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King Buffalo: Longing To Be The Mountain + Bonus-CD „Repeater (Review)
Artist: | King Buffalo |
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Album: | Longing To Be The Mountain + Bonus-CD „Repeater |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psychedelic / Stoner Rock |
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Label: | Stickman Records | |
Spieldauer: | 66:05 | |
Erschienen: | 12.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Als ich KING BUFFALO im vergangenen Jahr als Vorband von GREENLEAF kennenlernte, hat mich ihr sphärischer Psychedelic Rock sofort berührt. Da war es auch nicht weiter schlimm, dass während des kurzen Auftritts gleich zweimal eine Gitarrensaite riss.
Nach der EP „Repeater“ hat das Trio jetzt sein zweites Album veröffentlicht. Und „Longing To Be The Mountain“ klingt etwas anders als das Debüt „Orion“.
Wenn man sich an den Titeln abarbeiten wollte, wäre dies hier die Kurzfassung: Das wie ein Sternbild benannte „Orion“ klang nach frühen PINK FLOYD und dem endlosen All, während das neue Album etwas erdiger, naturverbundener und auch melancholischer daherkommt.
So dauert es im Opener „Morning Song“ fast sechs Minuten, bis das erste Mal die E-Gitarre erklingt. Bis dahin geht es sehr bedächtig mit Akustik-Gitarre und repetitivem Gesang los. Die Stromgitarre nimmt diesen Rhythmus auf und sorgt in den letzten vier Minuten für einen breiteren Sound und sich überlagernde Klänge. „Morning Song“ taugt so als Blaupause für das ganze Album.
Verhältnismäßig große Teile von „Longing To Be The Mountain“ sind zurückhaltend instrumentiert und erzielen eine beinahe hypnotische Wirkung. Statt PINK FLOYD stehen jetzt öfter mal YAWNING MAN als Paten bereit.
Da sich beim Tempo und der Härte nur wenig verändert, mag das erst einmal gleichförmig klingen. Ein Ohr für die Details lohnt sich hier aber, denn gerade in den Longtracks gibt es viel zu entdecken.
Der Titeltrack schafft es, über einen zehnminütigen Spannungsbogen hinweg, zu fesseln.
Mit dem abschließenden „Eye Of The Storm“ steht der härteste Track am Ende. Bisweilen klingt der sogar ein wenig nach Jam-Session.
FAZIT: Auf ihrem zweiten Album zeigen sich KING BUFFALO im leicht veränderten Gewand. Statt spacigen Klängen gibt es meditativen Stoner, der der Band ebenfalls gut steht. Die Platte ist recht ruhig geraten, kann aber immer wieder mit knackigen Härte-Eruptionen überzeugen. Vor allem die drei Zehnminüter überzeugen durch Atmosphäre und Spannung.
PS: Nachdem ich all das Aufsehen, das rund um dieses Album veranstaltet wird, welches es übrigens auch mit einer Bonus-CD, nämlich der besagten „EP Repeater“, als Sonderausgabe zu erstehen gibt, mitbekommen habe, wollte auch ich unbedingt ein paar Worte zu der musikalischen Bergbesteigung von KING BUFFALO ergänzend beitragen, wobei sich Sebastian und ich bei der Bewertung zu 100% einig sind:
KING BUFFALO – der Bandname und ihr 2018er-Album „Longing To Be The Mountain“ geistert momentan durch die Musikkritiker-Landschaft, wobei sich so einige Kritiker glattweg überschlagen. Und schließlich wurde das Album sogar im Eclipsed-Magazin als „Platte des Monats November“ ausgerufen.
Das muss doch ein wahres Meisterwerk innovativer Rockmusik zwischen hochgradiger Eigenständigkeit und retro-rockiger Erinnerungen allererster Güteklasse sein!? Denkt man da! Doch ist es einfach nicht. Denn „Longing To Be The Mountain“ des Psyche-Trios aus Indianapolis ist zwar ein großartiges Retro-Rock-Album geworden, aber Innovation und wirklich Eigenständiges fehlt. Dafür kann man aber fast jeden der sechs Songs eindeutig bei den üblichen Verdächtigen der psychedelischen Rock-Szene der 60er- und 70er-Jahre festmachen, begonnen bei PINK FLOYD mit SYD BARRETT und endend bei BLACK SABBATH plus LED ZEPPELIN und so einigen unüberhörbaren JIMI HENDRIX-Gitarrenriffs.
FAZIT Nummer 2: Lassen wir also bei „Longing To Be The Mountain“ besser die Retro-Kirche im 60er-/70er-Jahre-Dorf und genießen alle Erinnerungen, die uns beim Hören des viel zu kurzen Albums gebetsartig entgegenspringen, so als hätte der gut Jesus durch Handauflegen bei dem Instrumentarium die alten, heiß geliebten Rock-Geister wiedergeboren und uns von der Sehnsucht befreit, dass die alten Haudegen der Vergangenheit auch in der Gegenwart noch genauso wie in der Zeit, als sie die alten Haudegen der Vergangenheit waren, klingen und uns dafür ein paar junge Haudegen beschert, die genauso wie die alten … (Na, ihr wisst schon!) klingen. Selbst die Texte erscheinen dabei wie aus der Zeit gefallen und direkt aus den 60ern in die Gegenwart gebeamt! (Thoralf Koß)
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Longing to Be The Mountain (41:52):
- Morning Song
- Sun Shivers
- Cosmonaut
- Quickening
- Longing To Be The Mountain
- Eye Of The Storm
- Repeater (24:13):
- Repeater
- Too Little Too Late
- Centurions
- Bass - Dan Reynolds
- Gesang - Sean McVay
- Gitarre - Sean McVay
- Schlagzeug - Scott Donaldson
- Orion (2016) - 12/15 Punkten
- Longing To Be The Mountain + Bonus-CD „Repeater (2018) - 11/15 Punkten
- The Burden Of Restlessness (2021) - 12/15 Punkten
- Regenerator (2022) - 12/15 Punkten
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