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Jonny Lang: Signs (Review)
Artist: | Jonny Lang |
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Album: | Signs |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues Rock |
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Label: | Mascot / Provogue | |
Spieldauer: | 59:33 | |
Erschienen: | 01.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Die hohe Riege des zeitgenössischen Blues im weiteren Sinne steht mittlerweile bei Mascot Records unter Vertrag und befindet sich dort in besten Händen - auch JONNY LANG, der nach vierjähriger Studiopause mit einem ziemlich coolen Album aus dem Aufnahmebunker zurückkehrt.
Den Bonus, als dem Jahrgang 1981 zugehöriger Künstler angeblich ein Wunderkind zu sein, nimmt Lang nunmehr nicht mit ins Rennen, zumal er ihn auch längst nicht mehr nötig hat, falls er ihn überhaupt jemals brauchte. Schließlich spielt der Gitarrist nicht nur wie der Teufel, sondern bewährt sich auch aufs Neue als Komponist, dessen Schaffen man gerne lauscht.
Denn die Stücke von "Signs" sind unabhängig von spielerischen Superlativen, die Lang auch gar nicht anstrebt, emotional greifbar wie wenige in seiner Karriere. Während der Gratwanderung zwischen handwerklicher Demonstration und inhaltlicher Tiefe scheint der Barde nämlich auf der rechten Seite abgestürzt zu sein, worüber man sich als Hörer freuen darf.
Dies macht "Signs" nicht zu einem allein der Muckerpolizei vorbehaltenen Werk - und betriebsblinde Nur-Blueser haben sich sowieso nicht erst gestern von Lang abgekehrt, denn so gern sich der Künstler auf seine Wurzeln beruft, sind sie ihm über die Jahre hin doch zu kurz geworden. Nachdem er sich in der stilistischen Nachbarschaft ausgetobt und im Mainstream eingefunden hat, ohne an Kredibilität einzubüßen, kann er die dabei gewonnene Erfahrung nutzen, wenn er sich wie jetzt wieder verstärkt mit den "basics" beschäftigt.
Davon zeugen die mit Josh Kelly geschriebene Gospel-Ballade 'Bring Me Back Home' und der klassische Rhythm 'n' Blues des Titelstücks, wo sich auch 'Into The Light' ansiedeln lässt. Zwischendurch gibt es hypnotischen Swing mit Honkey-Tonk-Anwandlungen zu hören, doch gemein ist allen Stücken eine für Langs Verhältnisse ungewöhnlich rohe Produktion, die dennoch alle spielerischen und strukturellen Feinheiten zur Geltung bringt.
"Signs" enthält aber eben auch etliche Momente, die über engere Genre-Grenzen hinausreichen - und zwar nicht nur bis in den Soul hinein, der seit je ebenfalls Langs Steckenpferd ist und 2017 gleich im archaische Stomp 'Make It Move' als Opener zum Tragen kommt. Weitere Stilblüten sind das ätherische, ja beinahe wavige 'Bitter End' vor dem poppigen 'Stronger Together', das hämmernd hypnotische 'Snakes' mit klassisch "blauen" Kadenzen oder 'Last Man Standing' als unverfälschter Melodic Rock der treibenden Sorte, womit sich Lang praktisch ins Alternative-Milieu vorwagt.
Unterm Strich steht am Ende eine Sammlung von Liedern, welche ihrem Schöpfer den endgültigen Durchbruch auf breiter Ebene ermöglichen könnten - mehr noch als seinem vermutlichen Bruder im Geiste Joe Bonamassa, der bei aller Variablität fester an seinen Ursprüngen und jenen des Genres festhält.
FAZIT: JONNY LANGs "Signs" - der Titel mag sich dahingehend deuten lassen, dass der Künstler die Zeichen der Zeit erkannt hat und niemanden (auch keine Nicht-Blueser) vom Erleben seiner Musik ausschließen möchte - ist nicht nur ein Zeugnis überragender Spiel- und Schreibfertigkeiten, sondern auch ein Gitarrenalbum mit Kreuzüber-Potenzial bis in Jugendzimmer und den Radiobetrieb hinein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Make It Move
- Snakes
- Last Man Standing
- Signs
- What You're Made Of
- Bitter End
- Stronger Together
- Into The Light
- Bring Me Back Home
- Wisdom
- Singing Songs
- Signs (2017) - 12/15 Punkten
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