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Dworniak Bone Lapsa: Fingers Pointing At The Moon (Review)
Artist: | Dworniak Bone Lapsa |
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Album: | Fingers Pointing At The Moon |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Floydianischer Progressive Rock |
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Label: | Platinum Pursuits / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 44:03 | |
Erschienen: | 18.12.2016 | |
Website: | [Link] |
Alle, die nicht auf progressive Rockmusik stehen, welche sehr deutlich und intensiv an die Ultima-Ratio-Vorbilder PINK FLOYD und YES erinnert, die brauchen ab sofort nicht mehr weiter zu lesen.
Für alle Anderen aber, die sich immer wieder auf die Suche nach dem beeindruckenden Klang ihrer o.g. Kult-Prog-Bands begeben, die sind bei DWORNIAK BONE LAPSA genau richtig!
Stellenweise hätte man sogar den Titel des Albums noch ein wenig erweitern können und aus „Fingers Pointing At The Moon“ ein „Fingers Pointing At The Dark Side Of The Moon“ machen können, auch wenn das nicht ganz zutreffend wäre, denn es sind auch jede Menge andere Einflüsse auf dem Album des britischen Trios zu entdecken.
Bereits beim ersten Song des Albums „Mortalman“ macht sich beim Hörer Verblüffung breit, denn während wir sicher bisher (Das muss sich unbedingt ändern!) mit diesem Trio noch nicht all zu viel anfangen können, scheint es einen ganz großen Musiker, der auch schon sehr gerne mit Mitgliedern von PINK FLOYD zusammenspielte, zu geben, der ihr Können nicht nur schätzt, sondern auf besagtem Song auch ein Trompeten-Solo leiht: ROBERT WYATT. Gerade dieser Song macht zugleich eine ungewöhnliche Entwicklung beginnend von YES-Ambitionen über GENESIS-Anleihen (besonders die akustische „Hackett“-Gitarre) bis zu deutlichen dunkelmondigen PINK FLOYD-Klangwelten durch, welche garantiert dazu führt, dass progressive Nostalgie-Freunde umgehend über ihre Ohren in dieses größtenteils den ruhigeren Tönen unterworfenes Prog-Universum unwiderruflich eingesogen werden. Und dieses Universum wird sie die nächste Dreiviertelstunde nicht mehr freigeben.
Doch schon allein des Gesangs von CHRIS LAPSA wegen, der eine außergewöhnlich warme, voluminöse und etwas an STING erinnernde, charismatische Stimme hat, ist die Musik vor jedem Klone-Verdacht erhaben, denn die Stimmbänder eines Gilmour oder Waters und eines Lapsa kreuzen sich zu keinem Moment, sind zugleich aber ebenbürtig beeindruckend. Hier versucht niemand, zwanghaft in den gleichen Tonlagen rumzuknödeln, sondern verleiht seinen Vorbildern aus instrumentaler Sicht einen gänzlich neue vokale Klangfarbe.
Demgegenüber gibt es außerdem Momente auf „Fingers Pointing At The Moon“, in denen man den Eindruck hat, dass man seit „Us And Them“ nie wieder so ein unglaublich schönes Saxofon-Solo wie bei „Funny Farm“ gehört hat. Selbst ein DICK PARRY wäre wohl von der Leistung PHIL SMITHs angetan.
„It Only Takes A Second“ unternimmt sogar einen kurzen, aber schwer psychedelischen Ausflug in Richtung Space-Rock mit ähnlich verspielter „OK Computer“-Attitüde wie bei RADIOHEAD. Völlig unerwartet und gerade darum umso beeindruckender.
Als letztes darf auf keinen Fall vergessen werden, dass „Fingers Pointing At The Moon“ eine weitere außergewöhnliche Stärke aufweist, an der heute leider noch immer viel zu viele (nicht nur) progressive Alben kranken. MATT KEMP der Produzent und Sound-Engineer hat den Aufnahmen einen hervorragenden Klang verpasst, der sich deutlich an der grandios produzierten PINK FLOYD-„Dark Side Of The Moon“-LP von ALAN PARSONS orientiert und dieser in nichts nachsteht.
Also – alle Vorurteile ablegen und einfach nur DWORNIAK BONE LAPSA genießen!
FAZIT: Wenn die Finger des britischen Prog-Trios DWORNIAK BONE LAPSA auf den Mond zeigen, dann garantiert auf dessen dunkle Seite. Selten hat man ein dermaßen stark an „Dark Side Of The Moon“ erinnerndes Album gehört, das trotzdem in keiner Minute als billig geklonte Kopie daherkommt, sondern als rundum eigenständiges Kunstwerk für alle, die von ihren alten Helden nicht genug bekommen können und glücklich darüber sind, dass es noch immer Musiker gibt, welche die Kunst beherrschen, ihren Vorbildern neues Leben einzuhauchen, ohne dabei über die eigene Selbstüberschätzung zu stolpern. Wohl gerade aus diesem Grunde wirkt sogar ein ROBERT WYATT auf „Fingers Pointing At The Moon“ mit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mortalman (feat. ROBERT WYATT)
- Home
- *I See Through You
- *Conversations In My Head
- *Justify
- *Home (Slight Return)
- It Only Takes A Second
- Funny Farm
- Fingers Pointing At The Moon
- Bass - Joe Dworniak
- Gesang - Chris Lapsa
- Gitarre - Greg Bone, Chris Lapsa
- Keys - Joe Dworniak, Chris Lapsa, Jim Watson
- Schlagzeug - Danny Cummings
- Sonstige - Robert Wyatt (Trompete), Phil Smith (Bariton-Saxofon), Melvin Duffy (Steel Guitar)
- Fingers Pointing At The Moon (2016) - 12/15 Punkten
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