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Attila Tverdak: Electricka Gitara (Review)

Artist:

Attila Tverdak

Attila Tverdak: Electricka Gitara
Album:

Electricka Gitara

Medium: CD/Download
Stil:

Avantgarde / Free Jazz

Label: Hevhetia
Spieldauer: 69:46
Erschienen: 12.06.2015
Website: [Link]

Der Gitarrist ATTILA TVERDAK bearbeitet auf dieser Kompilierung Stücke aus der Feder unterschiedlicher Komponisten, was man kaum glauben mag, weil vieles schlichtweg improvisiert wurde und dementsprechend urwüchsig am Rande handelsüblicher, in Gliederungsschemata gepresster Musik vorbeigeht.

Dem einleitenden "E" als Stegreif-Gitarrenlärm steht das recht gut genießbare "Sequenza XI per chitarra sola" gegenüber, in dem während immerhin 18 Minuten das eine oder andere Motiv zumindest ansatzweise zum Vorschein kommt, ebenso die Fingerfertigkeiten des Ausführenden. "For Atti" ist wie das erste Stück ebendiesem Menschen gewidmet und schlägt ungleich leises Töne an.

Das finale "Let" ist in drei nicht erkennbare Teile untergliedert worden und geht an die Grenzen des gitarristisch möglichen: Saitenverstimmungen, Extrem-Tremolo, Drone und kreatürliches Geschrammel stellen auf fast zwölf Minuten vor eine Zerreißprobe.

Das zwölfminütige "Continuous" als dem Untertitel gemäßer Tribut an Morton Feldman findet stille Töne und musikalischen Gehalt in der Pause, die oftmals als Stilmittel zum Vorschein tritt. "Akordy a kordy" weitet dieses Prinzip nach dominierenden Single-Notes eben in den Akkordbereich aus, wobei der Macher es dynamisch auf die Spitze treibt; man zuckt bei so viel Laut und Leise wiederholt zusammen, so unvermittelt ist der Wechsel.

Der "urbane Song für E-Gitarre, Nichtgesang und allerlei Improvisatorisches" ist genau dies: atonales Jaulen, von jeglichem Zusammenhang losgelöste Gitarrenmotive im Sekundentakt, häufig unisono dargeboten und mit allenthalben vorübergehend erkennbaren Textfetzen versehen.

In Ermanglung von konventionellen, vordergründigen Melodien lässt sich dieses Werk auch nicht gewöhnlich bewerten. Von Unhörbarkeit bis Spannungsmusik (nicht aber Ent-) treffen wohl alle Einschätzungen zu.

FAZIT: Wer auf abseitige Gitarrenexperimente steht, ist hier goldrichtig, der Rest wendet sich mit Grausen ab.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2673x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • E [for e. g.]
  • Continuous (Hommage a Morton Feldman)
  • Urban Song for electric guitar, unprofessional vocal and possibly other improvising co-performer
  • Akordy a kordy
  • Sequenza XI per chitarra sola
  • For Atti
  • Let

Besetzung:

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