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Iron Maiden: The Book Of Souls: Live Chapter (Review)

Artist:

Iron Maiden

Iron Maiden: The Book Of Souls: Live Chapter
Album:

The Book Of Souls: Live Chapter

Medium: CD/LP/CD+DVD/LP+CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Warner Music
Spieldauer: 100:43
Erschienen: 17.11.2017
Website: [Link]

Der Titel sagt es: "Live Chapters" wurde aufgenommen während der zweijährigen "The Book Of Souls"-Welttournee aufgenommen, die tatsächlich alle Kontinente des Globus abdeckte. IRON MAIDEN gewinnen ihren inflationär veröffentlichten Live-Alben und -Videos immer noch neue Seiten ab, wie dieses neuste Erzeugnis aus dem Unternehmen Smallwood-Harris beweist.Klar wird sich jedes beliebige Produkt dieser Band gut verkaufen, aber hochgesteckte Qualitätsziele nicht zu erreichen, das will sich im Lager der Band niemand nachsagen lassen. Statt ein einziges Konzert mitzuschneiden - womöglich dort, wo sowieso ein blendend aufgelegtes Publikum zu erwarten stand -, sichteten die Beteiligten nach der großen Sause die vermeintlich besten Momente der Tour und kompilierten sie sozusagen zu einem Idealkonzert.

Dementsprechend unterscheidet sich das gebotene Programm nicht von jenem eines gewöhnlichen Abends während der Tour. Wie im Zuge der letzten MAIDEN-Scheiben gewohnt setzte die Band verstärkt auf aktuelles Material, was bedeutete, dass satte sechs Tracks des jüngsten Doppelalbums zum Zuge kamen, wohingegen der Rest den kleinsten gemeinsamen Nenner des Durchschnittsfans der Gruppe darstellen dürfte. Die visuelle Variante stellt dann naheliegenderweise alle Show-Höhepunkt konzentriert zu den jeweiligen Songs vor. Statt wie seit Beginn von Bruce Dickinsons zweiter Amtszeit bei der Band traditionsgemäß mit Kevin Shirley zu arbeiten, tat sich Steve Harris mit Tony Newton zusammen, um diese Nachlese zu produzieren, aber zweifelt jemand daran, dass der Live-Sound standesgemäß ist?

Die LoFi-Durststrecke von Studioalben insbesondere während der Blaze-Phase ("Dance Of Death" klang aber auch bescheiden) haben IRON MAIDEN schließlich lange hinter sich, und machen wir uns nichts vor: Auf der Bühne waren die Briten nie besser als nach der Jahrtausendwende, und das gilt bis heute - Streitfrage Setlist hin, Kultstatus von beispielsweise "Life After Death" her.

Dank seines ausschnitthaften Charakters bietet das Material einen bunten Strauß Stimmungen, angefangen bei den allseits euphorischen Italiener während 'Powerslave' (Triest) über das Publikum vor der Haustür in Newcastle ('The Great Unknown') bis zu dem Großevent Wacken Open Air ('Number of the Beast'), wo MAIDEN natürlich ein Selbstläufer waren. 'Children of the Damned' adelt die immerzu dankbaren Ostkanadier von Montreal zu Begeisterungskönigen, wohingegen die Beiträge 'Speed of Light' aus dem südafrikanischen Kapstadt und 'The Trooper' aus San Salvador in El Salvador recht exotisch anmuten.

Letzteres ist auch insoweit ein Kniff, als die Band zigmal Gespieltes in ungewohntem Ambiente auf Tonträger bannt, sodass es einigermaßen rechtfertigbar wird. Auch unerwartet: Bei den neuen Tracks fiel die Wahl gleichsam auf nicht offensichtliche Lokalitäten, etwa das polnische Breslau ('Death or Glory'), Tokio ('The Red and the Black') oder Sydney ('If Eternity Should Fail'). Die "Brave New World"-Elegie 'Blood Brothers' und 'The Book of Souls' kommen wiederum als Nummer-sicher-Fassungen von der Castle-Donington-Bühne, 'Wasted Years' (Rio), 'Fear of the Dark' (Fortaleza) sowie 'Iron Maiden' (Buenos Aires) unterdessen aus dem fiebrigen Südamerika.

Zu welcher der (Deluxe-)Versionen von "Live Chapters" man greift, ist der eigenen Präferenz geschuldet. Unabhängig davon steht fest: Die ersten Auftritte nach Bruce Dickinsons erfolgreichem Kampf gegen Kehlkopfkrebs, dem zum Trotz der Frontmann abermals die "Ed-Force-One"-Boeing von Land zu Land flog, sprengte Superlative und bewies einmal mehr: IRON MAIDEN sind mit weitem Abstand die größte (Heavy-Metal)-Band aller Zeiten. So was kommt nicht mehr.

FAZIT: Trotz des von unterschiedlichen Abenden vereinheitlichten Sounds und der daraus resultierenden Flickschusterei, wenn man es salopp ausdrücken möchte, hinterlässt "Live Chapters" einen runden Eindruck und kommt einer authentischen Live-Wiederaufbereitung in Audio- bzw. Videoform im Grunde so nahe wie ein Gesamtmitschnitt eines einzigen Gigs. IRON MAIDEN spielten im Rahmen ihrer letzten Tournee (mal wieder) ein zwiespältiges Songprogramm, waren für sich genommen aber über alle Zweifel erhaben, so wie es sich für eine wahre Legende geziemt … und das sind sie wohl allen (!) anderen Rock- und Metal-Bands seit Beginn der verzerrten Zeitrechnung voran!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4686x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • If Eternity Should Fail
  • Speed of Light
  • Wrathchild
  • Children of the Damned
  • Death or Glory
  • The Red and the Black
  • The Trooper
  • Powerslave
  • The Great Unknown
  • The Book of Souls
  • Fear of the Dark
  • Iron Maiden
  • Number of the Beast
  • Blood Brothers
  • Wasted Years

Besetzung:

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