Partner
Services
Statistiken
Wir
Wang Wen: Painful Clown & Ninja Tiger – die zweite (Review)
Artist: | Wang Wen |
|
Album: | Painful Clown & Ninja Tiger – die zweite |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Art- und Post-Rock |
|
Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 52:02 | |
Erschienen: | 10.03.2023 | |
Website: | [Link] |
Corona und die damit einhergehenden Beschränkungen und totalitären Gebaren der Regierungen haben ihre künstlerischen Spuren hinterlassen. Es ist kein Geheimnis, dass China besonders rigoros in seiner COVID-Politik auftrat, daher verwundert der emotionale Zwiespalt, den WANG WEN auf „Painful Clown & Ninja Tiger“ vertonen, kaum.
Zwar suhlen sich die Songs dieses Albums mitnichten in Selbstmitleid oder persönlicher Resignation, aber eine gewisse Schwere ist unterschwellig jederzeit zu spüren. Egal wie breitwandig der Post-Rock dieser Herren daher kommt, egal wie opulent sich die Bläser zuspitzen („Black Pill & White Pill“), egal wie cineastisch das Klangerlebnis wirkt, es schwingt immer eine gewisse Betrübtheit in der Musik mit.
Natürlich versumpfen Songs wie das entspannte „Painful Clown“ mitnichten in klanglicher Depression, klingen in einigen Momenten sogar sehr positiv, fast erheiternd, aber eben nur fast. Denn auch wenn die Songs mitunter Balsam für eine geschundene Seele sein können, ist da eben doch eine stetig präsente Verletzlichkeit.
Vielleicht auch eine Art Gewissheit, dass, obwohl der Fokus auf eine positive Zukunft gerichtet ist, die (noch nicht allzu lange) zurückliegende Vergangenheit beinahe jeden Glauben an das Gute im Leben ausradiert hat.
Ob der „Ninja Tiger“ deswegen fast zu Tränen rührt?
Möglich, aber eigentlich unwichtig.
Wichtig ist in erster Linie, dass es WANG WEN hier gelingt, den Hörer tief zu berühren, selbst wenn er die nationalen Hintergründe dieser Band und den relevanten Zusammenhang zu den vergangenen Jahren ausblendet (Ja, das geht!).
FAZIT: Letztendlich trifft der Titel „Painful Clown & Ninja Tiger“ die Stimmung der Musik hinter dem Album der chinesischen Band sehr gut. Denn WANG WEN denken nicht daran, den Kopf in den Sand zu stecken, klingen künstlerisch immer noch motiviert (daher rührt vielleicht das Motiv des Tigers), haben aber ohne Frage eine prägende und auch strapaziöse Zeit zu verarbeiten (der „schmerzliche Clown“). Die Grenze zwischen Lachen und Weinen ist bekanntlich fließend. Und doch liegt in beidem das Potenzial zur Befreiung. Genau dieses Potenzial findet sich auch in der Musik von WANG WEN.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Light Behind the Wall
- Gone Library
- Black Pill & White Pill
- Painful Clown
- Ninja Tiger
- There's a Wallmart Underneath the Olympic Square
- Wild Fire
- Bass - Xu Zengzheng
- Gesang - Xie Yugang
- Gitarre - Geng Xin, Xie Yugang, Dong Yaqian
- Keys - Zhang Yanfeng, Xie Yugang
- Schlagzeug - Zhou Lianjiang
- Sonstige - Huang Kai (Trompete, Horn), Wen Zhiyong (Trompete), Xu Chuanning, Xu Quiyang (Cello)
- Sweet Home, Go! (2016) - 13/15 Punkten
- Invisible City (2018) - 12/15 Punkten
- Painful Clown & Ninja Tiger (2023) - 14/15 Punkten
- Painful Clown & Ninja Tiger – die zweite (2023) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews