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Qntal: VIII - Nachtblume (Review)
Artist: | Qntal |
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Album: | VIII - Nachtblume |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Mittelalterlich angehauchter Dark-Elektro-Pop |
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Label: | Drakkar Entertainment (Soulfood) | |
Spieldauer: | 51:55 | |
Erschienen: | 09.03.2018 | |
Website: | [Link] |
QNTAL, gesprochen „Kantal“, die sich schon seit 1991 am mittelalterlichen Dark- bzw Elektopop abarbeiten, legen mit „VIII – Nachtblume“ ihr neues Album vor, das seit dem 09.03.2018 in den Läden steht.
Es geht verheißungsvoll los. Das Tandem „Nachtblume“ und „Die finstere Nacht“ wird gebildet aus zwei Gedichten Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorffs, einem einflussreichen Vertreter deutscher Romantik.
Die musikalische Umsetzung der beiden zugrunde liegenden Gedichte „Nachtblume“ und „Nachtwanderer“ ist hervorragend gelungen. „Nachtblume“, entwickelt sich dank blubberndem Keyboard und pumpender Bassdrum im zweiten Teil zu einer hypnotischen Dancefloor – Nummer, die als Maxi-Version mit Ausbau der tanzbaren Parts die Clubs der Republik im Sturm nehmen könnte. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle Michael Popp, der es schafft, den 12 Zeilen Eichendorffs kompositorisch neues Leben einzuhauchen, während der Mezzosopran Syrah Hausens zu ganz großer Form aufläuft und die gerollten „rrrs“ der Münchenerin einen markant charmanten Akzent setzen.
„Der Nachtwanderer“ wird direkt anschließend im Titel „Die Finstere Nacht“ verarbeitet, der wiederum eine komplett unterschiedliche Stimmung transportiert. Die Eichendorff-Zeile „Die finstre Nacht ist des Menschen Feind“ wird zum Chorus erhoben, gesungen von Syrah Hausen, während die restlich verwendeten Verse des Gedichts von Popp teilweise im Sprechgesang interpretiert werden, eingekleidet in eine grandiose Harmoniefolge, die das musikalische Korsett des Kehrverses schnürt und eine wahrlich hervorragend tanzbare Elekto-Pop Nummer veredelt.
„Music On The Waters“ mit einem Arabesque-Thema im Mittelteil setzt anschließend deutlich ruhigere Akzente, während „Sumervar“ und „Chint“ wieder mehr Fahrt aufnehmen.
„Before The World Was Made“ plätschert anfangs ein wenig ziellos daher, bis der Hörer plötzlich durch einen unvermittelt einsetzenden kompositorischen Geistesblitz aus seiner Lethargie gerissen wird. Chapeau.
QNTALs „Nachtblume“ begeistert noch an vielen weiteren Stellen und ist eine Platte, die sich entdecken lassen will. Es finden sich dezente Anklänge an FAUN und ELANE, wobei diese Einflüsse auf ureigene QNTAL – Manier verarbeitet werden, denn es bleibt immer einzigartig und unverwechselbar.
FAZIT: QNTAL legen mit ihrem neuesten Werk „VIII – Nachtblume“ die Messlatte im Vergleich zum Vorgängeralbum „VII“ erneut deutlich höher. Das Wechselspiel zwischen tanzbarem Dark-Pop und melancholisch, tiefgründigen Ausflügen in mittelalterlich inspirierte Tonkunst baut einen Spannungsbogen der besonderen Art auf, der immer für eine Überraschung gut ist. Ein Album, das mit jedem Durchlauf wächst und für das man sich Zeit nehmen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nachtblume
- Die Finstere Nacht
- Music On The Waters
- Monteclair
- Echo
- Parliament Of Fowles
- Chint
- Before The World Was Made
- O Fortuna
- Minnelied
- Sumervar
- A Chanter
- Gesang - Sigrid „Syrah“ Hausen, Michael Popp, Sarah "Mariko" Newman
- Schlagzeug - Markus Köstner
- Sonstige - Alte Instrumente, Kompositionen - Michael Popp
- V - Silver Swans (2006) - 8/15 Punkten
- VIII - Nachtblume (2018) - 11/15 Punkten
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