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Caligula's Horse: In Contact (Review)
Artist: | Caligula's Horse |
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Album: | In Contact |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 61:54 | |
Erschienen: | 15.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Gerade haben Inside Out die ersten beiden Alben dieser Helden aus Brisbane neu aufgelegt ("Moments From Ephemeral City" und "The Tide, the Thief & River’s End"), da platzt ihre neue Scheibe der Alternative-Proggies herein, als hätten die Musiker im Trubel ihrer zahlreichen Konzerte locker Zeit gefunden, neue und wie gewohnt aufwändig in Szene gesetzte Songs zu komponieren. Für „In Contact“ haben CALIGULA‘S HORSE scheinbar mühelos Musik aus den Handgelenken geschüttelt, die so rund klingt wie keines ihrer drei bisherigen Album. Für seine mehrstimmigen Gesangsarrangements gebührt Sänger Sam Vallen ein Ritterschlag, doch sie allein machen den Bock noch nicht fett.
Flankiert von den beiden ungemein ereignisreichen und dennoch stimmig linear verlaufenden Longtracks ‚Dream The Dead‘ und ‚Graves‘ (15 Minuten!) breitet sich eine Spektrum aus, das den gegenwärtigen Status quo des Progressive Metal in gedrungener Form darstellt, angefangen bei rhythmisch Störrischem wie ‚Will‘s Song‘ über nahezu poppige Balladen (‚Love Conquers All‘, ‚Capulet‘) bis zu getragener Heaviness der Marke ‚Fill My Heart‘, wobei die Macher immerzu um die Ecke denken, statt sklavisch klassische Songstrukturen zu kopieren.
So versöhnen CALIGULA'S HORSE auf "In Contact" so stimmig wie selten zuvor das verspielte Moment des klassischen Prog mit rockiger Geradlinigkeit, die sich in potenziellem Hitmaterial widerspiegelt, und beweisen sich einmal mehr als Mittler zwischen zwei nur scheinbar gegensätzlichen Welten. Auf dieser Mission stehen sie sicherlich nicht alleine da, aber weit vorne, wenn es um die Frage der Zeitlosigkeit geht. Immerhin verzichtet die Gruppe auf allzu wagemutige Experimente - Longtracks sind im Grunde keine solchen mehr, sondern gehören mittlerweile zum Standardrepertoire jeder etwas ambitionierteren Band - und besinnt sich dessen, was in der Populärmusik von jeher Wirkung bei den meisten Hörern zeigt.
Ein weiterer Faktor, der die Australier mit ihren Zeitgenossen (Leprous, Between The Buried And Me) eint, ist die hohe Emotionalität ihrer neuen (und übrigens auch alten) Tracks sowie ein Themenspektrum, das stets auf die großen Fragen des Lebens schielt, ohne Kitsch Einzug erhalten zu lassen. „In Contact“ ist nach „Malina“, dem neuen „Hit“ der erwähnten Norweger, das zweite Modern Prog-Highlight der zweiten Jahreshälfte 2017.
FAZIT: Moderner Progressive Metal bis Rock in Form teilweise frech eingängiger Stücke und andererseits fantasievoller Epen. In dieser Verfassung stehen CALIGULA'S HORSE alle Türen für die Zukunft offen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dream the Dead
- Will's Song (Let the Colours Run)
- The Hands are the Hardest
- Love Conquers All
- Songs for No One
- Capulet
- Fill My Heart
- Inertia and the Weapon of the Wall
- The Cannon's Mouth
- Graves
- Moments From Ephemeral City (2012) - 7/15 Punkten
- The Tide, The Thief & River's End (2013) - 10/15 Punkten
- In Contact (2017) - 12/15 Punkten
- Rise Radiant (2020) - 13/15 Punkten
- Charcoal Grace (2024) - 11/15 Punkten
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