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Lamb Of God: VII: Sturm und Drang (Review)

Artist:

Lamb Of God

Lamb Of God: VII: Sturm und Drang
Album:

VII: Sturm und Drang

Medium: CD/LP+CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Nuclear Blast Records
Spieldauer: 48:12
Erschienen: 24.07.2015
Website: [Link]

Die Ereignisse rund um die Inhaftierung, den Prozess und letztlich den Freispruch von Sänger Randy Blythe im tschechischen Prag wurden bereits hinlänglich medial breitgetreten. Dass diese auch hier erneut aufgegriffen werden, ist dem Hintergrund geschuldet, dass diese einschneidenden und die Band vor die Zerreißprobe stellenden Umstände ohne Frage auch am musikalischen Output der Amerikaner nicht spurlos vorbeigehen konnten. Und auch wenn "VII: Sturm und Drang" nicht durchweg zu überzeugen vermag, so lässt sich doch konstatieren, dass das Quintett aus Richmond an den Herausforderungen der letzten Jahre gewachsen ist.

Wenig verwunderlich ist folglich der furiose Start, den das eröffnende "Still Echoes", welches zugleich die erste Single darstellt, an den Tag legt. Keine Umschweife, keine akustischen Spielereien - es geht direkt und kompromisslos zur Sache: Chris Adler malträtiert sein Arbeitsgerät mit Blastbeats, Doublebass-Irrsinn und typischer Präzision, Bruder Willie und Saiten-Kollege Mark Morton feuern aus allen Rohren ihre gewohnt Groove-orientierten Neo-Thrash-Salven, während John Campbell das instrumentale Fundament songdienlich vollendet. Soweit ist eigentlich alles beim Alten. Absolut herausragend ist jedoch die Performance von Randy Blythe, der selten dermaßen authentisch zu Werke ging.

Wenn dieser in "512", seiner Zellennummer im Gefängnis Pankrác, zum Refrain ansetzt, spürt man die persönliche Bedeutung der inbrünstig dargebotenen Zeilen für Blythe und kann erahnen, welch gravierenden Einfluss die Zeit der Inhaftierung auf den heute 44-Jährigen hatte:

"My hands are painted red / My future's painted black / I can't recognize myself / I've become someone else / My hands are painted red."

Zusammen mit zwei waschechten Überraschungen in Form des mit einem Gastbeitrag von Chino Moreno (DEFTOENS) sowie gehöriger Alternative-Schlagseite aufwartenden "Embers" und dem mit Clean-Gesang und HELLYEAH- sowie ALICE IN CHAINS-Reminiszenzen aufgeladenen "Overlord" sind nicht nur die Vorabveröffentlichungen, sondern auch die Highlights des Albums benannt. Hervorheben lässt sich aufgrund des Beitrags von Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) noch das finale "Torches". Die restlichen 50 Prozent von "VII: Sturm und Drang" bieten dann das, was sich Puristen wünschen: 100 Prozent LAMB OF GOD, ohne weitere Experimente oder Überraschungen.

FAZIT: Mit "VII: Sturm und Drang" lassen LAMB OF GOD die beiden schwachen Vorgänger hinter sich und knüpfen qualitativ dort an, wo "Sacrament" 2006 aufhörte. Dennoch kränkelt auch das neue Material an den gleichen Stellen wie "Wrath" und "Resolution", die mit wenigen Hits und viel Füllmaterial daherkamen. Auch wenn Songs wie "Anthropoid", "Engage The Fear Machine" oder "Delusion Pandemic" handwerklich einwandfrei umgesetzt sind, stehen sie doch im Schatten der geglückten Experimentierfreudigkeit genannter Highlights. Das scheint auch Band und Label bewusst zu sein, die bisher bei jedem Album zielsicher lediglich das stärkste Material vorab veröffentlicht haben.

Markus L. (Info) (Review 7220x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Still Echoes
  • Erase This
  • Embers
  • Footprints
  • Overlord
  • Anthropoid
  • Engage The Fear Machine
  • Delusion Pandemic
  • Torches

Besetzung:

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