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Drifting Sun: Twilight (Review)

Artist:

Drifting Sun

Drifting Sun: Twilight
Album:

Twilight

Medium: CD
Stil:

Neo-, Retro-Prog

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks Music
Spieldauer: 57:29
Erschienen: 13.10.2017
Website: [Link]

DRIFTING SUN werden richtig fix. Anderthalb Jahre nach „Safe Asylum“ ist der Nachfolger bereits käuflich zu erwerben. Album Nummer fünf reiht sich nahtlos in die Band-Discographie ein, hält das Niveau des Vorgängers, wobei kleine Überraschungsfaktoren diesmal ausbleiben. „Twilight“ bietet schmachtenden, opulenten Neoprog von der ersten bis zur letzten Minute.

Die Keyboards strahlen hymnisch, die Gitarren spielen mal elegisch, mal deftiger auf, der vollmundige Gesang schwankt zwischen Euphorie und Verzweiflung. Die Rhythmusgruppe ist der passende Senf zum gekonnt angerührten Neoprog-Eintopf. Wobei schon Freude aufkommt, dass der Trommler ein leibhaftiges Wesen ist (und seine Sache gut macht).

Zurzeit scheint es en vogue zu sein, ein Album mit flirrenden Synthesizern zu beginnen (siehe auch MY SOLILOQUY), um kurze Zeit später dann doch der gehobenen Tony Banks- und mehr noch Rick Wakeman-Schule zu frönen. Aber gut, Pat Sanders beherrscht das, und neben diversen elektronischen Geräten kommt auch das Klavier zu reichlich Einsatz. DRIFTING SUN haben ein Händchen fürs Lyrische. Und fürs große Drama. Peter Falconer weint aber nur fast, das tränenziehende Wehklagen Steve Hogarths bleibt glücklicherweise unerreicht.

Das Album gliedert sich in eine „dunkle“ und eine „helle“ Hälfte, was musikalisch aber keinen großartigen Unterschied macht. Gerade auf der hellen Seite geht es gelegentlich ein wenig krachiger zu, ohne das melodienselige Schwärmen ganz aufzugeben. Hier bekommt Mathieu Spaeter, der als Gitarrist Dan Storey abgelöst hat, genügend Gelegenheit mit so virilen wie melancholischen Läufen zu glänzen („Remain“), bevor die zirpenden Keyboards wieder das Kommando übernehmen. Das ist alles mit neoromantischer Grandezza inszeniert, die man schon mögen muss, um an „Twilight“ Gefallen finden zu können. An kalten Novemberabenden kommt das gut.

FAZIT: DRIFTING SUN spielen wieder vollfetten Neoprog, mit gehörigem Retro-Touch, als wäre es die coolste Erfindung der letzte Jahre. Die Band beherrscht das aus dem eff eff, kann gefühlvoll und mit leicht gesteigerter Härte zu Werke gehen. Die Melodien sitzen, die Beherrschung der Instrumente ebenfalls und Sänger Peter Falconer weiß, was Pathos ist und wie man es (gelegentlich) in Zaum hält. Das Album wird die Musikwelt, nicht einmal die Genres innerhalb der es sich bewegt, keinesfalls umkrempeln, aber dieses Zwielicht besteht eindeutig aus mehr Helligkeit als Schatten.

Jochen König (Info) (Review 4415x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Twilight (The Other Side Of Life)
  • Wings Of Hope
  • Mystery Of Lies
  • Soldiers
  • Summer Skies
  • Remedy
  • Outside
  • Remain

Besetzung:

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Interviews:
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