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Rotor: Fünf (Review)
Artist: | Rotor |
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Album: | Fünf |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Instrumentaler Rock |
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Label: | Noisolution | |
Spieldauer: | 42:32 | |
Erschienen: | 18.09.2015 | |
Website: | [Link] |
ROTOR!
Diese Berliner Band, die instrumentale Rockmusik nicht nur auf einer schönen Krautwiese, sondern auch an der Post oder im psychedelischen Irrenhaus und natürlich fortschrittlichen, also progressiven Musikzirkus spielt und sich zugleich lebhaft darin austobt, ist wirklich nur von ihrem Bandnamen her ein Palindrom. Also ein Wort, das vor- wie rückwärts gleich klingt und gleich geschrieben wird. Die Musik von ROTOR ist jedenfalls die lebendige Antithese zu ihrem Namen, weil sie sich nach unglaublich viel, nur nicht nach eintönigem Gleichklang anhört!
Seit 17 Jahren machen die Berliner nun schon die Musikbühnen dieser Welt unsicher und haben es dabei gerade mal auf fünf Alben gebracht, wobei dies das erste als Vier-Mann-Besetzung, also verstärkt durch einen zusätzlichen Gitarristen, ist. Und das tut der Musik von ROTOR gut, obwohl sie auch als Trio-Darbietung schon sehr überzeugend war, ist sie nun als Quartett hervorragend und lehrt selbst der derzeit wohl angesagtesten deutschen Postrock-Größe LONG DISTANCE CALLING schon beinahe das Fürchten. Hier laufen keine Musik-Rotoren mehr heiß, sondern donnernde Turbinen, die je nach Bedarf ihr Musik-Raumschiff mal gemächlich durch die nächtliche Milchstraße schweben lassen oder auch mit Volldampf in Richtung Sonne düsen.
Im Grunde genommen ist bei ROTOR für jeden Instrumental-Rock-Geschmack etwas dabei, außer man liebt frei verspielten Jazz-Rock. Denn schräge Töne finden sich auf „Fünf“ kaum - die Musik des Albums ist im Fluss. Ein Freund des Kraut- und/oder Psychedelic-Rocks, so wie ich, der wird sich begeistert auf den zweiten Teil des Albums stürzen. Wer mehr auf die härteren Töne steht, dem wird nach dem das Album einleitenden Bass-Intro sein härter (post-)rockendes Glück offenbart.
Übrigens ist das Quartett absolut konsequent im Umgang mit ihrer Musik, denn nur die spricht für die Band, nicht etwa die Namen hinter den Musikern, die im Netz nicht zu finden sind, auch wenn die vier Bartträger durchaus auf den Fotos ihrer Homepage oder ihrer fb-Seite in Aktion bewundert werden können. Schon das macht die Musik auf „Fünf“ sympathisch - Minimalismus in Reinkultur als großes Klangerlebnis. Und dass sich die Jungs bei diesem Album sogar im doppelten Sinne die „5“ zueigen machten, weil sie sich fünf Jahre für ihr fünftes Studio-Album Zeit ließen, ist ein weiteres Merkmal für den hohen Anspruch der Band an ihre Musik. Wenn man sich dann beim Hören von „Volllast“ sogar noch an KING CRIMSON erinnert fühlt und mit dieser Erinnerung nicht alleine steht (laut Terrascope: „Die ‚Starless‘-Ära von KING CRIMSON trifft auf MONSTER MAGNET.“), dann wird sogar der ewige Sucher nach progressiven, crimsonesken Instrumental-Ausflügen glücklich sein, selbst wenn der sich oft viel zu ernst nehmende Proggie natürlich auch einigen Sinn für Humor mitbringen sollte, wenn er einen Blick auf die recht ironisch anmutenden Titel des Albums wirft.
FAZIT: Das Cover von „Fünf“ erinnert an die magischen Bilder, die, wenn man sie intensiv betrachtete, geheimnisvolle Figuren dahinter versteckten. Die Musik von ROTOR passt ideal dazu: magischer Instrumental-Rock!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Echolot
- Fette Kette
- Scheusal
- Rabensol
- Volllast
- Oktagon
- Herrengedeck
- Weltall Erde Rotor
- Bass - Mit Bart
- Gitarre - Mit doppeltem Bart
- Schlagzeug - Mit Bart
- Festsaal Kreuzberg (2011)
- Fünf (2015) - 12/15 Punkten
- Sechs (2018) - 12/15 Punkten
- Sieben (2023) - 12/15 Punkten
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