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Mist: Free Me Of The Sun (Review)

Artist:

Mist

Mist: Free Me Of The Sun
Album:

Free Me Of The Sun

Medium: CD/Download
Stil:

Doom Metal

Label: Soulseller / Soulfood
Spieldauer: 46:39
Erschienen: 01.06.2018
Website: [Link]

Wenn man als Label mit Info-Texten hausieren geht, die wirklich die dümmsten Klischees bedienen, muss man sich nicht wundern, falls die eigenen Schützlinge nicht ernst genommen werden, und das ist gerade bei Newcomern tragisch, da man deren Musik vorschnell jegliche Substanz abspricht. Was das mit MIST zu tun hat?

Nun, da ist die Rede von Hohepriesterinnen und allerlei Namedropping vorhanden, angefangen bei Black Sabbath (wem sonst?) über Candlemass hinweg zu Saint Vitus, obwohl die Gruppe dieses Trio sicherlich gehört hat, aber zur Beschreibung ihrer Musik hilft dies genauso wenig wie der Hinweis "kommt mit verzerrten Gitarren daher" für Metal generell. Nun gut, lassen wir das … "Free Me Of The Sun" folgt dem kurzen Testlauf "Inan" von 2015 und beweist, dass MIST auch auf der Langstrecke bei der Stange halten, obwohl sie ihren Stil völlig orthodox durchexerzieren.

Dass Witch Mountain dieser Tage ein fabelhaftes Album in derselben Sparte herausbringen, ist insofern bedauernswert, als die live sehr starken Sloweninnen andernfalls zumindest in diesem Sommer außer Konkurrenz stünden, was "female-fronted" (ächz) Doom betrifft. Unter den gegebenen Umständen müssen sie sich mit ihrem Debütalbum auf einem ehrbaren zweiten Platz geschlagen geben, weil sie – und das mag durchaus so gewollt sein – ihr Ding noch konsequenter ohne artfremde Elemente durchziehen als die altgedienten Amis und dabei deren entscheidendes Quäntchen Unberechenbarkeit missen lassen.

"Free Me Of The Sun" schippert manchmal zu behäbig und vorhersehbar im Fahrwasser der Wegbereiter einher, hat sich aber einen Sympathiebonus verdient. MIST sind spätestens jetzt Sloweniens Metal-Export Nummer eins (nein, die Industrialisten Laibach zählen in diesem Kontext natürlich nicht) und müssen brav zahlreiche Konzerte im Westen geben, um sich zu etablieren. Die Grundvoraussetzungen sind gegeben, also los, Mädels!

FAZIT: "Free Me Of The Sun" ist ein noch etwas verhaltenes, aber rundum solides Stück Doom Metal ohne Stoner-Anwandlungen, abgerundet von einer kräftigen wie unaffektierten Gesangsstimme und Melodien, die häufiger so hell glänzen dürften wie im Anspieltipp 'The Offering'.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2318x gelesen, veröffentlicht am )

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10 Punkte
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Tracklist:
  • The Ghoul
  • Ora Pro Nobis
  • White Torch
  • December
  • Altar Of You
  • Disembody Me
  • The Offering
  • Demonized
  • Delirium
  • Free Me Of The Sun

Besetzung:

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