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Spidergawd: III (Review)

Artist:

Spidergawd

Spidergawd: III
Album:

III

Medium: CD/LP+CD
Stil:

Blues-, Hard- und Psychedelic-Rock

Label: Stickman Records / Crispin Glover Records / NoisOlution
Spieldauer: 36:42
Erschienen: 29.01.2016
Website: [Link]

Freunde, wie schnell doch die Zeit vergeht!
Und wenn man sich für den blues-rockenden MOTORPSYCHO-Ableger SPIDERGAWD mit Sinn für „sinnlose Alben-Namen“ begeistern kann, dann vergeht die Zeit sogar wie im Fluge. Mit „III“ bleiben die Mannen um Saether & Kapstad konsequent bei ihrem Veröffentlichungszyklus in Jahresfrist. Solch „Druck“ kann manchmal nach hinten losgehen. Bei SPIDERGAWD aber geht er definitiv voll nach vorne los!

Wieder steht, wie bereits bei den beiden Vorgänger-Alben, der treibende Rock später 60er- und früher 70er-Jahre im Mittelpunkt, wobei diesmal in faszinierender Weise auch der Psychedelic sowie post-rockenden Klangwällen gehuldigt wird und es einen großen Unterschied zu „I“ und „II“ gibt. Das Bariton-Saxofon von ROLF MARTIN SNUSTAD erhält überraschend ausgiebige Freiräume auf „III“ und macht damit sicher selbst viele Freunde von VAN DER GRAAF GENERATOR glücklich, wenn die auch auf furztrockenen, hardrockenden, sabbathfinsteren Hammer-Rock stehen. Hinzu kommt noch, dass „III“ in sehr guter Sound-Qualität abgemischt wird, die moderne Technik und 70er-Jahre-Flair in gelungenen Einklang bringt.

Egal, ob nun das „III“ eröffnende „No Man‘s Land“ oder „El Corazon Del Sol“ - in den ersten Minuten des Albums wird gebrettert und Riffs abgefeuert, was es das Zeug hält. Bei „The Best Kept Secret“ schlägt dann die große Stunde des Saxofons.
Vielleicht war ja genau das das bisher bestens bewahrte Geheimnis? Denn auf „I“ und „II“ war dieses Instrument zwar auch vertreten, aber es fiel schlicht und ergreifend nicht sonderlich auf. Das hat jetzt ein Ende. Zum Glück, denn was Snustad mit seinem Gebläse leistet, hat wahrhaft mehr Beachtung als zuvor verdient! Es bläst einen wortwörtlich weg!

Mit „The Funeral“ kommt dann erst einmal wieder etwas düstere Beerdigungsstimmung auf und der Titelnamen ist tödliches Programm. Doch das wahre Highlight lauert noch in der Dunkelheit unterm Sarg-Deckel - der 14 Minuten lange, in drei Parts unterteilte „Leuchtturm“ mit ausgiebigen Instrumental-Passagen (Saxofon!!!), zwischen hart und dunkel bis experimentell und rhythmisch. Und nach dem Hören der drei SPIDERGAWD-Alben hintereinander weg bleibt die Erkenntnis, dass „Lighthouse Part 1, 2 & 3“ nicht nur der komplexeste, sondern auch beste Song aus dem Hause SPIDERGAWD geworden ist. Mit diesem Spinnennetz nimmt uns der musikalische Gott aus Trondheim umgehend gefangen.

FAZIT: Mit „III“ legen SPIDERGAWD ein straight abgehendes und sich seiner Wurzeln besinnendes Rock-Album vor, das zwar nicht den Anspruch erhebt, mit neuen Ideen aufzuwarten, dafür aber alt bekannte und hoch geliebte sowie ein Bariton-Saxofon wieder auf den Thron zu heben.

PS: Übrigens gibt es die drei Alben seit heute auch als 3-CD-Box!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6432x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • No Man‘s Land
  • El Corazon Del Sol
  • The Best Kept Secret
  • The Funeral
  • Picture Perfect Package
  • Lighthouse Part 1, 2 & 3

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Spidergawd II (2015) - 10/15 Punkten
  • III (2016) - 11/15 Punkten
  • IV (2017) - 8/15 Punkten
  • V (2019) - 13/15 Punkten
  • VII (2023) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 30.01.2016

Das angesprochene Set mit allen drei Alben ist übrigens sehr schick geworden - Karton aus Hartpappe, darin die CDs jeweils in Cardsleeves und zwei Booklets - ein 32-seitiges mit Produktionsinfos und erweitertem Artwork, dann noch ein 20-seitiges mit Anekdoten von Per Borten zu jedem Album und sogar jedem einzelnen Song. Wenn man die Platten noch nicht hat, ist das ne lohnenswerte Anschaffung. Aber: Wer Wert legt auf die ziemlich schicken Original-Cover-Artworks, sollte doch zu den Platten greifen, denn diese sind nicht enthalten (die Cardsleeves sind einheitlich gelb und nur mit der jeweiligen römischen Zahl versehen).
Andreas
gepostet am: 07.02.2016

User-Wertung:
12 Punkte

Starkes Album. Ein erster Lichtblick im gar nicht mehr so neuen Jahr. Da mussten erst drei Alben erscheinen, bis ich Dank euch auf die Band aufmerksam werde. Schande.
Was mir als erstes in den Sinn kam, war ein Vergleich mit früheren Spiritual Beggars; mit dem Unterschied, dass Spidergawd progressiver und varaibler zu Werke gehen.
Ein interessanter Farbtupfer ist definitv das Saxofon von Rolf Martin Snustad. Im Gegensatz zu Van der Graaf Generator ist es hier aber sehr songdienlich und weniger verstörend eingesetzt. :-)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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