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Bloodway: A Fragile Riddle Crypting Clues (Review)
Artist: | Bloodway |
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Album: | A Fragile Riddle Crypting Clues |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Avantgarde/Art/Extreme/Progressive Metal |
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Label: | I, Voidhanger | |
Spieldauer: | 45:44 | |
Erschienen: | 03.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Der Zahl drei wird gemeinhin eine besondere Bedeutung zugesprochen, da machen auch BLOODWAY keine Ausnahme. „A Fragile Riddle Crypting Clues“ ist der dritte eigenständige Release der Rumänen und gleichzeitig der finale Teil ihrer Konzept-Trilogie zwischen Traum- und realer Welt. Ein alles in allem runder Abschluss eines Pakets, mit dem sich das Trio um Costin Chioreanu abermals empfiehlt. Den letzten Schritt in Richtung Unverzichtbarkeit muss die Band allerdings noch gehen.
Zwei Jahre nach dem Debütalbum „Mapping The Moment With The Logic Of Dreams” erweitern BLOODWAY ihren jetzt schon unverkennbaren Sound auf durchaus mutige und ansprechende Weise. Zu den bereits etablierten und miteinander verschränkten Säulen aus Extreme, Black, Progressive, Avantgarde und Art Metal gesellen sich nun verstärkt experimentelle Schritte in Richtung Dark und sogar Classic Rock. Beispielsweise greift ‚The Incident‘ immer wieder ein entspanntes Groove-Riff auf, das unverkennbar Südstaaten-Blut in sich trägt, nur um im nächsten Moment in Black Metal-Manier kompromisslos nach vorne zu preschen. ‚Prison Paradise‘ ist das offensichtlichste Beispiel dafür, dass BLOODWAY sich immer mehr in die geistige Verwandtschaft mit den Kollegen von IN SOLITUDE, MORBUS CHRON und TRIBULATION steigern und ihre melodische Gothic-Rock-Wurzeln zelebrieren – inklusive Twin Guitar-Träumereien.
Generell geht es auf „A Fragile Riddle…“ im rockigen Sinne eingängiger zu. Zum markanten Gitarrensound in Songs wie ‚Encounters To Pray For‘ und ‚Don’t Wake The Void‘ addieren die Rumänen gekonnt Ohrwurmriffs, (alp-)traumhafte Melodien, clean gesungenen Passagen und Spoken Word-Elemente, die dem Material die fast schon gewohnte BLOODWAY‘sche Unberechenbarkeit verleihen. Das Trio schafft es mit einer erstaunlichen Trefferquote Unverkennbarkeit und Abwechslung unter einen Hut zu bringen, sprich: Der verschrobene, eigensinnige Trademark-Sound aus intelligenter, frischer Gitarrenarbeit und van-Drunen-Krächzen bekommt in jedem Song ein eigenes Element an die Seite gestellt.
Das Ganze hat allerdings einen Haken. Dafür, dass sich BLOODWAY ausgiebig in ihren Experimenten ergehen, fallen diese bei genauerem Hinhören nicht immer ganz ausgefeilt aus. Häufig werden Passagen einfach ohne Variation mehrfach wiederholt, was statt meditativ eher aufhaltend wirkt. Die längeren Songs mit Spielzeiten zwischen sechs und acht Minuten hätten allesamt gekürzt werden können, um das Album dynamischer zu strukturieren. Zudem ist das Material insgesamt nicht ganz so stark wie das des Vorgängers, immerhin hält sich das immer noch gute Niveau konstant bis zum Schluss.
Es wird nun spannend zu verfolgen, wie sich der nächste Schritt in der Karriere von BLOODWAY anhören wird. Es wird das berühmtberüchtigte Album Nummer drei in Angriff genommen, für das die Rumänen eigentlich nur den eingeschlagenen Weg weitergehen und ihre Rezeptur verfeinern müssen. Oder geht es doch in eine noch experimentellere Richtung? Im vergangenen Jahr erschienen zwei in Kollaboration mit VALBORG entstandene Songs, die in der Mischung mit dem Doom der Deutschen eine weitere Entwicklungsmöglichkeit eröffnete, die gerne weiterverfolgt werden darf.
So gut, wie Frontmann Costin in der Szene vernetzt ist, dürfen auch gerne die Kollaborationserfahrungen auf „A Fragile Riddle…“ ausgebaut werden. Das Album wird nämlich von Spoken Word-Beiträgen von Tomas Lindberg (AT THE GATES) und Mat McNerney (HEXVESSEL) eingerahmt, die sich auf diese Weise für die Artwork-Arbeiten des BLOODWAY-Masterminds revanchieren. Der Kundenpool umfasst zudem u.a. Größen wie ARCH ENEMY, TWILIGHT OF THE GODS, TAU CROSS, PRIMORDIAL und das legendäre Roadburn Festival. Dementsprechend ruhig kann das Trio eigentlich die zukünftigen Arbeiten angehen: Noch agieren BLOODWAY weitgehend unter dem Radar und bekommen durch Costins Haupttätigkeit den Rücken freigehalten. Außerdem – und das ist Hauptsache – ist BLOODWAY eine spannende und versierte Band, die noch am Anfang ihres Schaffens steht.
FAZIT: „A Fragile Riddle…“ ist ein gelungener Abschluss der Veröffentlichungstrilogie aus dem Hause BLOODWAY. Die Rumänen festigen ihren Ruf als mutige, eigenständige und eigensinnige Vertreter der Marke „ohne Grenzen“. Ihre Trademarks verschneiden sie weiterhin erfrischend mit Impulsen aus ganz unterschiedlichen Genres. Allerdings fällt das Material nicht ganz so stark aus wie auf dem Vorgänger, außerdem fehlt der Feinschliff, der ein kompakteres und stringenteres Album möglich gemacht hätte. Weiterhin darf mit Freude verfolgt werden, wohin sich Chioreanu und co. in der nahen Zukunft entwickelt werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Not Whom, But Where (feat. Tomas Lindberg)
- The Startling Grotesque
- Don't Wake The Void
- Midlight Scout
- Prison Paradise
- The Incident
- Encounters To Pray For
- A Fragile Riddle Crypting Clues (feat. Mat McNerney)
- Bass - Mihai Andrei
- Gesang - Costin Chioreanu
- Gitarre - Costin Chioreanu
- Schlagzeug - Alex Ghita
- Sonstige - Guests: Tomas Lindberg, Mat McNerney
- Sunstone Voyager And The Clandestine Horizon (EP) (2014)
- Mapping The Moment With The Logic Of Dreams (2015) - 11/15 Punkten
- A Fragile Riddle Crypting Clues (2017) - 10/15 Punkten
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