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SeDa: Spilled Thoughts (Review)
Artist: | SeDa |
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Album: | Spilled Thoughts |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Songwriter / Indie |
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Label: | Sun King / Broken Silence | |
Spieldauer: | 18;24 | |
Erschienen: | 15.06.2018 | |
Website: | - |
Was die junge Sängerin und Liedschreiberin mit dem anonymen Künstlernamen SeDa auf ihrem allerersten Tonträger zur Gänze in eigener Regie umgesetzt hat, ist nichts weniger als beachtenswert - nicht nur in "handwerklicher" Hinsicht, sondern auch aufs Hörerherz bezogen, denn "Spilled Thoughts" bohrt sich genau dort hinein wie Amors sprichwörtlicher Pfeil.
Nicht dass SeDa um Liebe heischen würde … Das tut sie weder im wörtlichen Sinn mit womöglich anbiederndem Pop-Kleister noch in den Lyrics ihrer Songs. Diese erwecken eher einen gegenteiligen Eindruck, nämlich den eines vom vermeintlich starken Geschlecht gebeutelten Mädchens, aber auf Beziehungskisten sollte man die Dame mit der starken Stimme, die eben nur die halbe Miete ist, nicht beschränken. SeDa kiekst zwar hier wie Shakira (höre 'Tell Me Your Secret'), auch wenn sie stilistisch völlig anders aufgestellt ist, und schichtet dort Gesangsspuren übereinander wie Florence + The Machine, doch dahinter geschieht so einiges.
Davon abgesehen, dass die beseelte Textschreiberin jegliche Plattheiten von sich zu weisen scheint, komponiert sie atemberaubend gute Stücke zwischen Indie Pop, ein bisschen Soul und klassischem Singer-Songwritertum für die Lagerfeuerrunden dieser Welt. In diesem Rahmen trumpft 'Caving In' mit königlichen Streichern auf, wohingegen 'Waiting for You' aufgrund funky gezockter Akustikgitarre und wegen seines markanten Strophen-Grooves an Red Hot Chili Peppers' "Dani California' erinnert, was gleichwohl zufällig passiert sein mag.
So oder so, SeDa kupfert nirgendwo ab, auch wenn ihr eigenes Label Bezüge zu Amy Winehouse herstellen möchte. Das darf man getrost infrage stellen, selbst wenn das fragile Klagelied 'To Be Frank' als gesangliches Highlight in der Tat an die zu früh verstorbene Amerikanerin gemahnt.
Am Ende ist man aber aus einem anderen Grund baff - hinsichtlich der schwerelosen Post-Rock-Arrangements des abschließendes 'Honest', das viel zu gut ist, um als Bonustrack aufgeführt zu werden. Unberechenbar und dabei ungemein versiert? Definitiv, und darum gehört SeDa die Zukunft, egal in welcher "Szene" sie sich selbst sieht oder platzieren möchte, falls überhaupt.
FAZIT: Eine fast schon grandiose Newcomerin, deren Musik sich nirgendwo richtig zuordnen lässt, ohne etwas völlig Neues zu sein … SeDa vermittelt Lebensmut, mal offensichtlich und dann wieder mittels konstruktiver Traurigkeit, der aus der Ruhe geborenen Kraft, ist ein Stimm- wie Stil-Chamäleon und hat fortan alle Türen der (nicht nur) Pop-Welt offen stehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Red Wine
- Tell Me Your Secret
- Waiting for You
- Caving In
- To Be Frank
- Honest (Bonustrack)
- Spilled Thoughts (2018) - 11/15 Punkten
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