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Jet Black Sea: The Overview Effect (Review)
Artist: | Jet Black Sea |
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Album: | The Overview Effect |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Freia |
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Label: | Ambient Progressive Rock | |
Spieldauer: | 45:37 | |
Erschienen: | 07.09.2018 | |
Website: | [Link] |
Genauso wie JET BLACK SEAs 2013er Einstand "The Path of Least Existence" wurde der nun vorliegende Nachfolger von einem Duo mit zwei Gästen realisiert, dem Sänger Adrian O'Shaughnessy (ebenfalls Nine Stones Close und Henning Paulys Frameshift) und einem echten Schlagzeuger in Person von Sky Architects Christiaan Bruin. Die federführenden Musiker sind und bleiben Adrian Jones (Nine Stones Close) und Michel Simons, die mit diesem Projekt ihren Entwurf von Ambient Progressive Rock zur Diskussion stellen.
Man darf ihnen dabei Stagnation vorwerfen, denn "The Overview Effect" lässt im Vergleich mit dem Debüt auch trotz fünfjähriger Vorlaufzeit, in der ja eigentlich in jedermanns Leben Entwicklungen stattfinden, keine Veränderungen zum Besseren oder Schlechteren erkennen. JET BLACK SEA gefallen sich weiterhin vor allem im Schaffen von Soundscapes mitunter unschön beliebiger Art, auch wenn sie zumindest in Hinblick auf die Stimmung stringent sind, die sie vermitteln möchten.
Es geht erneut eher beklemmend zu, was andererseits nicht bedeutet, "The Overview Effect" würde ohne gelöste Momente auskommen. Das Ende des 36-minütigen Herz- und Titelstücks gehört dazu; vorher muss man jedoch gewollt finsteres Geglucker wie aus einem beliebigen Science-Fiction-Soundtrack erdulden, falls es nicht rhythmisch interessanter wird wie mehrmals im Laufe dieses Ton gewordenen Bandwurms. Emotionaler Gesang wird wie gewohnt nur sparsam eingesetzt bzw. für die beiden eher liedhaften Tracks des Albums reserviert.
Der erste davon, 'Escape Velocity', beginnt mit synthetischen Streichern, dem dumpfen Pulsieren elektronischer Percussion und Sequencer-Sounds. Einzelne lang ausklingende Gitarrentöne ergänzen das Bild, ehe die ersten verzerrten Akkorde angeschlagen werden. Mit dem Einsetzen des Gesangs wird das vier Minuten kurze Stück zu einer sehr traditionellen Demonstration dessen, was härteren Neo Prog ausmacht, aber eine Hookline vermisst man empfindlichst. Mithilfe von Percussion und schluchzenden Holzbläser-Sounds weben die beiden Schöpfer zeitweilig ein dünnes Ethno-Gespinst, das beispielsweise Trey Gunn, der mit ähnlichen Stilmitteln jongliert, nur ein müdes Lächeln abringen dürfte.
Die regelrecht schwülstige Klavierballade 'Home [E.D.L.]', erneunt mit Strings aus der digitalen Retorte, scheint den durch und durch artifiziellen Charakter des Albums noch einmal zu unterstreichen. In seiner Gesamtheit wirkt "The Overview Effect" konstruiert, und zwar inklusive der epischen Abschnitte im Geiste später Pink Floyd.
FAZIT: JET BLACK SEAs zweites Album ist wie das Debüt des Projekts ein Prog-Kunstprodukt, in dem sich viele negative Konnotationen dieses Begriffs bestätigen. Sprachsamples (Funksprüche?), blutarme Gitarrensolos und Gefühlspanoramen wie aus einem Archiv für musikalische Stock-Fotos vervollständigen das aseptische Bild, doch wem's gefällt …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Escape Velocity
- The Overview Effect
- Home [E.D.L.]
- The Path Of Least Existence (2013) - 10/15 Punkten
- Absorption Lines (2017) - 12/15 Punkten
- The Overview Effect (2018) - 10/15 Punkten
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