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Kata: Tivils Døtur (Review)
Artist: | Kata |
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Album: | Tivils Døtur |
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Medium: | CD | |
Stil: | Choraler Folk von den Faröer Inseln |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 43:07 | |
Erschienen: | 19.05.2017 | |
Website: | [Link] |
Das Label Nordic Notes setzt ganz offensichtlich immer stärker im Zeitalter der musikalischen „Elektrifizierung“ oder persönlichen Alltagshektik auf die Kraft, Macht und Schönheit von Stimmen, solistisch wie im Satzgesang.
KATA, fünf singende Elfen von den Färöer Inseln, sind mit ihrem Album „Tivils Døtur“ ein ganz aktuelles Beispiel dafür.
Natürlich ist ein Album, das fast nur aus weiblichem Gesang, ein paar Percussion, manchmal sogar elektronischen Spielereien oder Verfremdungen besteht, für viele sicher gewöhnungsbedürftig. Doch Durchhalten lohnt sich, denn die Musik belohnt uns mit sehr unterschiedlichen (oft aber getragenen) Stimmungen, die man gerade durch diesen fast minimalistischen Stimmeinsatz besonders intensiv empfindet.
Hochinteressant wird für viele dieses Album vielleicht auch dadurch, dass eine altbekannte, mehrfach ausgezeichnete Musikerin, die sonst mehr dem Faröer Folk-Pop verpflichtet ist und mehrere wunderschöne Alben veröffentlicht hat, festes Mitglied bei KATA ist: GUDRID HANSDÓTTIR, von der auch wir bereits begeistert sechs Alben besprochen haben.
Außerdem ist die Gestaltung ihres dreifaltigen Digipaks großartig gelungen, denn in jeder Einstecktasche befindet sich direkt neben der CD ein umfangreiches Booklet. Im ersten 24seitigen Booklet sind alle Texte, deren Grundlage auf alten, traditionellen Dichtungen – natürlich in färöischer Muttersprache – beruht, zu finden, während im zweiten, ebenfalls 24seitigen Booklet die Geschichte hinter jedem einzelnen Text in englischer Sprache erzählt wird. Meistens handelt es sich hierbei um alte Mythen über die Jagd, Trolle, Hexen oder Faröer Volkshelden, aber auch Blutrünstiges erwartet einen, wenn Gudrid Hansdóttir solistisch in „Fadir Og Dóttir“ über ein tragisches Familienstück und einen boshaften Vater singt, der am Ende im Feuer seines Hauses verbrennt.
Natürlich hat nicht nur die bekannte Sängerin ihr Solo, sondern jede einzelne Musikerin innerhalb dieses Vokal-Ensembles, was trotz aller Stimmen-Fokussierung für abwechslungsreiche Stimmungswechsel sorgt und die eine oder andere Grusel-Saga gar nicht so bedrohlich erscheinen lässt, wie beispielsweise die über den Jungfrauen-Mörder. Wenn KATA ihre kraftvollen, Steine erweichenden Stimmen erklingen lassen, erinnert uns das eher an die Verführungskräfte von Sirenen als an die mordlustigen Killerinstinkte von boshaften Wesen, die größtenteils der männlichen Zunft angehören.
FAZIT: Manchmal bedarf es so wenig, um ganz viel zu erreichen. Im Falle von KATA sind es fünf weibliche Stimmen, die wunderschöne folkloristische Klangwelten mit ihren Gesängen entstehen lassen, in denen manchmal auch Percussion und Electronics wie Sternschnuppen kurz auftauchen und dann wieder verschwinden. Doch nicht nur die anfangs gewöhnungsbedürftige chorale Musik von den Faröer Inseln begeistert, auch der kristallklare Sound, der das Damen-Quintett mitunter wie ein Orchester aus Stimmen erscheinen lässt und das sehr schöne Digipak, in dem gleich zwei 24seitige Booklets stecken, macht Musikfreunde der „anderen Art“ wunschlos glücklich. Ein Album für alle neugierigen Über-den-Musik-Tellerrand-Gucker!
PS: Und wo das Album von Freunden guten choralen Insel-Folks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tivils Døtur
- Silvurin
- Inni Liggur Tú Liri
- Fadir Og Dóttir
- Eg Átti Maer Eina Húgvu (Húgvutáttur)
- Risin Og Moyggin
- Rura, Rura Barnid
- Grimur Á Midalnesi
- Vevpikan
- Torkils Døtur
- Tad Var 99 Og Tad Var 98
- Rura, Rura Barnid (Outro)
- Gesang - Unn Paturson, Eyd Berghamar Jacobsen, Arnfrid Lützen, Greta Bech, Gudrid Hansdóttir
- Keys - Lasse Thorning Jaeger
- Schlagzeug - Rógvu á Rógvu
- Tivils Døtur (2017)
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