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DeSoto: 4 (Review)
Artist: | DeSoto |
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Album: | 4 |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Glitterhouse Records / Indigo | |
Spieldauer: | 44:33 | |
Erschienen: | 27.01.2017 | |
Website: | [Link] |
Aber nicht doch!? DESOTO – ehemals THE DESOTO CAUCUS – können doch wirklich nicht aus einem „Little Country“ mit 5,7 Millionen Einwohnern kommen und dann die Musik einer der größten Weltmetropolen fast noch besser machen, als man sie von dort hört. DESOTO präsentieren auf „4“ astreinen Americana absoluter Meisterschaft, der vorrangig auf der Suche nach den ruhigen oder Midtempo-Melodien ist und dabei ganz oft einen echten Wüsten-Charme der Marke WILCO und GIANT SAND ausstrahlt.
Verfolgt man allerdings die Musik-Historie der vier Dänen, dann wird schnell klar, warum sie so klingen wie auf „4“. Unmittelbar vorm Entstehen des Albums tourten THE DESOTO CAUCUS entweder als Band oder als feste Live-Mitglieder von HOWE GELBE‘S GIANT SAND ununterbrochen durch die Welt, wobei ihnen ziemlich egal war, ob sie dabei in einer kleinen Musik-Kneipe, einem Plattenladen oder in einem imposanten Konzerthaus gastierten. Hauptsache spielen, Hauptsache zeigen können, was man Americana-mäßig auf dem riesigen Musik-Kasten hat. Nebenbei wurden gleich noch in den unterschiedlichsten Musik-Studios Songs aufgenommen, die sie bereits auf der Bühne „ausprobierten“. Leider wurde dabei aus dem anfänglichen Sextett ein Quartett – so gesehen kam das „Caucus“ abhanden, aber nicht die Leidenschaft oder das Können hinter ihrer Musik. Manchmal entsteht beim Hören gar der Eindruck, DESOTO würden den „Joshua Tree“ besteigen, nachdem ihnen dort U2 Platz gemacht haben. Gerade auch die angenehm warme Stimme von ANDERS PEDERSEN – die mit der eines BONO nichts zu tun hat, aber trotzdem ähnlich intensiv wirkt – hat dabei einen erheblichen Anteil.
Um das Album, das gleich mit einem echten Hinhörer namens „Let It Glow“ (Ein Titel, der zugleich Programm ist!) beginnt, in seiner Gesamtheit aufzunehmen, entschied sich die Band, dies im „North Country Studio“ zu vollenden. Das Studio war eine ehemaliger Pferdestall, der umgebaut wurde – und irgendwie hört und riecht man bei der Musik von DESOTO genau dieses Pferdestall-Flair. Genauso wie die ländliche Isolation, ohne Wifi-Signal oder Telefonanschluss und die winterlichen Temperaturen, denen sie dabei ausgesetzt waren. All das tut „4“ gut – es ist ein natürliches, oft melancholisches, mitunter sogar von den Texten her recht intimes, trauriges, gar sarkastisches Album (Man höre nur mal genauer auf den Text von „Free“!) geworden, das einen vom ersten Ton an überzeugt, selbst wenn man sich manchmal beim Hören wünscht, dass „4“ in gewissen Momenten mehr Fahrt aufnimmt, nicht nur, wie beispielsweise bei „Falling“, erhaben dahintrabt, sondern auch mal richtig galoppiert. Das ist eher eine Seltenheit, auch wenn „Glass Bell“ sogar mit ein paar rotzig anmutenden Psyche-Klängen schon einmal feurig schnauft. Der schönste Moment erwartet einen aber bei „Powerlines“, wenn sich ein Saxofon in unendliche Höhen erhebt, so als würde es sich auf den Weg in Richtung des verrückt leuchtenden Diamanten begeben, der längst verglüht ist: „Drowing closer to an end / a bad break‘s coming round the bend / swallowed by a bloody sky / the power lines are broken by my side.“
So muss gute Musik klingen.
So muss echter Americana klingen.
So klingt „4“ von DESOTO!
Und das reicht zugleich völlig als FAZIT aus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Let It Glow
- Powerlines
- Moon Palace
- Black Dog Nights
- Lone Gone
- Falling
- Free
- Glass Bell
- Backfire
- Keep It Coming
- Flatlands
- Bass - Henrik Poulsen
- Gesang - Anders Pedersen, Nikolaj Heyman
- Gitarre - Nikolaj Heyman
- Keys - Nikolaj Heyman
- Schlagzeug - Peter Dombernowsky
- 4 (2017) - 11/15 Punkten
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