Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Mega Mereneu Project: Tourists (Review)

Artist:

Mega Mereneu Project

Mega Mereneu Project: Tourists
Album:

Tourists

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Session Works Records / Harmonia Mundi
Spieldauer: 59:55
Erschienen: 26.06.2015
Website: [Link]

Bigband-Debüt des vielbeschäftigten Gitarristen Emiliano Sampaio: Das MEGA MERENEU PROJECT des jungen Brasilianer überführt den vermeintlich blechernen Stil in urbane Gefilde, auch weil er quasi jede Komposition mit einem anderen Namen bedenkt. Dennoch wurde "Tourists" im Januar 2014 "nur" im österreichischen Graz aufgenommen, reifen lassen bis zum Winter und dann in Wien abgemischt.

Die acht ausnahmslos etwas längeren Kompositionen gestalten sich ausgesprochen unaufgeregt, wobei "Jazz Mayday - São Paulo" die relaxte Stimmung vorzugeben scheint. Die zielgenau platzierten, bisweilen kontrapunktischen Bläser-Tuschs und der funky bauchige Bass, die fließenden Saxofonlinien … das alles kommt nie gehetzt daher und besitzt einen unleugbaren Puls ohne Metronom, mit den sich der Hörer davontreiben lassen darf.

Beispielsweise nach "Bad Radkersburg", einer vorwitzigen Umdeutung des Standards "My Favorite Things", die den Komponisten als geschmackvollen Bearbeiter von bereits existentem Material ausweist, oder nach Paris, das fast naturgemäß tänzerische Elemente aufweist. Der verschmitzt humorvoll swingende "Käsekrainer Blues" ähnelt dem Stück in dieser Hinsicht, klingt es doch praktisch wie aus den Fifties herübergerettet. Die an- und abschwellenden Ballade "Groznjan" steuert bedächtigere Töne bei, und die zehn Minuten "Lodz" markieren das cineastische Highlight dieses ambitionierten, aber dennoch null verkrampften Werks.

Sampaio selbst beschränkt sich oft nur aufs Comping, gefällt aber insbesondere während des malerisch soundtrackartigen "Brno" mit Samthandschuh-Licks vom Feinsten. "Vienna" schließt das Album zuletzt als meisterliche Visitenkarte für einen Arrangeur ab, von dem die Welt auf breiter Ebene hören sollte; ein paar mögliche Anlaufstellen hat er ja hier bereits vertont.

FAZIT: Toller, origineller Bigband-Jazz ohne Stereotypen, handwerklich überragend und kompositorisch spannend wie ein Klassikkonzert, so soll es sein!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3366x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Jazz Mayday - São Paulo
  • Groznjan
  • Käsekrainer Blues - Graz
  • Brno
  • Paris
  • Bad Radkersburg
  • Lodz
  • Vienna

Besetzung:

  • Bass - Maximilian Ranzinger
  • Gitarre - Emiliano Sampaio
  • Keys - Michael Lagger
  • Schlagzeug - Luis Andre Gigante
  • Sonstige - Mario Stuhlhofer, Dominic Pessl, Gerhard Ornig, Marko Solman, Werner Hansmann (Trompete), Adam Ladanyi, Karel Eriksson, Carlo Grandi, Johannes Oppel (Posaune), Heinrich von Kalnein, Patrick Dunst, Jan Kopcak, Tobias Pustelnik, Thomas Fröschl (Saxofon)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!