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Ivo Neame: Strata (Review)
Artist: | Ivo Neame |
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Album: | Strata |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Whirlwind Recordings/Indigo | |
Spieldauer: | 49:18 | |
Erschienen: | 19.06.2015 | |
Website: | [Link] |
Ivo Neame, britischer Pianist und Saxophonist in Personalunion, ist Mitglied diverser Formationen, unter anderem spielte er mit Kaz Simmons, war Teil des ANDY DAVIES QUARTETs, von KAIROS 4TET und PHRONESIS, dem vielgelobten Trio um Bassist Jasper Hoiby, mit dem er 2010 das ausgezeichnete Album „Alive!“ aufnahm. Daneben betätigt sich IVO NEAME als Bandleader, sein erstes Album unter eigenem Namen erschien 2007.
„Strata“ ist eine Quintett-Aufnahme, wobei die Position des Bassisten abwechselnd von Tom Farmer und Andrea Di Biase ausgefüllt wird. Neame überlässt das Saxophonspiel der starken Tori Freestone, die auch für die Flöte zuständig ist. Er selbst spielt hauptsächlich Klavier, ab und an Synthesizer und Akkordeon. Für wichtige Impulse sorgt ein vertrauter Begleiter, Jim Hart am Vibraphone.
Ivo Neame zeichnet sich durch ein stark rhythmisiertes, beinahe nervöses Spiel aus, voller Brüche, Sprünge und Tempovariationen. Dabei folgen und unterstützen ihn gut aufgelegte Begleiter, die auch schon mal die Führung übernehmen, wie Jim Hart gleich beim Auftakt. Dank der hohen kreativen Kompetenz zerfasert die Musik auf der titelgebenden Straße, in ihren unterschiedlichsten Verlaufsformen, nicht. Abwechslung ist angesagt, ein wilder Ritt voller kleiner solistischer Abstecher. Die Melodien werden von der konzentrierten Rhythmusgruppe zusammengehalten, ein Abdriften ins Atonale findet nicht statt.
Der Titelsong lässt es etwas ruhiger angehen, auch wenn es im Hintergrund beständig vibriert. „Strata“ erinnert leicht, besonders zu Beginn, an die jazzorientierten Arbeiten von Federico Fellinis Hauskomponisten Nino Rota. Hier verleiht Neames Spiel am Synthesizer der Musik eine fast ambiente Note, die aus dem Jazzkeller hinaus verweist. Ähnliches geschieht auch bei den Parts mit höherem Folk-Anteil („Folk Song“)oder wenn das Akkordeon wuselige Straßencafé-Atmosphäre verströmen lässt („OCD Blues“).
Doch auch wenn es traditioneller zugeht, macht das exzellent klingende Album eine gute Figur, fordert seine Hörer mit quirligen Sequenzen, ohne das Tempo bis zum Anschlag aufzudrehen. Nur in wenigen Passagen wird gemessenen Schrittes am Straßenrand entlang geschlendert.
FAZIT: „Strata“ ist ein abwechslungsreiches und spannendes, kein entspanntes Album. Hervorragend agierende Musiker, die sowohl im Verbund wie alleine, mit meist kurzen Soli, brillieren. Besonders Flöte, Vibraphon, Synthesizer und Akkordeon bringen reizvolle Erweiterungen ins pianodominierte Spiel.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Personality Clash
- Strata
- OCD Blues
- Miss Piggy
- Crise de Nerfs
- Eastern Chant
- Folk Song
- Snowfall
- Bass - Tom Farmer, Andrea Di Biase
- Keys - Ivo Neame
- Schlagzeug - Dave Hamblett
- Sonstige - Tori Freestone (tenor saxophone, flute), Ivo Neame (accordion), Jim Hart (vibraphone)
- Strata (2015) - 11/15 Punkten
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