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Albatrosh: Night Owl (Review)
Artist: | Albatrosh |
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Album: | Night Owl |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Jazz / Experiment |
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Label: | Rune Grammofon | |
Spieldauer: | 43:24 | |
Erschienen: | 17.11.2014 | |
Website: | [Link] |
"Night Owl" wurde in Deutschland aufgenommen, entspricht aber weder der hiesigen Jazz-Tradition noch dem kühlen Klangbild vieler skandinavischer Landsleute des jungen Duos ALBATROSH, was vielleicht allein schon an der unkonventionellen Besetzung liegen mag. Sax-Piano-Platten hört man nicht alle Tage.
Gleichwohl, hier wird auch rhythmisch geklopft, gegluckst und gezupft, während vor allem Rolighetens Klarinette eine typisch klagende Note einbringt, die für die beiden Herren einnimmt. Die dazu beitragenden Melodien schreiben sie auch, selbst wenn "Night Owl" mindestens zur Hälfte improvisiert anmutet. Unisono-Passagen, aus welchen "Duvet Day", "Wolf Whistle" (Anspieltipp) und "Nut Job" zu weiten Teilen bestehen, sprechen dahingehend eine deutliche Sprache. Im flotten "Hula Hoop" stellt den Bläser ins Schlaglicht, und in "The Sheriff" zeigt sich vor allem Dale ausgesprochen virtuos, ehe "Early Bird" praktisch eine klassische Ballade bleibt, abermals mit einer betörenden Melodie, der man nur so langsam beikommen kann, wie sie auch gespielt wird.
Keine einfachen Stücke also? Eigentlich doch, denn die besetzungstechnisch bedingte Transparenz geht einher mit einem spürbaren Fokus auf Hörbarkeit, visionäre Einfälle und kreative Freiheit hin oder her. Man könnte auch so argumentieren, dass ALBATROSH etablierte Muster absichtlich zerschießen oder mit Störgeräuschen versehen, beispielsweise das perkussive "The Liger", das ohne eben jene ebenfalls beinahe balladesk wäre. Dass mit dem Titelstück zugleich der harmonischste Ausläufer zum Schluss kommt, spricht aber dann doch für die hehren (im Sinne der konservativen Hörerschaft) Ziele der Macher.
FAZIT: Ungewöhnliche Klangfarben in ungewöhnlicher Konstellation, da braucht man nur noch ein paar griffige Versatzstücke entweder rhythmischer oder melodischer Art, und schon wird der Mut zum Klangexperiment auch für Nicht-Avantgardisten goutierbar.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Duvet Day
- The Sheriff
- Nut Job
- Early Bird
- Wolf Whistle
- Hula Hoop
- The Liger
- Night Owl
- Keys - Eyolf Dale
- Sonstige - André Roligheten (Saxofon, Klarinette)
- Night Owl (2014) - 12/15 Punkten
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