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Dick: Dangerous Dreams (Review)

Artist:

Dick

Dick: Dangerous Dreams
Album:

Dangerous Dreams

Medium: CD/Download
Stil:

Stimmgewaltiger Progressive Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 42:55
Erschienen: 01.04.2017
Website: [Link]

Als DICK aus Finnland bei mir per Mail anfragte, ob wir sein neues Album besprechen könnten, war mein erster Gedanke:
„Ach, du Scheiße, wie kann sich eine Band denn nur 'Schwanz' (also nicht nach dem tierischen, sondern umgangssprachlich-vulgär dem männlichen) nennen!?
Und was für eine Musik verbirgt sich wohl dahinter?"
Doch beim weiteren Lesen der E-Mail von Jaakko Soimakallio alias DICK gab es für weitere Erotik-Schmuddel-Gedanken sofort Entwarnung, denn Jaakko beschrieb die Musik zu seinem Album Dangerous Dreams als „progbeeinflusste Rockmusik zwischen GENESIS und RUSH“!
Na aber, das klang doch gleich ganz spannend – Schwanz hin oder her, schließlich hätte mir ja auch in den Sinn kommen können, dass DICK eben als Vorname oder sonstwas verstanden werden kann, aber nicht als von meinem Unterbewusstsein signalisierter Schweinskrams.

Als mich dann das Album in seinem wunderschönen Digipak in zarten Blautönen und mit bewundernswerten Bildern sowie allen Texten versehen, erreichte, ahnte ich bereits, dass DICK eine fette Musik-Sache sein könnte. Und sie ist fett, symphonisch, abwechslungsreich, progressiv, rockig, konzeptionell, traumhaft – aber nicht albtraumhaft, auch wenn der Albumtitel uns diesen Eindruck vermittelt. Außerdem ist es ein absolutes Grenzgängeralbum, das musikalisch sowie gesanglich alle Facetten auslotet. Besonders die, welche uns im progressiven Rock und bei MATTHEW PARMENTER von DISCIPLINE begegnen.

Symphonisch!
Rockig!
Laut-Leise!
Extreme auslebend!
Viel kam mir beim Hören von „Dangerous Dreams“ in den Sinn.

Bereits der erste Song „Back To Hell“ ist wirklich höllisch (abwechslungsreich). In vier völlig unterschiedlichen Stimmlagen, wovon eine verdammt nah an MATTHEW PARMENTER ist, während die eröffnende Vokalakrobatik gar an JOHNNY CASH erinnert, legt sich der Multiinstrumentalist und nunmehr auch Multistimmalist voll ins progressiv rockende Zeug.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Musik auf „Dangerous Dreams“, denn welch unterschiedliche Musikstile bereits auf dem das Album eröffnenden „Back To Hell“ angeschnitten und auf einzigartige Weise fusioniert werden, ist schlicht ergreifend und man muss lange überlegen, auf welchem Prog-Album man bisher Ähnliches gehört hat. Und diese wilde Achterbahnfahrt durch den progressiven Rock der Dritten – weil eben sich nicht nur an Prog-Schemata klammernden - Art und die verschiedensten Vokal-Akrobatiken setzt sich tatsächlich bis zum Ende des Albums fort, das sogar von der Produktion und dem Klang her außergewöhnlich gut gelungen ist.
Fette Bässe treffen auf kristallklare Höhen, die Stereo-Effekte sind grandios.
Bei „To See Angels“ glaubt man sich bei dem Piano und der nächsten Stimmwahl sogar in ein PETER HAMMILL-Album versetzt zu haben.
Im folgende Instrumental „Winter Ghost“ wird dann mit so etwa allen Klangwelten zwischen GENESIS und KING CRIMSON gespielt, die sich tatsächlich in einem gigantischen Crimson-Riff entladen.
„Woman“ kombiniert Pop-Melodie und Hardrock, bei dem DICK zugleich den Beweis erbringt, welche komplexen Rhythmen er zu trommeln versteht, bis er dann seinem Keyboard gleich noch ein paar Flötentöne entlockt.
Verabschiedet werden wir mit „Show Me A Girl“, einem Song – nein besser eine Ballade – die sich am Ende in Bar-Jazz-Gefilde samt eines traumhaften Saxofon-Solos verabschiedet und uns DICK noch zärtlich ein „Good night“ zuraunt. Dann ist Schluss und eine ereignis- und abwechslungsreiche Dreiviertelstunde voller gefährlicher Träume ausgeträumt.
„Good night!?!?“
Nein, nach dem ersten „Dangerous Dreams“-Hördurchgang möchte man wirklich nicht schlafen, sondern viel lieber die Repeat-Taste drücken.

FAZIT: Der finnische Multiinstrumentalist und Sänger DICK präsentiert uns in den unterschiedlichsten Stimmlagen und Stimmfarben mit „Dangerous Dreams“ ein progressives Rock-Album, das genauso bunt und bewundernswert wie das schöne Digipak ist, in dem es steckt und sich zugleich in den stimm(ungs)gewaltigsten DISCIPLINE(n) entfaltet. Mutig und zugleich unglaublich gut gemacht – und nicht nur die Musik- sowie die Stimmvielfalt überzeugen, auch der ausgezeichnete Sound!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4381x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Back To Hell
  • Night Flyer
  • To See Angels
  • Winter Ghost
  • Woman
  • Hand In Hand
  • Show Me A Girl

Besetzung:

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Interviews:
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