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All Them Witches: Sleeping Through The War (Review)
Artist: | All Them Witches |
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Album: | Sleeping Through The War |
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Medium: | CD/LP/Deluxe/Limitiert | |
Stil: | Purer Psychedelic Rock |
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Label: | New West Records/Pias | |
Spieldauer: | 46:13 | |
Erschienen: | 24.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Schon das psychedelisch gestaltete Digipak verrät uns, auf welche Reise uns ALL THEM WITCHES aus Nashville mitnehmen. Doch nicht nur das – mit „Sleeping Through The War“ sollen wir gleich noch den Krieg verschlafen, der von all den „Dirt Preachers“ angezettelt wurde, was diese falschen Pfaffen garantiert bereuen werden „When God Comes Back“.
Welch wundervolle Idee!
Würden alle Kriege dieser Welt verschlafen, dann gäbe es keine!
Und natürlich wäre die ideale „Kriegsverschlafmusik“ dazu dieses schwer psychedelische Album der Extraklasse, das tief verwurzelt in den Spätsechzigern und Frühsiebzigern ist und zu dem das „Spin Magazine“ den gelungenen Vergleich aufstellt: „They are the real deal – psychedelic blues-rock warriors who pray at the altar of BLACK SABBATH, space out like PINK FLOYD and shred away their bummers like BLUE CHEER.“
Mit keinem Wort kann man dieser gelungenen Charakterisierung widersprechen, sondern möchte gleich noch hinzufügen, dass dieses Psyche-Rock-Quartett auch allzu gerne mit den DOORS bis zum bitteren "The End" durch den Sturm reitet, während ihnen der HAWKWIND ins Gesicht bläst, und sie mit NICK DRAKE und TIM BUCKLEY die voll geschriebenen Blätter festhalten, die zugleich ihre ausgesprochene Singer/Songwriter-Begabung zum Vorschein bringt, die Sänger Charles Michael Parks Jr. - dessen gesamte Aura an JEFF BUCKLEY erinnert - in sehr klangvollen, fast charismatischen, mal klaren, mal verfremdeten Vocals vorträgt.
Dadurch, dass Grammy-Preisträger Dave Cobb das Album auch noch produzierte, erhält es genau die Psyche-Klangstrukturen, die uns einerseits den 60er-Sound mit starken Stereo-Effekten und Kanaltrennungen vermitteln, andererseits zugleich ein modernes, kristallklares Klangbild, das immer wieder mit psychedelischen Spielereien verfremdet wird, bietet.
Musikalisch jedenfalls knüpft „Sleeping Through The War“ an dem von den Kritikern begeistert aufgenommenen Vorgänger „Dying Surfer Meets His Maker“ (2015) an, das ebenso wie ihre 2017er-Scheibe vor Fuzz, Grooves und kosmischen Verrücktheiten nur so übersprudelte.
Schon das eigenartige und zugleich sehr atmosphärische „Alabaster“ stellt diesen Bezug unmittelbar her und lässt all die Klänge raus, welche uns die gute Dreiviertelstunde lang auf unserer musikalischen Reise mit ALL THEM WITCHES begleiten werden. Mit „3-5-7“ bricht dann tatsächlich der angekündigte Krieg aus, vor dem wir uns nicht mit einem Dornröschen- sondern einem berauscht-psychedelischen Schlaf retten. Doch keine Angst, „Bruce Lee“ haut uns dann in bester Space-Rock-Manier wieder raus.
Leider verliert zum Ende hin das Album ein wenig an Fahrt und schwebt als etwas orientierungslos erscheinendes Raumschiff – trotz Mundharmonika-Begleitung - ruhig auf der Milchstraße dahin, so als würde ihm langsam der Treibstoff ausgehen, nachdem es zuvor eine wild-romantisch-verrückte Achterbahnfahrt durch die gesamte Galaxie veranstaltet hatte.
FAZIT: Auch das vierte Album „Sleeping Through The War“ von ALL THEM WITCHES ist ein purer, süchtig-machender Retro-Tripp durch alle Höhen und Tiefen des Psychedelic Rocks. In nur sechs Tagen entstand so ein Album für das andere Bands Jahre brauchten, um es in ähnlicher Qualität zu verwirklichen. Kein Wunder dass der Grammy-prämierte Produzent von „Sleeping Through The War“ sich von der Band wünschte, dass sie nicht zu sehr übertreiben, weil man sonst vielleicht dem totalen Wahnsinn verfallen könnte!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bulls
- Bruce Lee
- Am I Going Up?
- Cawbay Kirk
- Don‘t Bring Me Coffee
- 3-5-7
- Alabaster
- Internet
- Bass - Charles Michael Parks Jr., Ben McLeod
- Gesang - Charles Michael Parks Jr.
- Gitarre - Ben McLeod, Charles Michael Parks Jr.
- Keys - Allan Van Cleave, Ben McLeod, Charles Michael Parks Jr.
- Schlagzeug - Robby Staebler
- Sleeping Through The War (2017) - 12/15 Punkten
- All Them Witches (2018) - 12/15 Punkten
- Nothing as the Ideal (2020) - 13/15 Punkten
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keine Interviews