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Bloodway: Mapping The Moment With The Logic Of Dreams (Review)

Artist:

Bloodway

Bloodway: Mapping The Moment With The Logic Of Dreams
Album:

Mapping The Moment With The Logic Of Dreams

Medium: CD/Download
Stil:

Avantgarde/Progressive/Extreme Metal

Label: I, Voidhanger Records
Spieldauer: 43:06
Erschienen: 25.09.2015
Website: [Link]

Es hat ein wenig gedauert, aber BLOODWAY haben Wort gehalten. Auf ihre starke Debüt-EP aus dem ersten Quartal 2014 folgt nun ihr Erstlingsalbum, mit dem die Rumänen nicht nur aufgrund der ähnlich langen Betitelung noch intensiver auf sich aufmerksam machen wollen. In etwas unter einer Dreiviertelstunde wird ein weiteres Mal anscheinend wild Zusammengesuchtes in ein schlüssiges und erfrischendes Mosaik gefügt, das obendrein auch noch über weite Strecken eigenständig klingt.

Schon das Cover von “Mapping The Moment With The Logic Of Dreams” deutet es an: BLOODWAY hatten schon vor eineinhalb Jahren einen Plan und an diesen halten sie sich auch weiterhin. Zu dem außergewöhnlichen visuellen Konzept gesellt sich ein verschrobener und selbstsicherer Musikstil, der von einer ganz eigenen Atmosphäre umgeben ist. Das liegt am mutigen wie kauzigen Riffing, von Experimentierfreude zeugenden Songaufbauten und den sphärischen Passagen, in die vielleicht sogar ein wenig rumänische Folklore Einzug gehalten hat. So offensichtlich wie in ‚A Hallow Bridge‘ ist das aber nur selten auszumachen, weil BLOODWAY ihren ganz eigenen Zugang zu allen Genres gefunden haben, die es mit den Extremen halten.

Nach dem cineastischen Gänsehaut-Intro ‚Seeding Distance‘ ist das herausragende ‚The Transfinite Castaway‘ platziert, in dem all das zu finden ist, was BLOODWAY bislang ausmacht. Irgendwo zwischen Avantgarde, Post Rock, Progressive, Black und Death Metal haben die Rumänen ihre bislang besten Einfälle gefunden, die mitreißen, emotional berühren und über sieben Minuten einen interessanten Spannungsbogen knüpfen. Besonders die Gitarrenarbeit von Frontmann Costin Chioreanu ist herauszuheben, weil sie vielseitig und raumeinnehmend, ohne die anderen Instrumente unter sich begraben. Aber es gibt noch mehr wirklich Großartiges auf dem Debütalbum der Band.

Fast jeder Song nimmt überraschende Wendungen, wie z.B. ‚Garden Of Diurnal Fractals‘, in dem auf einmal klar gesungen wird und der Kontrast zum heiseren Gekrächze gut gelingt. Aber selbst das angeschwärzte Martin van Drunen-Organ wird herausgefordert und muss bzw. soll sich sowohl bei herunter gedrehten dB-Zahlen (,Walking Past Near The Lighthouse‘) beweisen als auch in höhere Gesangssphären vorstoßen (‚Mirror Twins‘). Das schon erwähnte Instrumental ‚A Hallow Bridge‘ experimentiert mit Folklore und Saxophon und schafft den Spagat zwischen im Sinne der Bandidentität komponierten Stücken und der liebgewonnenen Unberechenbarkeit.

Im hinteren Teil des Albums funktioniert das zwar größtenteils auch noch, allerdings können einige Songs nicht mit dem zugegebenermaßen starken Beginn mithalten. Während ‚Early Glade Test Pilot‘ seinen ruhigen Anfang noch mit einer harten zweiten Hälfte veredeln kann, sind ‚Garden Of Diurnal Fractals‘ als im Albumkotext zu verstehen und zu bewerten. Ihnen fehlen die finalen Ideen, die den Hörer ein letztes Mal herausfordern und nachhaltig anstacheln. Die Riffs sind mittlerweile als typisch für BLOODWAY zu bezeichnen, aber darüber hinaus gibt es Blastbeats und ein gutes Spiel aus laut und leise, die nicht mehr wirklich überraschen können. Aber für ein Debütalbum haben die Rumänen viel mehr zu bieten als viele Konkurrenten und machen dabei auch noch eine Menge richtig. Oder mit einem gekonnten Wurf des Zwei-Euro-Stücks ins Phrasenschwein: Der Feinschliff fehlt.

FAZIT: BLOODWAY stellen ihrer Debüt-EP aus dem vergangenen Jahr ein starkes Debütalbum an die Seite, auf dem die Rumänen ei n gutes Stück in Richtung Eigenständigkeit gehen. Starke, frische und kauzige Riffs treffen auf schwarzmetallisches Klirren und avantgardistisches Attitüde. Progressiv und gefühlvoll, aber auch kraftvoll und hart geht es auf ‚Mapping The Moment With The Logic Of Dreams‘ zu, nur kann die zweite Hälfte des Albums nicht ganz mit der sehr starken ersten mithalten. Trotzdem darf sich über einen dunklen Farbtupfer im momentan schwächelnden Metalgenre gefreut werden, der mutige eigene Wege zu suchen und zu gehen bereit ist.

Norman R. (Info) (Review 5727x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seeding Distance
  • The Transfinite Castaway
  • Walking Past Near The Lighthouse
  • Mirror Twins
  • Early Glade Test Pilot
  • A Hallow Bridge
  • Garden Of Diurnal Fractals
  • Mapping The Moment With The Logic Of Dreams

Besetzung:

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