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Samavayo: Payan (Review)
Artist: | Samavayo |
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Album: | Payan |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Stoner-, Hard- & Psychedelic-Rock |
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Label: | Noisolution | |
Spieldauer: | 42:57 | |
Erschienen: | 25.03.2022 | |
Website: | [Link] |
Ehrlicherweise sei gesagt, dass das x-te Album mit der fatalistischen Grundthematik: „Wir müssen jetzt die Umwelt retten, sonst sind wir bald alle am Arsch!“, rein thematisch immer belangloser, aufgeblasener und schlicht uninteressanter wird. Die ewig gleichen Themen von -zig verschiedenen Ecken und Enden immer wieder vorgekaut zu bekommen, nervt halt doch irgendwann. Aber glücklicherweise geht es hier hauptsächlich um die Musik von SAMAVAYO, die mit ihrem aktuellen Album „Payan“ wortwörtlich dem Ende huldigen („Payan“ ist persisch und bedeutet übersetzt „das Ende“). Wenn aber jedes Ende auch ein Anfang ist und die Band selbst sagt, dass sie ihren Sound noch nie so klar definieren konnte wie auf „Payan“, dann steht dieses Werk in erster Linie für einen neuen Anlauf.
Mit „Afghan Sky“ startet die Chose erstmal etwas getragen, bevor die Riffs in bester Stoner-Rock-Manier losknarzen. Beeindruckend sind außerdem die Vocals, welche dem wuchtigen Sound besonders in den Strophen eine coole, teilweise sehr melodische Struktur entgegensetzen. Auch die ellenlangen Soloeinlagen an der Gitarre (u.a. ist hier Nick DiSalvo von ELDER mit von der Partie) begeistern.
Voller Dynamik tönt dann „Shot Shot Shot Shot“ aus den Boxen. Es wird etwas brachialer, klingt hier und da fast punkig (die Strophen) und drückt wunderbar nach vorne. Hier fallen zudem die spannenden Bassmotive auf, welche den Song (aber auch das ganze Album) sehr fett und voluminös wirken lassen, wodurch bei der einen oder anderen Riff-Breitseite jedem Stoner-Liebhaber das Herz aufgeht.
Der Titeltrack haut nicht nur mit seinem orientalischen Touch in eine deutlich andere Kerbe, auch der persische Gesang sorgt für eine mystische Stimmung, was jedoch nicht heißt, dass das nicht immer noch Stoner-Rock im besten Sinne ist. Die Riffs knarzen zwar alles in Grund und Boden, doch da sind eben auch diese filigran wirkenden Melodien, welche für einen außerweltlichen Touch sorgen. Überhaupt fahren auf „Payan“ insgesamt alle Songs derart dicke Grooves auf, dass es eine wahre Freude ist.
In „Transcend! Exceed!“ wird die Groove-Sektion noch vielschichtiger, wobei der Kniff im Detail steckt. Vordergründig erscheint eigentlich der Refrain als ein Knaller, der schnell ins Ohr geht. Wenn aber zur zweiten Hälfte hin alle Instrumente den Rhythmus wechseln und der Bass eindringlich brummt, wird die Nummer richtig fett!
„Prophecy“ klingt dagegen weitläufiger, verspielter und verträumter, denn in mehr als doppelt so viel Zeit wie beim vorausgegangenen Stück lässt es sich deutlich vielschichtiger austoben. Dementsprechend klingt die Musik ansatzweise sogar ein bisschen verschroben. Es wird psychedelischer und „Prophecy“ türmt sich immer weiter auf. Die knarzenden Riffs bauen schlüssig auf den leichtfüßigen Melodien auf und der Groove wird wie in Wogen mal sehr energisch und dann wieder entspannter, manchmal wird es sogar beschwingt, wenn die Gitarre ihre Melodie-Abfahrten vom Stapel lässt. Ein echtes Highlight!
Die iranischen Pop-Künstler von GOOGOOSH dürften hierzulande wohl kaum jemandem ein Begriff sein, woran auch die auf „Payan“ zu hörende Cover-Version ihres Songs „Talagh“ nicht viel ändern wird. Trotzdem wird dieser Titel nach und nach zu einem weiteren Höhepunkt des Albums. Nicht nur, dass der persische Gesang hervorragend zu SAMAVAYO passt, er verleiht dem Song auch einen nachhaltig mystischen Touch. Diese vom Stoner Rock durchtränkte Energie reißt niemals ab, im Gegenteil: Der Abschluss „The Mission“ haut frontal auf die Zwölf und hämmert ungeahnt heftig los. Viel Punkrock klingt durch und die vielseitige Intonation im Gesang sorgt genau für das richtige Quäntchen Spannung, um das Album bestens abzuschließen.
FAZIT: „Payan“ von SAMAVAYO ist ein Album, das mit jedem Durchlauf wächst und zu einem amtliches Stoner-Brett wird. Über die Thematik der „Lasst uns die Umwelt retten“-Texte lässt sich zwar hervorragend streiten, in puncto Musik dagegen sollte jedem Freund von handgemachtem Stoner-Rock das Herz aufgehen. Schwer beeindruckende Scheibe!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Afghan Sky
- Shot Shot Shot Shot
- Payan
- Transcend! Exceed!
- Prophecy
- Talagh
- The Mission
- Bass - Andreas Voland
- Gesang - Behrang Alavi, Andreas Voland, Stephan Voland
- Gitarre - Behrang Alavi, Nick DiSalvo, Tommi Holappa, Willi Paschen, Igor Sydorenko
- Schlagzeug - Stephan Voland
Interviews:
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keine Interviews