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The Zombies: Begin Here (1965) - Half-Speed-Remaster (Review)

Artist:

The Zombies

The Zombies: Begin Here (1965) - Half-Speed-Remaster
Album:

Begin Here (1965) - Half-Speed-Remaster

Medium: LP+CD
Stil:

Rock, Beat und Pop

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 33:30
Erschienen: 01.05.2015
Website: [Link]

Es ist schon ein seltsames Gefühl, eine LP in der Hand zu halten, deren Haltbarkeitsdatum tatsächlich genau dem Alter des Kritikers entspricht. Und der ist schon ein ziemlich alter Knochen mit seinen über 50 Jahren. Obwohl - es ist genau genommen die erste Single darauf, da das Album erst ein Jahr später erschien: „She‘s Not There“, geschrieben vom Organisten ROD ARGENT (Genau! ARGENT!), die im September 1964 in den UK-Single-Charts locker auf die 12. Position hüpfte. Genau zu der Zeit also, während besagter Kritiker, der sich nunmehr höchstens mit Prostata-Problemen das Unterhöschen volltröpfelt, noch ordentlich in die Windeln schiss, die zum Leidwesen seiner jetzt über 80-jährigen Mutter definitiv keine Wegwerf-Windeln waren!

Heutzutage jedenfalls gibt es nicht nur Wegwerf-Windeln, sondern auch die neu aufgepeppte, sich aber trotzdem deutlich am „Ur“-Vinyl orientierende, darum auch noch in Mono remasterte Neu-Ausgabe von THE ZOMBIES „Begin Here“!
Unglaublich erscheint fast, was mit einem völlig neuen Aufnahmeverfahren aus diesem 52-jährigen Album herausgeholt wurde. Denn in den, besonders durch die BEATLES, legendär gewordenen Abbey-Road-Studios presste man das Album nun im Half-Speed-Mastering von HD24 Bit Audio auf 180g Vinyl. Das Ergebnis ist, sowie man diese LP auf seinen Plattenspieler legt, selbst in Mono schlicht umwerfend!
Hinzu kommt noch, dass auch das Cover im klassischen Retro-Look handgefertigt bzw. handverklebt wurde, damit die LP genauso aussieht und wirkt, als wäre sie vor gut 50 Jahren hergestellt.
Genau betrachtet haben wir es nun mit einer außerordentlich gelungenen, „ohralen“ Schönheitsoperation zu tun, bei der nicht Falten geliftet, sonder zwei Rillen veredelt wurden!

„Begin Here“ existiert übrigens auch - im Gegensatz zu der hier vorliegenden britischen Ausgabe - als eine amerikanische Veröffentlichung, auf der zum Teil sogar ein paar andere Songs enthalten sind. Diese wiederum trägt nur den schlichten Titel „The Zombies“. Ja, die Amis waren schon immer ungeheuer einfallsreiche Zeitgenossen, aber schließlich mussten sie sich Mitte der 60er-Jahre ja auch noch mit dem Krieg gegen den „Vietkong“ rumschlagen, damit Jahrzehnte später ein gewisser Obama sogar als hoch dekorierter Friedensnobelpreisträger die auch durch seine Befehle angehäuften Leichensäcke aus Vergangenheit und Gegenwart sammeln durfte. Der Bandname THE ZOMBIES trug irgendwie was Vorhersehendes in sich, egal ob MICHAEL JACKSON mit selbigen in seinem „Thriller“-Video um die Wette tanzte oder die Amis sie bei ihrem „The Walking Dead“ erbarmungslos schufen.

Hört man aus heutiger Sicht dieses Album, das nicht nur sehr abwechslungsreich klingt, sondern auch Erinnerungen besonders an MANFRED MAN und die BEATLES weckt, dann möchte man kaum glauben, dass „Begin Here“ trotz des Single-Hits „She‘s Not There“, der später auch grandios von SANTANA auf ihrem Album „Moonflower“ gecovert wurde, floppte. Ganz im Gegensatz zu den beiden BEATLES-Veröffentlichungen dieses Jahres, „Help“ und „Rubber Soul“, die qualitativ nicht wirklich deutlich besser waren, denn auch sie gestalteten ihre Alben bis dahin als Kombination aus Cover- und eigenen Songs, wogegen THE ZOMBIES zu diesem Zeitpunkt noch fast zu viele Einflüsse auf ihrem 65er-Album geltend machten. Da standen eigene Hits unmittelbar neben dem Cover von GERSHWINS „Summertime“ oder das a cappella gesungene „The Way I Feel Inside“ neben der vor Schmalz triefenden Ballade „I Remember When I Loved Her“ und vieles mehr.

Der das Album eröffnende „Road Runner“ bedient sich anfangs offensichtlich bei HENRY MANCINIs „Peter Gunn“-Thema, das er für die sehr erfolgreiche, gleichnamige Krimiserie Ende der 50er-Jahre geschrieben hatte. Eine Melodie, die einem schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus den Ohren geht.
Auch „Sticks And Stones“ begeistert durch eine gelungene Hookline und ein herrliches Orgel- sowie Gitarren-Solo.
Mit einer echten Rock‘n‘Roll-Nummer „I Got My Mojo Working“ verabschieden sich die ZOMBIES dann aus ihrem ersten Album.

Nach dem Hören der Songs bleibt die Frage offen, warum THE ZOMBIES 1965 so unbeachtet blieben, während den Pilzköpfen im gleichen Jahr von der britischen Königin der Orden als „Most Exzellent Order Of The British Empire“ verliehen wurde.
Vielleicht lag‘s wirklich nur am Namen, denn wer verleiht denn heutzutage oder damals ein paar Zombies gerne einen Orden?
Diese „neue alte“ im Half-Speed-Verfahren remasterte LP-Ausgabe ist aber zumindest eine späte Anerkennung für die große Leistung dieser britischen Band, der danach noch ein wahres, psychedelisches Meisterwerk namens „Odessey And Oracle“ (Nur echt mit dem Schreibfehler des Plattenhüllen-Grafikers darin!), von dem auch in unseren Musikreviews.de in nächster Zeit die Rede sein wird, folgen sollte.

FAZIT: Man muss die Untoten, wenn sie über den Bildschirm auf ihrem Walking Dead durch unseren Flimmerkasten stolpern, nicht mögen, erklingen sie aber keinesfalls monoton im Mono-Ton über die Boxen unserer Anlage, dann muss man sie einfach lieben!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2867x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (16:34):
  • Road Runner
  • Summertime
  • I Can‘t Make Up My Mind
  • The Way I Feel Inside
  • Work ‘N‘ Play
  • You‘ve Really Got A Hold On Me
  • She‘s Not There
  • Seite B (16:56):
  • Sticks And Stones
  • Can‘t Nobody Love You
  • Woman
  • I Don‘t Want To Know
  • I Remember When I Loved Her
  • What More Can I Do
  • I Got My Mojo Working

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