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Wang Wen: Sweet Home, Go! (Review)
Artist: | Wang Wen |
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Album: | Sweet Home, Go! |
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Medium: | LP+CD | |
Stil: | Filigraner Post-Rock |
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Label: | Pelagic Records/Cargo | |
Spieldauer: | 73:12 | |
Erschienen: | 30.09.2016 | |
Website: | [Link] |
„Sweet Home Go!“ ist bereits das siebte Album der 1999 gegründeten chinesischen Postrocker, und es ist verwunderlich, dass die Band nicht in einem Atemzug mit den japanischen MONO-Kollegen genannt wird.
WANG WEN spielen eine fein ziselierte Variante instrumentaler Musik, nicht die wuchtige Post-Rock-Eloge, die in meterhoch aufgetürmten Klangkathedralen endet. Die bis zu fünfzehn Minuten langen Stücke bewegen sich gerne an der Grenze zu Shoegaze und New Art Rock. Das Piano ist für die verspielten, verträumten Momente zuständig, ebenso sanft gezupfte Gitarren. Die aber, gerade in Verbindung mit einem mächtigen Bass auch mal härter angeschlagen werden. Wobei es nicht in progmetallische Sphären abdriftet. Es geht zwar kantig zu bisweilen, aber bereits vom Tempo her wird Hartmetall kaum gestreift. Geradezu orchestral wird es, wenn Orgel und Streicher gemeinsam aufspielen. Der Sound bleibt dabei luftig und offen, selbst im großen instrumentalen Verbund ziehen WANG WEN keine massiven Schallwände hoch, sondern lassen genug Raum um pointiert zu wirken.
Und wenn dann Violinen, Cellos oder eine hallende Trompete im Background einsetzen, fühlt man sich eher an Mark Hollis und die späten TALK TALK erinnert. Wobei WANG WEN immer eigenständig bleiben. Auf „Sweet Home GO!“ herrscht ein ständiges Vorantasten und Suchen, es wird sich viel Zeit genommen, Ideen aus dem zart Fragmentarischen zu entwickeln und weit ausholend auszuformulieren. Dies führt direkt in einen möglichen Soundtrack-Himmel, spannungsgeladen, versonnen schwebend, dann wieder zupackend. WANG WEN haben es raus, ein Bündel Emotionen zu schnüren und mit zarter Wucht auf ihre Hörer loszulassen.
FAZIT: „Sweet Home Go!“ ist ein atmosphärisch und melodisch ausgefeiltes kleines Wunderwerk. Instrumentale Musik, irgendwo zwischen Art- und Post-Rock, die über die satte Laufzeit von nahezu fünfundsiebzig Minuten, in elegischer Schönheit schwelgt, trotzdem nie ins esoterische Geschwurbel abdriftet. Eine fabelhafte Spätherbstplatte. Doppel-Platte. Oder Einzel-CD in kunstvoller Aufmachung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Netherworld Water
- Red Wall and Black Wall
- Heart of Ocean
- Children's Palace
- Lost in the 21st Century
- Sweet Home, Go
- Reset
- Sonstige - Xie Yugang, Geng Xin, Xu Zengzheng, Zhou Lianjiang, Zhang Yanfeng, Huang Kai
- Sweet Home, Go! (2016) - 13/15 Punkten
- Invisible City (2018) - 12/15 Punkten
- Painful Clown & Ninja Tiger (2023) - 14/15 Punkten
- Painful Clown & Ninja Tiger – die zweite (2023) - 12/15 Punkten
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