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Eyes Wide Shot: Back From Hell (Review)

Artist:

Eyes Wide Shot

Eyes Wide Shot: Back From Hell
Album:

Back From Hell

Medium: CD/Download
Stil:

Alternative Rock/Metal

Label: Dooweet
Spieldauer: 37:44
Erschienen: 10.10.2016
Website: [Link]

„I feel so wastöööööd!“ Absolut eingängige Refrains wie diese Perle produzieren EYES WIDE SHOT (EWS) auf ihrem ersten Longplayer am laufenden Band. Echt!
Die vier Franzosen spielen etwas, das sich vielleicht als… Pop-Metal bezeichnen lässt. Auf jeden Fall zeigen sie in ihren Songs ein nahezu untrügliches Gespür dafür, großartig einfache (oder andersherum) Melodien hervor- und in dem durchaus gelungenen Rahmen aus modernem Metal unterzubringen.

Das eingangs genannte Zitat entstammt dem als Single erschienenen „Under The Knife“, das ein die guten Seiten des Albums perfekt repräsentierendes Beispiel darstellt: Mit fast punkig-rotziger Selbstsicherheit schreit sich Sänger Florent von der Seele, was er eben auf ihr hat. Sein Gesang ist im Übrigen eine, wenn nicht DIE große Stärke der Band: Sein an der Schwelle zwischen Klar- und Kreischgesang tobendes Organ transportiert die auszudrückende Energie verlustfrei ins Ohr, etwas das man von seinen instrumentalen Kollegen nicht immer behaupten kann, aber dazu später. Das Fundament des Ganzen bilden knallende Riffs, die ebenfalls den simplen Flow des Punk in sich tragen (ohne notwendig nach Punk zu klingen) und ein unfehlbar trampelnder Schlagzeugbeat – fertig. Damit könnte man Stadien beschallen.

Leider hat das Album auch einige eher zweifelhafte Momente zu bieten. Während man beinahe jedem Song ohne Zögern (unverschämte) Eingängigkeit und intelligentes Songwriting attestieren kann, lädt das, was irgendjemand dem Album anscheinend nachträglich angetan hat, vor allem zum Kopfschütteln ein: Hätte der ausgiebige Keyboardeinsatz sein müssen? Ja, Gegensätze ziehen sich an, aber meist scheinen die klebrigen Synthesizer-Klänge wie ein unnötiger Zuckerguss auf dem schon fertigen Wurstsalat. Während man beim Intro zu „Back From Hell“ noch erwartet, dass jeden Moment YUNG LEAN um die Ecke springt und irgendwas über Arizona Ice Tea schwadroniert, lösen EWS dieses Versprechen im finalen Track „Watch Me“ mit dem Rap-Feature eines Zeitgenossen namens BOOTS gleichsam ein. Dieser kraftlose Beitrag ist sicherlich kein wertvoller! Aber das ist noch nicht das Schlimmste: Das Schlimmste sind die grauenhaften Scratch- und sonstigen Effekte, mit denen man sich vor allem am Gesang vergangen hat – ein Tritt in die Eier dieser echt starken Performance seitens des Sängers. Wer auch immer dies verbrochen hat und beinahe jedem Song seinen hässlichen Stempel, der nach „Hansis Linkingpark Klub-Rimix“ (Mit Kugelschreiber auf einen CD-Rohling gekritzelt) stinkt, sei dazu verdammt, sich 24-Stunden VARG VIKERNES-Youtube-Videos anzuschauen!!!

FAZIT: Ein ordentlicher Startschuss einer Band, die ein großes Talent dafür an den Tag legt, unwiderstehlich eingängige Metalsongs zu kreieren. Leider verderben sie sich ihr Werk mit zweifelhaften Experimenten (Rap-Metal…), grauenhafter Nachbearbeitung mit absolut unnötigen Effekten und allgemein eher bescheidener und schwankender Soundqualität.

Tobias Jehle (Info) (Review 3340x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Waiting In Vain
  • A Glimpse Of Me
  • My Redemption
  • Lost For You
  • Lisp Off My Lips
  • Back From Hell
  • Under The Knife
  • Living The Dream
  • See What I've Seen
  • Watch Me (feat. Boots)

Besetzung:

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