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Samavayo: Vatan (Review)
Artist: | Samavayo |
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Album: | Vatan |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Noisolution / Soulfood | |
Spieldauer: | 45:39 | |
Erschienen: | 23.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Das Wort "Vatan" stammt aus dem Persischen und bedeutet in etwa "Heimat", und so wie das Konzept hinter dem Begriff politisch beladen ist, zeigen sich SAMAVAYO zwei Jahre nach ihrem letzten Longplayer "Dakota" von einer besonders nachdenklichen, beobachtenden Seite. Gitarrist und Sänger Behrang Alavis Stimme hätte man darum ruhig weiter in den Vordergrund mischen dürfen, um seinen Texten mehr Geltung einzuräumen, aber eines nach dem anderen …
Die düstere Vorab-Single 'Prevarication Nation' bereitet mit ihrer beinahe post-metallischen Heaviness auf eine stilistisch leicht veränderte Band vor und wurde eindeutig von Tool beeinflusst - höre das letzte Drittel mit den perkussiven Einschüben, zu denen der Frontmann wie hypnotisierend sprechsingt. Nach diesem Prinzip verfährt die Gruppe auch später wiederholt, etwa im größtenteils treibenden und kürzesten Song 'Sirens'.
Hört man danach den Titeltrack steht endgültig fest, dass SAMAVAYO keine Stoner-Rock-Kapelle mehr von vielen sind. Das ebenfalls wie die Musik der erwähnten Amerikaner etwas orientalisch angehauchte Lied beruht auf einem Gedicht von Simin Behbahani aus dem Iran und strahlt sowohl Niedergeschlagenheit als auch einen Willen zum Kampf auf - wogegen, darüber lässt sich nur spekulieren, doch die Nummer reißt trotzdem oder gerade deshalb kräftig mit.
Ungefähr zur Halbzeit ('The Hate of Thousands') brechen SAMAVAYO das nachgerade erdrückende Klangbild ein wenig auf. Es geht etwas luftiger zu, der Bass rückt weiter nach vorn, und die Band kehrt ein Stück weit zu ihrem "alten" Power-Trio-Sound zurück (im funky groovenden 'Time To Die' wird er später noch einmal offenbar). Der unheilvolle Grundton, den sie bis hierher durchgehalten hat, bleibt allerdings bestehen, und just dies macht "Vatan" auch im weiteren Verlauf zu einem packenden Hörerlebnis.
'Marionette', ein Fanal gegen Vereinnahmung durch die "powers that be", trägt mit einigen unverzerrten Momenten zur Verbreiterung von SAMAVAYOs dynamischem Spielraums auf diesem Album bei, sodass ihnen der Kunstgriff gelingt, bei relativ homogener Ausrichtung und Atmosphäre zu keiner Sekunde zu langweilen oder mit ihrer neugefundenen Härte zu erdrücken. Das epische Finale 'Children of Kobane' ist dann so etwas wie das persönliche "Kashmir" für die Mitglieder, die mit dieser Platte viel gewagt und viel gewonnen haben.
FAZIT: SAMAVAYOs Neudefinition als Propheten finsterer Zeiten, falls wir nicht etwas gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen und politischen Umstände unternehmen, ist ohne Einschränkungen gelungen. Die Band hat das vielleicht einzig Richtige getan und nicht noch ein Classic-Rock- bis Stoner-mäßiges Album von vielen eingereicht; "Vatan" ist für sie mindestens wegweisend, in jedem Fall jedoch ein ergreifendes Stück "heavy music".
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr