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Hodja: Halos (Review)
Artist: | Hodja |
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Album: | Halos |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Puristischer Rock und feuriger Roll plus uriger Blues |
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Label: | Noisolution | |
Spieldauer: | 44:07 | |
Erschienen: | 18.03.2016 | |
Website: | [Link] |
Kaum haben HODJA vor einem Jahr ihr erstes Album „The Band“ veröffentlicht, schon stehen sie mit dem Nachfolger „Halos“ auf der Schwelle, um genau das zu bestätigen, was wir bereits zu ihrem Debüt resümierten. HODJA sind die pure Rock‘n‘Roll-Anarchie, die tiefschwarzen Rock und tiefblauen Blues miteinander vereinen.
Was eigentlich als ein Nebenprojekt von REVEREND SHINE SNAKE OIL CO. begann, macht sich immer breiter, nimmt immer mehr Raum ein und lässt wirklich viel Größeres erahnen, als man es von einer Teilzeit-Band erwartet. Und selbst die Presse hatte schon beim HODJA-Debüt festgestellt, dass ihr „Rock‘n‘Roll so schwarz, feurig und sexy wie die Hölle“ ist.
Wenn dann auch noch GAMIEL STONE seine Stimme erhebt, die sich zwischen versoffenem TOM WAITS und einem Haufen längst verstorbener Blues-Legenden sowie DON GLEN VAN VLIET alias CAPTAIN BEEFHEART bewegt, dann ist der Kurs klar umrissen. Oder wie es so schön im Promo-Sheet heißt: „“Halos‘ knurrt und wimmert aus jeder Ritze, es brummt und summt und fasziniert mit Details.“ Und da es das Album natürlich wieder als tiefschwarzes Vinyl gibt, würde ich „Ritze“ einfach durch „Rille“ ersetzen und schon wird ein feines Bild daraus.
Bei diesem Trio aus New York stehen eben nicht nur die Stimme, sondern auch ein Schlagzeug und eine Gitarre, die sich auf unterschiedliche Weise begegnen, im Vordergrund. Verspielt, manchmal sogar mit zarten Jazz-Linien, aber auch feurig rockend, fast aggressiv, doch immer ohne jede technischen Spielereien drumherum. Furztrocken auf den Punkt gebracht, ohne bräunliche Spuren in der 70er-Jahre-Vintage-Hose zu hinterlassen, die vor sich hinmüffeln!
„Halos“ hat die Atmosphäre eines klassischen Ton-Studios, in dem die Band erscheint, ihr Album fast wie eine Jam-Session einspielt, während ein großartiger Tontechniker genau die richtigen Knöpfe drückt und Regler schiebt. Und zack ist die Scheibe im Kasten. Authentisch, ohne irgendwelchen Schnickschnack, dafür aber genau auf das konzentriert, worauf es ankommt: außergewöhnlichen Gesang, vertracktes Gitarrenspiel und Drums, die nicht nur einen Rhythmus halten, sondern ihr eigenständiges Flair verbreiten.
Auf „Halos“ wird das Feuer des Rocks eben noch mit einem Streichholz und nicht gleich mit dem Flammenwerfer entfacht. Schön vorsichtig an den unterschiedlichsten Stellen zündelt es langsam vor sich hin, bis es sich dann zu einem Großen, Ganzen entfacht und alles mitreißt. Viel Psychedelisches lässt sich dabei ebenso entdecken wie Traurig-Melancholisches, das uns mit „Turn Down The Noise“ nach einer Dreiviertelstunde von „Halos“ verabschiedet.
Kein Wunder, dass die Kollegen von VISIONS zu diesem puristischen, nur von der Hautfarbe her Schwarz-Weiß-Rock-Trio feststellten: „Wenn HODJA seinen inneren Dämonen freien Lauf lässt, sich im fiebrigen Voodoo-Blues heiser meckert, keift und heult oder mit Grabesstimme beängstigende Evangelien hervorgrummelt, laufen sie zu Höchstform auf.“
Auch auf „Halos“ beweisen sie nach „The Band“, dass sie zweimal hintereinander diese Form halten können, selbst wenn mitunter in gewissen Momenten der Wunsch aufkommt, auch mal ein zusätzliches Instrument, egal ob es nun Saxofon oder Geige ist, als einen weiteren, spannenden Farbtupfer zu entdecken.
FAZIT: Knallhart auf den Punkt gebrachte Rock‘n‘Roll‘n‘Blues‘n‘Psyche-Explosion, die weder um laute noch leise Momente einen Bogen macht, sondern mitten hindurchknattert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Halos
- Gazelles
- Cheap Wine
- Never Gonna Be Mine
- Other Lovers
- Before The Rain
- Communication
- Broken Engines
- No Tomorrow
- Every Time You Hang Your Coat
- Turn Down The Nose
- Gesang - Gamiel Stone
- Gitarre - Tenboi Levinson
- Schlagzeug - F.W. Smolls
Interviews:
-
keine Interviews