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Christian Fiesel: On Water (Review)
Artist: | Christian Fiesel |
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Album: | On Water |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Elektronische Musik, Krautrockiges |
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Label: | Studio4632 | |
Spieldauer: | 49:36 | |
Erschienen: | 23.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Zum Glück gibt es nicht das Sprichwort: „Aller schwachen Dinge sind drei!“, denn das hätte CHRISTIAN FIESEL nach seinen drei Solo-Veröffentlichungen des Jahres 2018 sonst beinahe in die Tat umgesetzt, nachdem mit „Transform To Dust“ und „Analogy“ zwei enttäuschende Alben den Reigen elektronischer Musik eröffnet hatten. Doch mit „On Water“ - einer tiefen Verbeugung von Fiesel von BRIAN ENO – entschädigt er seine Hörer für die beiden vorangegangenen, oftmals von finsterer Langeweile geprägten Dark-Ambient-Alben.
CHRISTIAN FIESEL bemerkt hierzu, dass „On Water“ schon „als Titel natürlich eine Referenz an den Gottvater des Ambient, BRIAN ENO, ist und eine Studie zum Thema Wasser/Wassergeräusche aller Art, von Sounds am Meer bis zur berühmtberüchtigten Klospülung. Es handelt sich jedoch nicht um ein echtes Ambient-Album, sondern auch eher um die große Bandbreite an mir zur Verfügung stehenden elektronischen Stilmitteln von Ambient bis zum Krautrock bis zu elektronischen Experimenten.“
Genau diese Ausrichtung ist der ideale Ansatz für die weiteren elektronischen Musik-Welten und den Sound-Kosmos eines CHRISTIAN FIESEL, bei dem er sich aus der extrem elektronischen Finsternis vieler seiner Alben löst und sich zugleich deutlich der Berliner Schule zuwendet.
Noch dazu ist die Idee mit der Wasser-Thematik, selbst wenn diese nicht wirklich neu ist - man denke nur an EDGAR FROESEs "Aqua" -, auf ihre konsequent umgesetzte Weise sehr klug gewählt. Denn der Sound auf „On Water“ ist so stimmig wie das Meer an einem ruhigen Sommertag oder bei einem bedrohlichen Gewitter, das sogar in einen Orkan umschlagen kann. Es fließt, schlägt mal hohe Wellen, ist aber immer im Fluss.
Bereits der 28minutige Album-Opener „A Ballon Across The Rim“ baut eine deutliche 70er-Jahre-Atmosphäre der Berliner TD-Schulze-Schule mit einem imposanten Spritzer ENO auf, der dann nach 23 Minuten sogar in KRAFTWERK-Gefilde umschlägt. Noch dazu fungiert das Mellotron als dominantes Keyboard das sich immer mehr in krautrockige Sphären bewegende Stück. Auch hier gibt‘s natürlich einige dunkle Passagen, welche allerdings die Stimmung eher heben als drücken, da die Stärke der Komposition in dem ausgeprägten Abwechslungsreichtum und den Stimmungswechseln liegt.
Wortwörtlich in einem ganz ähnlichen Fahrwasser bewegen sich auch die drei verbleibenden Wasser-Stücke, die sich mitunter zu kleinen elektronischen Symphonien erheben, das Album mit dem Zehnminüter „Under The Surface“ dann aber sehr ruhig und getragen abschließen.
FAZIT: In diesem Sinne wird „On Water“ zum unangefochtenen Elektronik-Highlight des Jahres 2018 aus dem Solo-Hause CHRISTIAN FIESEL, der auch weiterhin seine elektronischen Klangvisionen mehr im Fluss als in der ewigen Finsternis verwirklichen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Ballon Across The Rim
- Waving With A Wet Hand
- Poems Of Endless Drowning
- Under The Surface
- Keys - Christian Fiesel
- Hagen's Delight (2017) - 12/15 Punkten
- Analogy (2018) - 7/15 Punkten
- Transform To Dust (2018) - 4/15 Punkten
- On Water (2018) - 11/15 Punkten
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