Partner
Services
Statistiken
Wir
Jade: Smoking Mirror (Review)
Artist: | Jade |
|
Album: | Smoking Mirror |
|
Medium: | MC/Download | |
Stil: | Atmospheric Death Metal |
|
Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 22:54 | |
Erschienen: | 13.07.2018 | |
Website: | [Link] |
Das Metal-Jahr 2018 ist eines der todsicheren Volltreffer, so viel lässt sich bereits im Herbst angesichts einiger zweifelsohne herausragender atmosphärischer Death-Metal-Veröffentlichungen konstatieren. Neben zur Hochform auflaufenden Spezialisten für mantrische Vertiefung (Vanhelgd) und alte Helden mit Gift und Galle an die Wand speienden Jungspunden (Taphos) macht nun auch ein neues katalanisch-deutsches Trio mit seinem ersten Demo von sich reden. Mag der Name JADE Verwechslungsgefahr mit sich bringen, der im Sinne der frühen Neunziger schwedisch inspirierte Sound gereicht heuer zum Alleinstellungsmerkmal: Nachdem Alchemyst leider nach nur einem einzigen Langspielalbum das Zeitliche gesegnet haben, nehmen JADE nun die Fackel auf, um die Flamme erneut zu entzünden und das Dunkel zu erkunden.
Episch, gradlinig, kompositorisch bis ins letzte Detail konsequent: Dass es sich bei dem Trio nicht um Anfänger handelt, ist den vier Songs von vorne bis hinten anzuhören, und die im Moontower Studio vollzogene (Post-)Produktion spricht Bände. Der Opener "Jade Emperor" weckt Erinnerungen an eine Ära, in welcher Gothic Death Metal noch ähnlich finster erklang, bevor der Sensenmann das Weite suchte und "Gothic" allmählich zum Synonym für weichgespülte Geschmacksverkalkung im "Metal" wurde. Sänger J. growlt, als wolle er Heerscharen von Widergängern hinter sich versammeln und zum Sturm auf jene heuer baufällige Bastion des seichten Kitsch nehmen. "Dead Stone Mask" reicht den Totschlägern mit sattem Riffing das Wasser, die letztlich keineswegs monotone Wiederholung wurde im vergangenen Jahrzehnt ähnlich meisterhaft von den ebenfalls leider verblichenen The Wounded Kings ins Felde geführt. Die hoch atmosphärische Musik am Rande des Größenwahnsinns gewinnt durch den mehrstimmigen Gesang: Growls im Vorder-, klagende Schreie im Hintergrund. "Blossom" sägt Köpfe gnadenlos ab und klingt wie frühe My Dying Bride auf Speed – geht nicht? Hört selbst! Mit dem Titelstück kredenzen uns die drei Herren zum Schluss einen zuweilen fast verhältnismäßig gemütlich tönenden Midtempo-Ausklang: Early Anathema anybody?
FAZIT: Wer die psychedelische Qualität der frühen Aufnahmen von Secrets of the Moon schätzt, oder den bereits erwähnten Alchemyst eine Träne nachweint, der dürfte am "Smoking Mirror" seine helle, pardon: dunkle Freude haben. Dabei handelt es sich eben nicht um ein herkömmliches Demo, sondern um eine selbstbewusste wie leidenschaftliche Standortbestimmung von Musikern, die mit dieser Aufnahme keinen Zweifel daran lassen, dass sie in Zukunft ein ganz gewichtiges Wort in Sachen atmosphärisch-mitreißender Death Metal mitreden wollen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jade Emperor
- Dead Stone Mask
- Blossom
- Smoking Mirror
- Bass - J.
- Gesang - J.
- Gitarre - A.
- Schlagzeug - D.
- Smoking Mirror (2018) - 13/15 Punkten
- The Pacification Of Death (2022) - 12/15 Punkten