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Melobar: Wellenbrecher (Review)
Artist: | Melobar |
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Album: | Wellenbrecher |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie / Deutschrock |
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Label: | Timezone | |
Spieldauer: | 33:34 | |
Erschienen: | 12.12.2014 | |
Website: | [Link] |
Deutschsprachiger Indie Rock ist oft etwas zum Fremdschämen, Wegwerfmaterial für die Charts und im Grunde nur als "hip" getarnter Schlager oder vertonter Zynismus zum Kotzen. MELOBAR sind wie viele ihrer "Artgenossen" musikalisch eher weniger spannend, fokussieren sich aber auf grundsympathische Texte, die nicht zwanghaft hip, ironisch oder dilettantisch anmuten und vor allem auf ein junges Publikum zugeschnitten sind
Unpathetische SILBERMOND oder schmissigere JULI kommen in den Sinn, denn auch MELOBAR befassen sich mit den alltäglichen Probleme der Mittelklasse-Jugend unter 30, wobei die altbekannte Meeres- und "Fernweh"-Metaphorik (Aufbruchstimmung, Sehnsucht nach Weite und so fort) in den Texten zum Tragen kommt. Die Lieder ähneln sich inhaltlich, aber auch stimmungsmäßig stark, was nicht unbedingt schlecht ist. Die positiv naive Aura der Band spiegelt sich in schlichten Pop-Punkern wie "Sommer" wider, dem das verhältnismäßig harte Titelstück gegenübersteht.
Das erzählerische "Inas Nacht" erinnert an 1980er Nena-Schoten, was auch an Sängerin Brittas Art liegt, und "Schlaflos" schlägt mit funky Groove aus der Art, zumindest ein wenig. Das akustische "Ich geb nicht auf" ist ein weiterer Ausreißer, wohingegen "Hotel Kalifornia", ein flotter Feger mit schlauem Text als Anspieltipp nahegelegt sei. Überhaupt heben sich MELOBAR in ihrer schlauen Ausdrucksweise angenehm vom Gros deutscher Tiefflieger ab. Darf also groß werden, diese Band - im übertragenden wie wörtlichen Sinn.
FAZIT: So jung kommen wir nicht mehr zusammen - MELOBAR erfreuen die Generation der ab der Jahrtausendwende Geborenen mit locker-leichtem Indie Rock ohne Ätze und Hetze, dafür mit Gefühl und Zukunftsstreben vor schmissiger Instrumentierung. Hoffen wir, dass all das nicht nur Lippenbekenntnisse sind, denn die Pose überwiegt ja bekanntermaßen gerade im Bereich Gitarrenmusik gegenüber authentischem Vorleben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Ebbe und Flut
- Hotel Kalifornia
- Inas Nacht
- Fernweh
- Schlaflos
- Sommer
- Wellenbrecher
- Ich geb nicht auf
- Sommer (2010)
- Wellenbrecher (2014) - 9/15 Punkten
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