Bandkopf Mike Mills hat dieses Album im Alleingang gestemmt und damit zugleich das bislang beste von TOEHIDER geschaffen. “What Kind Of Creature Am I?” ist ein weiteres Zeugnis der spannenden Prog-Bewegung, die seit ein paar Jahren in Australien vonstattengeht, immerzu modern und doch weit in der Rockgeschichte zurückgreifend sowie derart schrullig, dass man die Band (es ist ja tatsächlich eine solche) nirgendwo einordnen kann.

Dennoch mutet sie zu keiner Sekunde wie ein Spaß-Unterfangen an, vor allem nicht nach dem Lesen der aktuellen Texte. Die Stücke muten hektisch an, bleiben aber in der Regel straight, bloß eben atemlos, wobei sich Mills nicht zu schade für Queen-Chöre und Orchesterparts ("Whatever Makes You Feel Superior") ist, aber auch keinen Sirtaki einer- oder ziemlich harten Metal andererseits scheut (Titeltstück). Das ruhige "Spoilt For Choice" kommt als Oase mittig platziert genau richtig, um auf den 13-Minüter "Meet The Sloth" vorzubereiten.

Wahnsinn in hohen Dosen, jedoch kontrolliert und mit erkennbaren Sinn hinter dem stilistischen Wankelmut. Mills haut hier ein paar zeitlose Melodien raus und krönt sich letztlich selbst zum sträflich übersehenen Prog-König.
FAZIT: Solchen Bands gehört die Zukunft des Genres (umso schlimmer, dass Mills für die Entstehung dieses Meisterwerks leiden musste), da braucht kein Mensch mehr ein neues Album von PINK FLOYD.