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Go March: II (Review)
Artist: | Go March |
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Album: | II |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Rock |
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Label: | Yokozuna / Rough Trade | |
Spieldauer: | 47:42 | |
Erschienen: | 05.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem ersten Album, das 2015 erschien, transzendierten GO MARCH Post Rock und frühe elektronische Musik bis zu einem gewissen Grad, indem sie mit daran geknüpften Konventionen brachen, und "II" führt dieses Prinzip nun weiter fort … mit allen Konsequenzen.
Wohingegen manchem Hörer nämlich der Zusammenhang zwischen den enthaltenen Instrumentalsongs fehlen mag, lässt sich das Album umgekehrt durchaus auch als homogen ansehen, und zwar just aufgrund seiner Uneinheitlichkeit. In jedem Fall sind GO MARCH im besten Sinn postmodern, etwa indem sie Stadtkulissen, die beim Hören ihrer aktuellen Songs vorm geistigen Auge vorbeiziehen, ein Stück weit menschlich erscheinen.
Die Antwerpener mögen keine Pfade, die sich weithin einsehen lassen, sondern denken gern um die Ecke, geben Geklimper und Gepiepe wie in 'Leopolderson' ein natürliches Antlitz - die Mischung aus analogen Synthesizern und handfesten Gitarrenklängen ist dahingehend praktisch unschlagbar - oder lassen Knallhartes wie 'Bark' versöhnlich erscheinen und verleihen dem roboterhaften 'Meristem' einen ätherischen Anstrich.
Das in jeder Hinsicht unverbindliche 'Zabriskie' gemahnt dann tatsächlich an Pink Floyds Soundtrack-Phase ("Zabriskie Point") und belegt, dass die Belgier nicht in einer assoziationsfreien Blase existieren. Nicht zuletzt deshalb ist ihre Musik uneingeschränkt live-kompatibel, wie sie schon hinlänglich bewiesen haben, dabei sorgfältig ausgeklügelt und dennoch weitgehend zwanglos. Dass die einleitenden Single, das überlange 'Chop Chop', letzten Endes das stärkste Stück von "II" bleibt, stellt bei so viel Spielwitz nur einen kleinen Schönheitsfehler dar.
FAZIT: "II" ist ein vielleicht unbewusst gewagtes Album, weil darauf vieles an- und nicht zu Ende gedacht wird, aber innovativ trotz durchweg von wonandersher bekannter Elemente. Die Mischung macht's eben, scheinbar am mathematischen Kugelschieber ersonnene Rhythmen treffen auf einschmeichelnde Melodien, was Freunde von Ostinato, Battles, Mogwai und sleepmakeswaves zugleich ins Schwelgen bringen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Chop Chop
- Leopolderson
- Morris More
- Meristem
- Downside Up
- Zabriskie
- Bark
- Kalmar
- II (2018) - 11/15 Punkten
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