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Cyanna Mercury: Archetypes (Review)
Artist: | Cyanna Mercury |
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Album: | Archetypes |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psychedelic Folk-Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 46:09 | |
Erschienen: | 21.11.2016 | |
Website: | [Link] |
Viele, die „Archetypes“ von CYANNA MERCURY mit all der schwermütigen Psychedelic und dem Stoner Rock, den experimentellen Space-Sounds sowie versteckten Worldmusic-Rhythmen und dem einprägsamen, ausgezeichneten englischen Gesang hören, werden garantiert nicht erwarten, dass wir es hier tatsächlich mit einer Band aus Athen zu tun haben. Außer natürlich, sie erinnern sich an eine Zeit zurück, in der solche Musik noch über viele öffentliche Kanäle stattfand, weltweite Bewunderung fand, man sich begeistert den die Psyche schwer beeinflussenden Klängen hingab, ohne mit permanenten Dudel-Rhythmen zugemüllt zu werden.
Konkret sollten wir uns gut 45 Jahre zurückbegeben, denn dann stoßen wir auch auf einen Griechen, der sich kurze Zeit später fast ausschließlich der elektronischen „Welt“-Musik verschrieb (und dessen Vorname so zu Weltruhm verhalf), und ganz ähnliche Musik, wie sie CYANNA MERCURY zur klangvollen Vollendung bringen: VANGELIS PAPATHANASSIOU und seiner Band APHRODITE‘S CHILD, die 1971 mit „666“ ein Doppel-Album allererster Güteklasse ablieferten, das heute zum musikalischen Weltkultur-Erbe zählt und in jede halbwegs gut sortierte Plattensammlung gehört. Direkt daneben sollte man nun die LP „Archetypes“ von CYANNA MERCURY stellen, denn sie setzt deren musik-geistiges Erbe auf grandiose Weise fort, ohne als Plagiat oder Klone daherzukommen. Doch wie nah sie der Band um VANGELIS stehen, bewiesen sie bereits auf ihrer 2014er „Dirty Things“-EP, als sie eine Live-Coverversion von deren „The Four Horsemen“ mit darauf verewigten.
Aber es ist natürlich nicht nur der Einfluss von APHRODITE‘S CHILD, der einem mit voller Wucht und ausgezeichneter Sound-Qualität aus den Boxen entgegenschlägt. Da orgelt es wie bei den DOORS, Sechziger-/Siebziger-Jahre-Rock der Marke JEFFERSON AIRPLANE, angereichert mit griechischen Folk-Elementen, klingt durch oder die Stimme von Spireas Sid kommt mal der eines JIM MORRISON und dann wiederum der eines JOHNNY CASH ganz nahe. Ein wahres Goldkehlchen, das dieses griechische Quintett da in seinen Reihen hat, das dann bei der straighten Rock-Nummer „Lilith“ sogar noch ein Stimmband für EDWYN COLLINs „Girl Like You“ übrig hat und mit „Snake“ beweist, dass auch Hardrock-Vocals der Purple- und Zeppelin-Ära genauso wenig Schwierigkeiten bereiten wie ganz tiefe Töne zur Umrahmung finsterer Balladen, die als todtraurige „Ode To The Absent Father“ daherkommen oder auf „Horse Dark As Night“ im besten MADRUGADA-DOORS-Stil erklingen!
Und über allem schwebt der psychedelische Geist der Siebziger, mit dem CYANNA MERCURY jeden Freund dieser hypnotischen Spielart sofort gefangen nehmen, um am Ende von „Archetypes“ mit „There Will Be A Time“ ihr grandioses Album zu vollenden, indem sie ihre musikalischen Ideen mit den Bildern des Alan-Parker-Films „Birdy“, für das ja bekanntlich PETER GABRIEL den Soundtrack schrieb, zur meisterhaften Vollendung bringen...
… sodass nur dieses eindeutige FAZIT bleibt: Das griechische Quintett CYANNA MERCURY nennt seine Musik selber Psychedelic Folk und wandelt dabei in den musikalischen Spuren von APHRODITE‘S CHILD, wobei es ganz locker mit „Archetypes“ ein kleines psychedelisches Meisterwerk vorlegt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Horse Dark As Night
- Hermes
- The Lunatic
- Apollo
- Ode To the Absent Father
- Lilith
- If We Were Blind
- Nothing We Can Do
- Snake
- There Will Be A Time
- Bonus Track: Ode To The Absent Father (2014)
- Bass - Dimitri Georgopoulos
- Gesang - Spyreas Sid, Kafka, Esterina, Phil Diamond
- Gitarre - Diamond Pr
- Keys - Nick Sid
- Schlagzeug - Dennis Panagiotidis, Spyreas Sid
- Archetypes (2016) - 13/15 Punkten
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