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Sitka: Zugvogel (Review)
Artist: | Sitka |
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Album: | Zugvogel |
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Medium: | CD | |
Stil: | Deutschrock |
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Label: | Flowerstreet Records/Rough Trade | |
Spieldauer: | 50:10 | |
Erschienen: | 03.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Auf den ersten Blick täuscht einen das, was uns hinter dem wunderschön gestalteten Digipak, dem 16seitigen, reich, mit einem passenden Bild zu jedem Stück sowie allen Texten versehenen Booklet und dem Albumtitel „Zugvogel“ erwartet. Folk Rock oder Liedermacher denkt man, nicht aber dass einen hier gute deutschsprachige Rockmusik mit einer Portion Blues und vielem 70er-Jahre-Flair erwartet. Noch dazu sind die zeit- und gesellschaftskritischen Texte poetisch und aussagekräftig gelungen und wecken Erinnerungen an die besten Deutsch-Rock-Zeiten West, als ein ACHIM REICHEL, DIE TOTEN HOSEN und WOLF MAAHN sowie Ost, als PANKOW, BERLUC oder REFORM das deutschsprachige Rockgeschehen ausmachten. Noch dazu erinnert Sänger Magga mit seiner rauen Stimme an Bernd „Nossi“ Noske und die Krautrocker von BIRTHCONTROL.
Da Magga ein guter Papa ist und sich von der Leidenschaft seines vierjährigen Sohnes anstecken lässt, war auch der Band-Name schnell gefunden: SITKA – nicht etwa nach der gleichnamigen Stadt in Alaska, sondern nach einem der Bären aus „Bärenbrüder“ benannt.
Ganz im Gegenteil zu dem in Ketten gelegten Zugvogel auf dem Cover lassen sich SITKA musikalisch und textlich nicht in Ketten legen, greifen gleich als erstes die Cyber-Gesellschaft der Techniksüchtigen mit „# Haiattacke“ an, machen aus einem schönen langhalsigen Tier einen fiesen Zeitgenossen, den dauerhaft manipulierten und ebenso manipulierenden „Gieraffe“, schrecken selbst mit „Scharia-Magdalena“ vor Religionenkritik nicht zurück und fahren zum großen Finale mit „Der Tantenmörder“ eines der „fiesesten“ Frank-Wedekind-Gedichte auf und verstecken in „Eremit“ sogar ein paar unerwartete Reggae-Rhythmen.
Moderner deutscher Rock definiert sich nach „Zugvogel“ auf diese Weise auch über SITKA, die eben keinen Vogel haben, sondern ihre guten kompositorischen, rockigen und textlichen Ideen fliegen lassen, bis diese sich über den deutschsprachigen Mainstream, dem längst viel zu viele Ketten angelegt sind, vogelfrei erheben. Braucht‘s da noch ein FAZIT?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- # Haiattacke
- Gieraffe
- Chihuahua
- Endgegner Warteschleife
- Liebeslied
- Scharia-Magdalena
- Eremit
- Seelenrakete
- Zugvogel
- Oppa Meier-Schulze
- Der Tantenmörder
- Zugvogel (2017) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Lorenz
gepostet am: 26.02.2018 User-Wertung: 15 Punkte |
Nicht nur das Album sondern auch der Live Auftritt von Sitka haben mich sehr überzeugt. |