Werten und demokratischen Ideen geprägt ist.
Brucki
gepostet am: 15.05.2014

User-Wertung:
13 Punkte

Niemand will völlig wertfreie Meinungen oder Kritiken. In einem Musikreview geht es aber um die Musik und nicht irgendeine pazifistische Meinung, die das hier als Propaganda oder kriegsverherrlichend darstellt.
Und das Musik die Hemmschwelle für einen Krieg senkt, so einen Schwachsinn, entschuldigung, hab ich noch nicht gehört.
sonatica
gepostet am: 16.05.2014

User-Wertung:
12 Punkte

Ich habe mir jetzt hier mal die Arbeit gemacht, die SABATON- reviews und EURE Kommentare zu den Alben und reviews zu lesen. Es ist erschreckend, was da all für Zeugs steht. Ich versuche EURE Kommentare, insbesondere die von der SABATON- contra- Seite möglichst wertneutral zu erwidern. Was da für ein niveauloses Zeug steht, ist kaum fassbar. Da schreibt jemand doch tatsächlich, er würde etwas objektiv bewerten. So ein Schmarrn. Wie will denn ein einzelnes Subjekt objektiv bewerten??? Und abschließend meine Wertung für HEROES: Es ist tatsächlich definitiv nicht das beste SABATON- Album, es ist um Längen schlechter als THe art of war nd Carolus rex, aber für eine solide 12 reicht es allemal.
A New
gepostet am: 17.05.2014

@Norman Die Alliierten haben den Krieg gewonnen - nicht ,wie geschrieben, die Achsenmächte. Ist als Hintergrundinfo auch nicht ganz unwichtig.
Norman R. [musikreviews.de]
gepostet am: 17.05.2014

@ A New: Natürlich hast du recht, da ist das Wörtchen "nicht" verschütt gegangen ;)
Leon
gepostet am: 17.05.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Ich stimme Greg R zu: Ein ganz schwaches Review! Auch Brucki stimme ich zu, wenn er behauptet, dass es in einem Musikreview um MUSIK geht, und nicht um irgendwelche politischen Aspekte.
Wenn die angeblichen politischen Aussagen des Albums dann auch noch völlig aus der Luft gegriffen werden habe ich für solche Interpretationen noch weniger Verständnis.
Vielleicht sollte man sich erstmal den kompletten Text einen Liedes durchlesen, bevor man ein Review verfasst, und nicht sofort panisch reagieren, wenn man das Wort "Auschwitz" irgendwo aufschnappt.
Wer die Band gut genug kennt, dass vor allem Sänger Joakim Broden ein historisch sehr interessierter Mensch ist und aus diesem Anlass heraus seine Texte verfasst, ohne jede Intention.
Und dass die Texte von manchen Personen falsch aufgefasst werden können, halte ich für sehr unwahrscheinlich, insbesondere weil sich die Band an Aktionen wie "Metalheads against racism" beteiligt.
Demnächst also bitte ERST INFORMIEREN, DANN SCHREIBEN.
Björn
gepostet am: 17.05.2014

User-Wertung:
10 Punkte

Wer Inmate 4859 ist sollte man vielleicht schon mal googeln, bevor man raushaut der Song würde Ausschwitz verherrlichen. Nur so am Rande. :)
Norman R. [Musikreviews.de]
gepostet am: 17.05.2014

um die unsinnigen Aussagen zu erwidern:

@Björn Vielleicht solltest du erst mal richtig lesen, bevor du eine anschuldigenden Kommentar formulierst.

@Leon Dass Sabaton sich gegen Rechts engagieren, widerspricht in keinster Weise meinen Ausführungen. Außerdem werde ich mich weiterhin zu politischen Aspekten der Musik äußern, sonst müsste ich ja beispielsweise jeden rechtsextremen Dünnpfiff als "solide Deutschrock- oder Black Metalplatte" durchwinken.

@sonatica Für die Meinungen, die die "Contra-Sabaton-Seite" unter den Reviews kund tut, sind die einzelnen Kommentatoren verantwortlich und müssen nicht mit meiner Meinung oder deren anderer übereinstimmen.
Andre
gepostet am: 19.05.2014

User-Wertung:
10 Punkte

Die Diskussion hier ist spannender als die CD-Kritik selbst. Ich halte es für vermessen, Musik zu bewerten, ohne die Texte in die Bewertung mit einzubeziehen. Bei Sabaton geht das sicherlich nicht. Und machen wir uns nichts vor: Heroes ist eher schmalzig als episch, teilweise sogar kitschig. Gerade "Ballad of Bull" erinnert an eine gewisse Celine Dion... man kann durchaus den Eindruck einer gewissen Verherrlichung der Kriegsthematik haben, wenn ständig mit Streichern und Piano gearbeitet wird.
Andre
gepostet am: 19.05.2014

User-Wertung:
10 Punkte

Sabaton tanzen auf der Rasierklinge - melodisch sehr häufig im epischen Bereich angesiedelt, textlich werden aber teils unmenschliche Kriegssituationen besungen - es fällt so in der Tat schwer, melodisch und vergnügt mitzuträllern. In einem Lied über Pilecki allerdings zum Mitbrüllen anzuregen, halte auch ich für unangemessen. Es spielt auch keine Rolle, ob es auf Festivals gespielt wird oder nicht. Heroes wird für mich allein von "Ballad of Bull" ziemlich runtergezogen, so daß es sicherlich nicht mit den Vorgängern mithalten kann.
WhiteWolfe
gepostet am: 25.05.2014

User-Wertung:
12 Punkte

Sicherlich kann man sich über politische Ansichten streiten, haben mM nach nichts in einem Review zu suchen ... so schlecht, wie das Album von der Redaktion gemacht wird, kann es nicht sein, wenn man sich Hype auf die Band anschaut.
ArxInvicta
gepostet am: 26.05.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Ich finde es schade, wie sofort wieder mit der Ausschwitz-Keule geschwungen wird, wie Greg R schon sehr richtig sagte.

Ohne Lieder wie Inmate 4859 hätte ich niemals von Witold Pilecki erfahren, mit 'No Bullets fly' bekommen die beiden Piloten Franz Stigler und Charlie Brown nach ihrem Tod endlich mal etwas Aufmerksamkeit für ihre wundervolle Zusammenkunft.

Im Album Heroes geht es fast ausnahmslos um Soldaten, die im Krieg bemerkenswerte Leistungen erbracht haben, Menschen die auch im Krieg Dinge wie Ehre und Menschlichkeit nicht vergessen.

Hearts of Iron zeigt die Geschichte der 12. Armee der Wehrmacht, die unter Einsatz ihres Lebens einen Korridor für beinahe 200.000 Zivilisten und Soldaten der 9. Armee offen hielten, um diese Menschen nicht den sowjetischen Horden zu überlassen, was ihr sicherer Tod gewesen wäre.

Ballad of Bull handelt von einem australischen Soldaten, der Soldaten mittem im Feuergefecht aus der Gefahrenzone trägt, immer und immer wieder.

Jedes einzelne Lied hat eine unglaublich bewegende und beeindruckende Hintergrundgeschichte, viele Geschichten höre ich von Sabaton zum ersten Mal und ich finde es gut, dass Sabaton diese Lieder so episch vertont. Denn genau das sind diese Lieder - kleine, epische Geschichten großer Männer, die Leistungen vollbrachten die wir uns im Frieden nicht einmal vorstellen können.
Thomas
gepostet am: 10.06.2014

User-Wertung:
12 Punkte

Die Keulen "Bellizismus", "Auschwitz", "Kriegsverharmlosung" etc. hätte ich vor 30 Jahren auch geschwungen: mittlerweile differenziere ich mehr: Helden sind für mich generell Menschen, die in Extremsituationen Herausragendes geleistet haben. Krieg ist eine solche Extremsituation und die meisten Soldaten sind nur gezwungenermaßen dort.
Den Titel "Inmate 4859" finde ich angesichts der besonderen Situation von Finnland sehr gelungen. Es ist richtig: In Auschwitz wurden nicht nur Juden millionenfach vernichtet, sondern generell "unwertes" Leben.
Die CD finde ich sehr gelungen, auf Augenhöhe mit "Coat of Arms". Meine Highlights sind "Inmate 4859" und "The Ballad Of Bull".
Wenn solche CDs wirklich ernsthaft zur Beschäftigung mit der deutsche Geschichte führen würden, müssten Sabaton den "Preis der deutschen Historiker" erhalten
Else
gepostet am: 27.06.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Die Textzeile "Sometimes war is killing/Sometimes it's saving lifes" ist eine Antithese und damit ein rhetorisches Mittel. Zudem bezeichnet diese Szene das Phänomen der Selbstaufopferung im Krieg. Als Beispiel sei hier Kyle Carpenter, Träger der Medal of Honor. Er warf sich auf eine feindliche Handgranate um seine Kameraden zu retten. Gemeint ist, dass einzelne sterben um ihre Waffenbrüder zu schützen, dass sind die deren Leben gerettet wird. Vom musikalischen Standpunkt her ist mein persönliches Highlight ders Albums "Hearts of Iron". Dieser Song geht unter die Haut und berührt einem im Inneren. Dabei geht es allerdings nicht um eine Glorifizierung der Wehrmacht, sondern um die Taten verzweifelter Soldaten, die aus reiner Furcht vor der Roten Armee ihre Landsleute schüzen wollten. Wozu Wenck als kommandierender Geneal einen diekten Befehl Hitlers ignorierte. Meines Wissens nach geschah das sehr selten.

Außerdem gab es auch Wehrmachtssoldaten die mit den Allierten gekämpft haben. Dies geschah in der Schlacht um Schloss Itter.
Alex
gepostet am: 06.11.2014

User-Wertung:
13 Punkte

Hallo zusammen, habe mir lange überlegt, ob ich hier überhaupt etwas schreiben soll...nach dem fünften Bier bin ich aber so weit...habe erst vor Kurzem Sabaton entdeckt und höre respektive lese mich durch ihre bisherigen Alben. Die Musik entspricht genau meinem Geschmack. Kraftvoll, episch und meistens eingängig. Ich bin kein Progressiv-Metal-Hörer, also angeblich höchst anspruchsvolle Musik made by Dream Theater und Konsorten. Das Thema Krieg ist sicherlich eine durchaus schwierige und komplexe Thematik. Aber dem einen oder anderem "Vorschreiber" hier gebe ich absolut Recht: Aufgrund der Texte werden sicherlich keine neuen Kriegsbefürworter oder weitreichender, neue Kriege, geboren. Weiterhin die umfangreichen Umstände für einen Kriegsausbruch auf ein oder mehreren Liedern grundlegend einzudampfen (und das auf einer Heavy Metal Scheibe), halte ich durchaus für fast nicht möglich... Und auch nicht zielführend. Zurück zu "Heroes": Mir gefällt die Scheibe extrem gut, aber wie gesagt, ich hör mich erst rückwärts durch die älteren Alben von Sabaton durch. So bin ich zumindest nicht "vorbelastet". Ich freue mich auf das Konzert am 5. Februar 2015 in der Tonhalle in München. Und es ist "nur" Musik. So wie ich es während meiner Zeit als Schüler fast schon gehasst hatte, Texte von diversen (z.T. abgefahrenen) Schriftstellern interpretieren zu müssen (Kafka, Der Prozess z.B.), habe ich doch heute die Möglichkeit einfach zu sagen: Sabaton- tolle Musik, danke schön !!!!!
Nathi
gepostet am: 04.03.2016

die Kritik zu Inmate 4895 kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Beim Verfassen einer Kritik sollte man sich meiner Meinung nach mit den Themen der Songs etwas auseinandersetzen, bevor man sie kritisiert. Das ist hier meiner Meinung nach nicht ausführlich genug passiert. Der Song handelt von einem Soldaten, der freiwillig nach Auschwitz ging, und die Taten dort aufgedeckt hat. Zu dieser Thematik gehört das Wort "Auschwitz " nunmal. Auf einem Konzert rufen die Fans ausserdem nicht nur "Auschwitz ", sondern einen zusammenhängenden Satz, der für jeden Zuhörer Sinn macht und auch nicht misszuverstehen ist.
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