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HÔN: White Lion (Review)
Artist: | HÔN |
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Album: | White Lion |
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Medium: | CD | |
Stil: | Electronic Indie Pop |
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Label: | Tambourhinoceros | |
Spieldauer: | 37:33 | |
Erschienen: | 30.10.2015 | |
Website: | [Link] |
HÔN ist das Pseudonym des dänischen Musikers Jesper Lidang, ehemals THE RUMOUR SET FIRE vorstehend. Gegenüber seiner Stammformation, die sich zwischen Shoegaze, Art Pop und elektronischer Musik bewegt, sind die ersten beiden Faktoren, wenn man das „Art“ vor dem Pop betont, fast unbedeutend für HÔNs Debüt.
Hier wird nahezu im Alleingang Elektronik zelebriert, oft im Geist der frühen Achtziger. HÔN kennt sich aus mit DEPECHE MODE („Body Engine“), weiß um die Verdienste der frühen HUMAN LEAGUE, von ULTRAVOX und BRONSKI BEAT. Gelegentlich gesellen sich die PET SHOP BOYS hinzu, ohne dass deren großformatiger, melancholischer Pop-Entwurf erreicht wird.
Daneben frönt HÔN seiner Leidenschaft für R&B, insbesondere PRINCE hat es ihm angetan, an den die Gesangsteile im Falsett vage erinnern. Doch beherrschen diese Tendenzen den rhythmischen Synthie-Pop nicht, der sich mit Ecken und Kanten durchsetzt. Dabei im Schatten der Vorbilder sein kleines Tänzchen aufführt. Nicht alle Songideen zünden, manches bleibt irgendwo zwischen dezenter Experimentierlust und wenig aufregenden Pop-Spirenzchen stecken. So zum Beispiel das zumindest abwechslungsreiche „Soulcatcher“ oder das langweilig dahinblubbernde, fast wie auf Helium gesäuselte „Honeydream“.
Attraktiver sind der melancholische Opener „Silent Lover“, dessen Intensität eigentlich die bestmögliche Richtung vorgibt, das spartanische „Trippin‘“, mit seinem genussvoll-traurigen Slowmotion-Funk Und als Highlight die aus dem rhythmischen Ruder gelaufene „Don’t You Want Me“ trifft die PET SHOP BOYS im Depeschenmodus-Hommage „S.U.B.“, die keine Scheu vor der Einflussnahme von Weltmusik hat. Gelungen auch das sehnsüchtige Finale „New Waves“, das sich zwar zwischendurch selbst ausbremst, um schlussendlich doch durchzustarten.
FAZIT: Durchwachsenes Solo-Debüt des THE RUMOUR SET FIRE-Frontmannes. Spannende Passagen, die gekonnt durch die Geschichte der elektronischen Musik der letzten dreißig Jahre switchen, treffen auf unausgegorenes Material aus der Synthesizer-Rappelkiste. Durchaus interessant über weite Strecken, aber kaum mitreißend. Für’s Experimentelle nicht radikal genug, für eine Feierstunde des Pop fehlen die betörenden Melodien und großen Gesten. Irgendwo dazwischen schlägt sich „White Lion“ aber ganz wacker.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Silent Lover
- Body Engine
- Soulcatcher
- Honeydream
- Trippin‘
- S.U.B.
- Vulture
- Shout
- Last Boy
- New Waves
- Gesang - HÔN
- Sonstige - HÔN
- White Lion (2015) - 8/15 Punkten
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