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Soniq Theater: Guitarissimio (Review)
Artist: | Soniq Theater |
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Album: | Guitarissimio |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumentales Sonnentheater aus Gitarre, Schlagzeug und Keyboard |
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Label: | Eigenvertrieb (auch als kostenloser Download) | |
Spieldauer: | 58:36 | |
Erschienen: | 04.01.2015 | |
Website: | [Link] |
Bereits mit den ersten Tönen von „Guitarissimo“ macht der Mann hinter dem SONIQ THEATER - ALFRED MUELLER - klar, wohin seine neu ausgerichtete musikalische Reise geht. Bewährte Keyboard-Kaskaden und -Träumereien treffen auf Gitarren, hart elektrifizierte oder auch entspannt akustische. Na, das nenn‘ ich eine Entwicklung, eine überraschende!
Doch stop! Was lese ich da?
Was auf „Guitarissimo“ passiert, ist gar keine neu ausgerichtete Reise, sondern ein paar Grüße aus der Vergangenheit - einer Vergangenheit die genau 25 Jahre zurückliegt. 1990 nahmen der Gitarrist STEFAN GROB, liebevoll vom Keyboarder ALFRED MUELLER „Groby“ genannt, und besagter ALFRED MUELLER, der als Name hinter SONIQ THEATER steht, gemeinsam ein Album auf, das wohl bis dato in irgendwelchen Archiven vor sich hinschlummerte. So entschied sich Mueller mit Zustimmung von Groby, statt ein weiteres SONIQ THEATER-Album in gewohnter Eigenregie aufzunehmen, diese alten Aufnahmen als offizielles 15. SONIQ THEATER-Album zu veröffentlichen. Eine kluge Entscheidung allemal, wenn man sich genug Zeit für „Guitarissimo“ nimmt, das nicht etwa angestaubt, sondern durchaus auf Höhe der Zeit klingt. Zumindest für diejenigen, die eine instrumentale Kombination aus elektrischen und akustischen Gitarren sowie Keyboards und Schlagzeug mögen und noch immer dem OLDFIELD- oder ASHRA- oder MICHAEL ROTHER-Virus verfallen sind.
Gleich das erste der insgesamt 14 Instrumentalstücke beginnt als eine ziemlich rockige Angelegenheit, die entfernt an MIKE OLDFIELDs „Punkadiddle“ von dessen 79er Album „Platinum“ erinnert. Percussion und elektro-akustische Gitarren sowie vom Keyboard eingespielte Bläsersätze und jazzig anmutendes Piano bestimmen dann das zweite Stück „Downtown L.A.“ und verpassen „Guitarrissimo“ gleich noch ein gehöriges Soul-Feeling, welches im Verlaufe der knappen Musikstunde immer wieder aufblitzt. Unüberhörbar bleibt auch bis zum Ende des Albums der enorme Einfluss des Gitarristen STEFAN GROB, der maßgeblich für sehr unterschiedliche Stimmungen sorgt, die auch im Ambient verankert auf „Beach Of A New World“ an ASHRAs „New Age Of Earth“ anknüpfen.
Aber natürlich hat „Guitarissimo“ auch etwas von dem typischen „ frühen 90er-Jahre-Charme“, der vielen nicht so sehr zusagt, da die Musik eben nach „Büchse“ klingt, wofür „Something To Say“ ein typisches Beispiel ist. Und auch der 2014er Remix von „Metropolis“ überzeugt mit seine sterilen Klängen nur wenig. Wenn dann aber „Starlight Madness“ mit verzerrten E-Gitarren und deutlichen TANGERINE DREAM-Referenzen gegen diesen programmatischen Einheitsbrei ankämpft, sind diese Eindrücke schnell vergessen. Es wird einem eben - im positiven, wie manchmal auch negativem Sinne - beim Hören dieses Duos nie langweilig, auch wenn so einige instrumentale Kostbarkeiten auf diesem Album ein herrlich entspanntes Wohlgefühl vermitteln, egal ob uns dieses nun durch „Moon In June“ (akustische Flamenco-Gitarre im besten AL DI MEOLA-Stil trifft auf zarte Keyboard-Flächen) oder „Rays Of Light“ (VANGELIS-Keyboards laufen mit flotten Gitarren-Rhythmen dem „Conquest Of Paradise“ entgegen, ohne wirklich richtige Fahrt aufzunehmen!) vermittelt wird.
Unser SONIQ THEATER jedenfalls klingt angenehm anders als so einige der vorherigen, etwas überambitionierten Musik-Folgen.
FAZIT: Laut ALFRED MUELLER ist dieses 15. SONIQ THEATER-Album ein ganz spezielles, weil es ein Griff in seine musikalische Wühlkiste der 90er Jahre und vor allem endlich mal kein „reines“ Keyboard-Album, sondern eine gelungene Kombination aus Keys, Gitarren, Schlagzeug und Percussion geworden ist. Weiter so, Herr Mueller, das war eine angenehme Überraschung aus der Vergangenheit und vielleicht auch eine Anregung für die Zukunft!
PS: Auch dieses Album gibt es wie alle anderen SONIQ THEATER-Alben sowie dem raren, wirklich gelungenen Prog-Album von RACHEL‘S BIRTHDAY zum kostenlosen Download unter der offiziellen SQ-Seite, die ab hier nur einen Klick entfernt ist!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Judgment Day
- Downtown L.A.
- Beach Of A New World
- Metropolis 1990
- Something To Say
- Starlight Madness
- Moon In June
- Lunchtime In Space
- Straight Into My Dreams
- Metropolis (Remix 2014)
- Sweet Dreamscape
- Harlequin
- Serengeti Walk
- Rays Of Light
- Gitarre - Stefan Grob
- Keys - Alfred Mueller
- Schlagzeug - Stefan Grob, Alfred Mueller
- Soniq Theater (2000) - 11/15 Punkten
- a SECOND of ACTion (2002) - 10/15 Punkten
- The Third Eye (2003) - 11/15 Punkten
- This Mortal Coil (2004) - 7/15 Punkten
- Pandromania (2005) - 13/15 Punkten
- Enchanted (2006) - 12/15 Punkten
- Seventh Heaven (2007) - 8/15 Punkten
- Life Seeker (2008) - 7/15 Punkten
- Stardust Memories (2013) - 9/15 Punkten
- Heroes Of The Past (2014) - 13/15 Punkten
- Guitarissimio (2015) - 11/15 Punkten
- Globaliced (2016) - 7/15 Punkten
- The Journey (2017) - 12/15 Punkten
- Vision Quest (2017) - 9/15 Punkten
- Unknown Realities (2017) - 11/15 Punkten
- Force Majeure (2017) - 10/15 Punkten
- Overnight Sensation (2017) - 9/15 Punkten
- Squaring The Circle (2018) - 12/15 Punkten
- Brandenburg (2019) - 12/15 Punkten
- Fortune Tunes (2020) - 12/15 Punkten
- Time and Space (2021) - 11/15 Punkten
- Cinemagic (2022) - 10/15 Punkten
- Robotron (2023) - 11/15 Punkten
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