Partner
Services
Statistiken
Wir
Memphis May Fire: Broken (Review)
Artist: | Memphis May Fire |
|
Album: | Broken |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Metalcore |
|
Label: | Rise | |
Spieldauer: | 36:53 | |
Erschienen: | 16.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Die exklusive Single 'Virus', die sich auf keinem Album finden wird, deutete im vergangenen Sommer an, wohin der Weg von MEMPHIS MAY FIRE nach dem Austausch ihres langjährigen Gitarristen führen würde. Tiefer noch als zuletzt in mit Meter- und Winkelmaß konstruierte Klangräume, wo endgültig kein Platz mehr für Impulsivität und Rock im ursprünglichen Sinn ist.
Überraschend kommt diese Entwicklung insofern nicht, als artverwandte Gruppen, die wie die Texaner vor mehr oder weniger zehn Jahren an den Start gegangen sind, eine ähnliche vollzogen haben bzw. weiter durchmachen. Der Trend geht fort vom Vertrackten und hin zu hymnenhaften Refrains, die in ihrer Berechenbarkeit kaum zu überbieten sind, und das ist ausdrücklich kein Lob.
Das vorab ausgekoppelte 'The Old Me' ist eine angemessen epische Eröffnung für ein Album, mit dem die Band ungeachtet ihrer hehren Ambition, psychische Probleme im Persönlichen in der Musik zu verarbeiten, konsequent auf die Masse schielt. Der tonnenschwere Schlepper 'Sell My Soul' erweist sich als früher Lichtblick auf "Broken", denn nach dem kalkulierten Opener überrascht ansonsten nicht mehr viel. Allzu leicht durchschaubarer Radio-Stoff ('Fool') wechselt sich mit Brutalo-Dancefloor ab, der sich durch kitschige Keyboards hervortut, was 'Watch Out' und 'Live Another Day' quasi zum geeigneten Soundtrack für die Fitnesssstudios dieser Welt macht.
Man möchte wirklich nicht zynisch werden, aber die synthetischen Balladen 'Heavy Is The Weight' und 'You And Me' schlagen dem sprichwörtlichen Fass den Boden aus. So durchwachsen das Ganze ohnehin schon ist, sackt die Qualität gegen Ende sogar noch merklich tiefer ab. Obzwar die beiden knalligen Groover 'Over It' oder 'Who I Am' vorstellbar machen, Bullet For My Valentine hätten sich etwas Ähnliches für ihr aktuelles Album gewünscht, verderben die fies künstlich klingenden Vocals von Sänger Matty Mullins hier wie auch anderswo den Hörspaß.
FAZIT: Karies statt Zahnfleischbluten - MEMPHIS MAY FIRE sind spätestens jetzt kein Garant mehr für einen High-End-Fratzenklatsch, sondern aalglatte Schafe im Pelz laut heulender Wölfe und eher Mall- als Metalcore. "Broken" verärgert von Anfang bis Ende, weil die Gruppe Möglichkeiten verschenkt, wenn sie ihre Talente als Songwriter in Mammons Dienst stellt, obendrein mit einer Fülle von Jammerlappentexten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Old Me
- Watch Out
- Sell My Soul
- Who I Am
- Heavy Is The Weight
- Over It
- Fool
- Mark My Words
- You And Me
- Live Another Day
- Broken (2018) - 6/15 Punkten
-
keine Interviews