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Ann Wilson: Immortal (Review)

Artist:

Ann Wilson

Ann Wilson: Immortal
Album:

Immortal

Medium: CD/Download
Stil:

Hardrock

Label: BMG
Spieldauer: 55:34
Erschienen: 14.09.2018
Website: -

Hut ab, was Heart-Herzchen ANN WILSON auch mit fast 70 Jahren noch zu leisten imstande ist: „Immortal“ mag ein Cover-Album sein, doch dessen Leitmotiv spricht ebenso für die Künstlerin wie seine Umsetzung. Sie hat sich Stücke in jüngerer Zeit verstorbener Weggefährtinnen und -gefährten vorgenommen, um diese zu würdigen und auch ein bisschen auf künstlerische Weise politisch zu sein. Die Auswahl zeugt sowohl von Geschmack als auch dem Bedürfnis die derzeitige Weltlage anzuprangern, was wiederum mittels allgemeingültiger Textvorlagen geschieht.

Die Handschrift von Mike Flicker, ihrem Produzent aus alten Bandtagen, kennzeichnet Die Scheibe überdeutlich: Die ergreifende Interpretation von Audioslaves ‚I Am The Highway‘ für Chris Cornell wirkt halb akustisch in Szene gesetzt wie ein klassischer Heart-Track, während ‚A Thousand Kisses Deep‘ (Leonard Cohen) als rauchiger R‘n‘B-Schleicher daherkommt, wie man sie ebenfalls von Nordamerikas einstigen Chart-Dauergästen kannte. Auf der anderen Seite stehen etwa die auf Knallhart getrimmte Bowie-Nummer ‚I‘m Afraid Of Americans‘ (gleichwohl mit dank Tabla-Percussion orientalischem Schmelz) oder und ‚Politician‘ das sich für den verstorbenen Cream-Bassisten Jack Bruce vom Slow Blues in einen fetten Doom-Rocker verwandelt hat.

WILSON brilliert stimmlich in all diesen Situationen und setzt mit der feministischen Protesthymne ‚You Don`t Owe Me‘ von Sängerin Lesley Gore ein unzweideutiges Zeichen, wohingegen sie sich an Amy Winehouses ‚Back To Black‘ die Finger verbrennt. Es ist die einzige Schwachstelle einer Zusammenstellung, mit der sich die in Ehren nicht Ergraute Fremderzeugnisse zu eigen macht, so wie man es sich von solchen Projekten immer wünscht.

FAZIT: Abgesehen vom Cover selbst (billig, aussagelos) ist "Immortal" ein ausgezeichnetes Cover-Album mit anrührenden wie originellen und der Ausgangsmaterie würdigen Interpretationen nicht unbedingt alltäglicher Lieder. ANN WILSON darf in Anbetracht ihrer ungebrochen guten Stimme und hörbaren Freude an der Musik allerdings ruhig weiter selbst Songs schreiben.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4435x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • You Don't Own Me
  • I Am The Highway
  • Luna
  • I'm Afraid Of Americans
  • Politician
  • A Thousand Kisses Deep
  • Life In The Fast Lane
  • Back To Black
  • A Different Corner
  • Baker Street

Besetzung:

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