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The Blues Overdrive: Clinch! (Review)
Artist: | The Blues Overdrive |
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Album: | Clinch! |
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Medium: | CD | |
Stil: | Blues Rock |
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Label: | Gateway Music | |
Spieldauer: | 40:22 | |
Erschienen: | 22.08.2015 | |
Website: | [Link] |
Das Norwegen (eigentlich ganz Skandinavien) den Blues hat, haben wir ja schon öfter anerkennend festgestellt (PAPASLIDE, BJØRN BERGE), THE BLUES OVERDRIVE reihen sich mit ihrem zweiten Album ganz vorne mit ein.
Das „Overdrive“ sollte man nicht wörtlich nehmen, die Band aus Kopenhagen erzeugt zwar eine hohe Intensität, aber nicht durch einen Geschwindigkeitsrausch. Im Gegenteil, auf „Clinch!“ geht es sehr zurückgelehnt zu – der native Speaker sagt „Laid Back“ dazu -, bestes Beispiel ist „Woman Of Love“, das wie ein Gipfeltreffen von J.J. CALE und den DIRE STRAITS wirkt, mit klaren, nur kurz angerissenen Gitarrenklängen. Ein luschiges slip’n’slide-away gibt es bei THE BLUES OVERDRIVE nicht.
Die Musik perlt warm und organisch aus den Boxen, klanglich ist das Album mit viel Gespür und Geschick produziert worden. Weder wachsweiches Einlullen, noch digitale Kälte. Bässe und Drums breiten sich kantig auf einem festen Fundament aus, die unterschiedlichen Gitarren bekommen viel Raum zum freien Atmen. Martin Olsens Gesang ist so lässig wie rotzig, kurz: stimmig. Spielereien wie ein kleiner Flirt mit Reggae vor stabilem Bluesmuster sitzen gerne drin („Jealous“). Die Musik fließt und wird von Texten flankiert, die so lustvoll wie ironisch mit sämtlichen Klischees des Genres spielen, explizit mag „Cherry“ als Beispiel dienen.
Auf zwei Stücken spielt Blues-Legende Duke Robillard Gitarre und passt sich ansatzlos ins musikalische Geschehen ein. Was ein Kompliment für den prominenten Gast wie die höchst kompetenten Gastgeber ist.
FAZIT: „Clinch!“ ist kein laut krachendes Blues-Event, sondern ein durch und durch atmosphärischer Trip, der mit vielen höchst effektiven und präzisen Instrumentalparts aufwarten kann und gesanglich zwischen verräuchertem Nightclub, staubiger Straße und fast malerischem Trailerpark daheim ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pistol Blues
- Rolling Thunder
- Three Time Lover
- Woman of Love
- Daughter of the Devil
- Jealous
- Cherry
- Lay Your Burdon Down
- Living Here Without You
- Aurora
- Bass - Thomas Birck
- Gesang - Martin Olsen
- Gitarre - Andreas Andersen, Martin Olsen, Duke Robillard
- Schlagzeug - Lars Heiberg
- Sonstige - Thomas Birck (resonator), Joel Paterson (lap steel)
- Clinch! (2015) - 12/15 Punkten
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