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Karapatakis / Hildenbrand / Spyridakis: Nenemia (Review)
Artist: | Karapatakis / Hildenbrand / Spyridakis |
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Album: | Nenemia |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumentale Weltmusik, ruhiger Jazz |
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Label: | ears love music/timezone | |
Spieldauer: | 72:17 | |
Erschienen: | 17.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Zypern!
Deutschland!
Griechenland!
Friedlich und friedvoll vereint auf einer CD, auf deren Cover eine Möwe zum Flug über das Meer ansetzt.
Erhaben wird sie davonfliegen, sich von den unterschiedlichsten Winden und Strömungen treiben lassen, mal an einem Strand, dann wieder auf dem Wasser landen und sich allen von der Natur bestimmten Bedingungen hingeben. Sie lebt im völligen Einklang mit der natürlichen Vielfalt – genauso wie auch das Album „Nenemia“ des zyprischen E-Bassisten GABRIEL KARAPATAKIS, des deutschen Gitarristen HUB HILDENBRAND und des griechischen Lyra-Spielers ZACHARIAS SPYRIDAKIS im völligen Einklang von instrumentaler, zart dem Jazz zugewandter Weltmusik lebt, in die sich alle drei Musiker nicht nur als Instrumentalisten, sondern zugleich auch Komponisten einbringen!
Schwebende, ruhige Töne begrüßen uns dabei – und wir begleiten mit unseren Ohren die Möwe auf ihrem Noten-Flug über das Meer.
Mit ihr und der das Album eröffnenden Aufforderung „Let Us Play“ von HUB HILDENBRAND begeben wir uns „Far And Away“.
Auf „Nenemia“ erschließt sich uns eine verträumte Klangwelt von gleich drei Musik-Kulturen, in denen sich Gitarre, bundloser E-Bass und die keltische Lyra vereinen, um die Möwe mal im erhabenen Aufwind schweben oder in zarten Strömungen treiben zu lassen.
Drei sehr unterschiedliche Saiten-Instrumente vereint in einer kammermusikalischen Atmosphäre des Schönklangs, während vor unseren Türen die Kriege toben, die Natur verpestet und die Meere mit Öl, Plast und Kunststoff zerstört werden, erklingt aus diesem experimentierfreudigen und improvisatorisch perfekten Trio die Hoffnung auf Frieden, Ruhe, Miteinander, Entspannung und Naturverbundenheit. Wer diese Musik hört, dem können einfach keine Kriege oder das Bescheißen Anderer aus egoistischen Profitgründen, rassistischem Größenwahn oder eiskalter Machtgier durch den Kopf gehen. Der innere Frieden würde immer einen äußeren hervorbringen. Nur wer setzt endlich mal all den kleingeistigen Kriegstreibern als Waffenersatz ein paar Kopfhörer auf ihre zugedröhnte, faulende Birne, die irgendwann doch auch mal ein Kopf mit Verstand gewesen sein musste?
Kein Wunder, dass die Musik auf „Nenemia“ von einem kulturübergreifenden Jazz-Projekt, das Traditionen und Folklore ihrer Länder in die Musik einbringt, nicht nur gespielt, sondern zugleich gelebt wird. Alle drei bringen ihre eigenen Kompositionen auf „Nenemia“ ein, die so von vornherein durch die unterschiedlichen Kulturen sowie Traditionen geprägt und in der friedvollen Musik vereint werden.
Aber auch die Unterstützung, die sich hinter den professionell agierenden drei Musikern verbirgt, ist immens: die Botschaft der Republik Zypern, das Goethe-Institut und die Pharaos Arts Foundation. Ja, man benötigt solche Unterstützung, weil in unseren öffentlich-rechtlichen Musik-Meinungsmacher-Stationen noch immer der Mainstream-Bullshit samt jeder Menge verbaler Kriegsrhetorik statt die ausgeglichene Vielfalt regiert.
Dabei sind die Stücke auf „Nenemia“ allesamt wunderschön und schenken uns die Ruhe, die wir benötigen, um wieder mal richtig durchzuatmen, in uns zu hören, und die Klänge um uns zu genießen.
Sie ersetzt den Abflug eines turbinengetriebenen Stahlvogels, der die Umwelt verpestet, durch den Schwebeflug einer Möwe, die erhaben ihre Kreise zieht, oder wie es so schön in dem Begleitschreiben zu der CD heißt: „Atmosphärische, lyrische Kompositionen mit starken Melodien treffen auf Experimentierfreude, Interaktion und lebendige Improvisationen. Dynamischer, zeitgemäßer Jazz jenseits des Üblichen, mit mediterranen Farben und orientalischen Düften.“
Zeit zum musikalischen Flug mit „Nenemia“, der mit „A Story From Now“ nach 72 Minuten zu Ende geht und den wir immer wieder erneut starten können und sollten!
FAZIT: „Nenemia“, das ist „die Ruhe, aus der alle Klänge entstehen“. So heißt es im wunderschön gestalteten Digipak von „Nenemia“ des weltmusikalischen Jazz-Trios GABRIEL KARAPATAKIS (Zypern), HUB HILDENBRAND (Deutschland) und ZACHARIAS SPYRIDAKIS (Griechenland). Eine Ruhe, die von dem Bassisten, dem Lyra-Spieler und dem Gitarristen mit atmosphärischen Klängen eingefangen wird, während die Möwe auf dem Cover sich nicht von Winden sondern dieser erhaben-schönen Musik treiben lässt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Let Us Play
- Run
- The Time Beyond
- Far And Away
- A New Dawn
- Lost
- Dance To Infinity
- Footsteps In The Snow
- Agia Marina
- Ariadne‘s Thread
- A Story From Now
- Bass - Gabriel Karapatakis
- Gitarre - Hub Hildenbrand
- Sonstige - Zacharias Spyridakis (Kretanische Lyra)
- Nenemia (2018) - 13/15 Punkten
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