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Blacklands: Peaceful Shores (Review)
Artist: | Blacklands |
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Album: | Peaceful Shores |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Melodischer Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 77:05 | |
Erschienen: | 31.05.2016 | |
Website: | [Link] |
Manchmal ist es das große „Eigentlich“ hinter einem Album, das für besonderes Aufsehen sorgt.
Eigentlich hätte „Peaceful Shores“ von BLACKLANDS anders klingen müssen.
Eigentlich hätte auch die Gestaltung des hübschen Digipacks und dicken, 16seitigen Booklets anders aussehen müssen.
Eigentlich hing die Veröffentlichung von „Peaceful Shores“ am seidenen Faden, der dann von der neuen Sängerin TANJA MAGOLEI-SCHÜPPER wieder fest verknotet wurde.
Eigentlich wäre es letzten Endes verdammt schade gewesen, wenn alle Freunde melodisch-progressiven Rocks auf dieses gelungene Album der fünfköpfigen Band aus Nordrhein-Westfalen hätten verzichten müssen.
Von Episch bis Bombastisch klingt der progressive Melodic Rock auf „Peaceful Shores“ und er überrascht immer wieder durch geschickte stilistische Wechsel, egal ob er dabei dem Folk oder poppig anmutendem Rock, einer ordentlich Portion Bläser-Soul, U2-Hymnen, wie bei „Like Tears In Your Eyes“, oder breit angelegten Chor-Gesängen huldigt. Und natürlich schwappen an den friedlichen Musik-Strand der BLACKLANDS immer wieder mit neoprogressivem Wellenspiel moderne floydianische oder hackettsche Gitarren-Rhythmen, die entspannt alle breiten Keyboard-Kiesel umspülen.
Ja, es wäre wirklich zu schade gewesen, wenn wir diesen Strand nicht hätten besuchen und uns von der zarten Brise und dem angenehmen Fluss voller kleiner, überraschender Strudel hätten verwöhnen lassen dürfen, nur weil aus persönlichen Gründen nach 18 Monaten Studio-Arbeit ganz kurzfristig die „singende Bademeisterin“ MOJA NARDELLI die „Peaceful Shores“ verließ und das Album beinahe unterzugehen drohte. So mutet es schon überraschend an, wie die neue Sängerin T. Magolei-Schüpper, die nachträglich auch in das Booklet eingefügt werden musste, innerhalb von drei Monaten das Album neu einsang und dabei einen recht professionellen Eindruck hinterlässt. Aber auch die männlichen Gesangsbeiträge verleihen „Peaceful Shores“ eine besondere Note und zugleich gelungene Abwechslung, wofür der abschließende 17minutige Longtrack „Winter Skies“ das beste Beispiel ist. Ein episches, fast symphonisches Werk, in dem der Winter-Himmel nicht nur als Naturerscheinung dargestellt, sondern auch als symbolisches Leiden für all das, was wir uns selbst, den Tieren und der Natur antun und uns so die Hölle bereits auf Erden schaffen: „Tell me what do you think about hell? ... better feel the evil that men do, the vilest beast on earth!“
Sie sind nicht wirklich friedlich diese Ufer, die BLACKLANDS leidenschaftlich besingen - zumindest dann nicht mehr, wenn der Mensch sie betritt. Zwar nicht die optimistischste Botschaft, aber leider eine, welche Tag für Tag von der Realität - egal ob sie Fracking oder TTIP heißt - eingeholt wird.
Hoffentlich werden wir nicht eines Tages vergeblich nach den „Peaceful Shores“ suchen, die BLACKLANDS mit ihrem melodisch-schönen, aber mitunter auch hart-bedrohlichen Prog heraufbeschwören.
FAZIT: Nach „A New Dawn“ legen BLACKLANDS nun an den „Peaceful Shores“ an und bieten den gewohnt melodiösen Prog Rock mit fetten Keyboards, wundervollen Gitarren und neuer, kurzfristig eingesprungener Sängerin. Dazu kommen noch Texte, die den Proggie, der neben dem Hören auch verstehen kann, weil er sich nicht nur der Musik, sondern zugleich den Lyrics widmet, nachdenklich hinterlassen. Stimmungsmäßig ideal von BLACKLANDS umgesetzt, auch wenn der eine oder andere Moment noch ein wenig gewöhnungsbedürftig klingt.
„Eigentlich“ ein richtig gutes Album eben!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Still Bleeding
- Alone Again
- The River
- Drown In Darkness
- Ballad Of A Burning Witch
- Distant Warning
- Grand Circles
- Peaceful Shores
- T.I.M.E.
- Loke Tears In Your Eyes
- Winter Skies
- Bass - Oliver Müller
- Gesang - Tanja Magolei-Schüpper, Michael Stockschläger, Oliver Müller
- Gitarre - Michael Stockschläger
- Keys - Manfred Reinecke
- Schlagzeug - Thomas Kelleners
- A New Dawn (2013) - 8/15 Punkten
- Peaceful Shores (2016) - 11/15 Punkten
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