Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Dennis Durant: Soulmate (Review)

Artist:

Dennis Durant

Dennis Durant: Soulmate
Album:

Soulmate

Medium: CD
Stil:

Funk & Soul / Acoustic Soul / Singer-Soulwirter / Swing

Label: DWEDA
Spieldauer: 44:42
Erschienen: 20.11.2015
Website: [Link]

Wirft man einen Blick auf das Booklet und blättert es anschießend durch, findet man darin nicht nur alle Texte von „Soulmate“, sondern auch zehn Bilder von DENNIS DURANT, welche alle eins zum Ausdruck bringen: da ist ein Mann mit sich und der Welt zufrieden, er ist gut drauf, lacht einen offen an und vielleicht sogar ein wenig auch über sich selbst, ohne dabei eine lächerliche Figur abzugeben, sondern eine, die tief in sich ruht, auch nachdenklich sein kann, sich selbst nicht zu ernst nimmt und trotzdem viel zu sagen hat, was den alten Miesepetern und Dauer-Pessimisten unter uns wirklich gut tun könnte.

Nein, er hat nicht nur viel zu sagen, sondern auch zu singen - dieser Mann, der sich selbst als Singer-Soulwriter bezeichnet. Mit einer wundervoll warmen Stimme, die sich zwischen ELTON JOHN, AL STEWART und BILLY JOEL ansiedeln lässt und keine Angst vor diesen großen Vergleichen haben braucht. DENNIS DURANT weckt Vertrauen und Gefühl, er schnappt sich deine Seele mit seiner „Seelenmusik“ auf „Soulmate“, die er selbst als die „alte Schule“ bezeichnet und deren Lehrmeister in Motown sitzen und TEMPTATIONS, OTIS REDDING oder THE COMMODORES heißen. DENNIS DURANT jedenfalls lebt und liebt seine Musik ganz offensichtlich und dadurch erreicht sie den Hörer in ähnlicher Form, wie es uns die Bilder im Booklet noch vor dem ersten Hördurchgang erzählen.

„Tell Me“ eröffnet das Album und ist in Gedenken an Durants Vater entstanden, der erst vor kurzem verstarb, selbst wenn sich der Text offensichtlich um eine Frau dreht. Selbst der eigentlich traurig erscheinende Hintergrund hält den Hamburger Soulsänger nicht davon ab, seiner Musik den Schwung zu verleihen, den man benötigt, um nicht in tiefe Löcher zu fallen, sondern selbst an einem wolkenverhangenen Gewitterhimmel nach den Sonnenlöchern Ausschau zu halten. Und natürlich bekommen wir in dieser Musik, neben der sanft-warmen, swingend-soulenden Stimme Durants, auch alle anderen Klangfarben geboten, die, zusätzlich zu Gitarre, Bass, Piano und Percussions, gute Soul-Musik ausmachen: Saxofone, Posaunen, Trompeten, Flöten und beschwingte weibliche Backgrounds voller Drive und Leidenschaft.

In „Soulmate I“ gibt‘s dann ein hervorragendes Saxofon-Solo in Kombination mit einer Orgel zu bewundern, „Old School“ liebäugelt mit der Aura eines Songs wie „Killing Me Softly“ von ROBERTA FLACK und lässt die Posaune ein zartes Duett mit der Stimme DENNIS DURANTs, die hier in himmlischen Höhen, aber auch wohligen Tiefen schwelgt, „singen“, während im Hintergrund der Frauenchor einen fast hymnisch-schunkelnden Rhythmus beiträgt.

Dies Musik auf „Soulmate“ geht von der ersten bis zur letzten Minute ins Blut und lässt das Herz höher schlagen, ohne dabei je aus dem Rhythmus zu geraten. Auch lässt sie uns für kurze Zeit einfach mal all den Scheiß vergessen, der draußen, fast vor unserer Tür, tobt. Während in Paris seelenlose Glaubensfanatiker ein Blutbad anrichten, müssen wir uns gerade diese Momente bewahren. Wir hören in uns, wo unsere Seele klingt und all den Hass fortspült, mit dem man uns Tag für Tag überschüttet. Schaltet das Radio aus und diese CD an - sie wird die Welt zwar nicht besser machen, aber etwas schöner, weil wer für „Soulmate“ offene Ohren hat, in dessen Herz wird kaum Platz für hasserfüllte Taten sein. Eine lebendige Seele fordert keine tödlichen Opfer, sondern die Suche nach dem Glück in einer Zeit, die für‘s Glück nicht wirklich geschaffen ist: „And when things got harder / I just sat down / And listen to my records / That sweet soul sound.“ (From The Start).

FAZIT: Seelenvolle Soul-Musik eines Hamburgers der „Old School“, die sich wie ein warmer Schauer über die immer (nicht nur herbstlich bedingte) kälter werdende Zeit ausbreitet. Musikalische Sterntaler für die Ohren.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3645x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Tell Me
  • From The Start
  • Up And Down
  • High And Mighty
  • I Think Of You
  • On My Way To Soul
  • Soulmate I
  • Old School
  • Again
  • Life On The Couch
  • Soulmate II

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!